Regionalliga Nordrhein
Rheinbach lässt Remscheid Lehrgeld zahlen
Der TV gewinnt beim Aufsteiger mit 24:21. Die Tabellenführung übernimmt der TuS 82 Opladen durch den klaren 30:22-Erfolg bei der HSG Siebengebirge.

Ideen-Finder: Der TV Rheinbach hatte zum Saisonstart bei der HG Remscheid genug richtige Antworten. (Foto: Thomas Schmidt)

Mancher wird sich den Start in die Saison anders vorgestellt haben, denn am ersten Spieltag gingen definitiv nicht alle Wünsche in Erfüllung. Zu den strahlenden Gewinnern gehörte unter anderem der TuS 82 Opladen, der die Aufgabe bei der HSG Siebengebirge mit einem sicheren 30:22-Erfolg sehr souverän löste. Zufrieden durfte auch der TV Rheinbach um Regisseur René Lönenbach sein, der beim Neuling HG Remscheid mit einem 24:21 beide Punkte holte – und die Hausherren enttäuscht zurückließ. Vom Ergebnis enttäuscht war auch der Drittliga-Absteiger SG Langenfeld, der beim TV Aldekerk eine insgesamt unnötige 21:24-Niederlage hinnehmen musste.

HSG Siebengebirge – TuS 82 Opladen 22:30 (9:15). Opladens Trainer Fabrice Voigt sah eine mehr als überzeugende Saisonpremiere seiner Mannschaft: „Ich bin sehr zufrieden und das war eine starke Leistung, Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die alles umgesetzt hat, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben. Und jeder war für den anderen da. Das war ein geschlossener Auftritt.“ Nach dem frühen 6:2 (10.) konnten sich die Gäste weiter auf eine stabile Deckung verlassen, die Siebengebirge vor allem durch den starken Mittelblock immer wieder vor kaum lösbare Rätsel stellte.

Als der TuS 82 in der 40. Minute angesichts eines Zehn-Tore-Vorsprungs etwas nachlässiger wurde, nahm Voigt schnell eine Auszeit – die auch rasch Wirkung zeigte, weil die Gäste direkt wieder konzentrierter zur Sache gingen und das Polster ungefährdet über die Runden brachten. An den Schwung vom Auftakt will Opladen jetzt im Heimspiel gegen den TV Jahn Köln-Wahn anknüpfen und sich sofort oben festsetzen.

HSG Siebengebirge: Kurscheid, Schultze – Dziendziol (7/4), Kreutz (2), Steinhaus (1), Lopez der Caralho (1), Grunwald, Hayer, Stöcker (3), Willmann (1), Wilcke (2), Schulz (4), Kirfel (1), Löcher.

TuS 82 Opladen: Fuchs, Prützel, Strock – Rachow (2), J. Sonnenberg (7), Ellmann, Taymaz, Dittmer (6/1), Barwitzki, J. Jagieniak (4) M. Sonnenberg (2), Rinke (1), Pütz (5/1), Gremmelspacher (3).

 

HG Remscheid – TV Rheinbach 21:24 (10:13). Krass gegensätzlich war die Gefühlslage am Samstagabend im Bergischen. Bei den Hausherren herrschte ziemliche Enttäuschung vor, wie Torhüter Tobias Geske bestätigte: „Wir haben Lehrgeld gezahlt. Rheinbach hat einfach weniger Fehler gemacht und gleichzeitig von unseren vielen Fehlern profitiert.“ Rheinbachs deutlich gelöster wirkender Coach Jan Hammann bescheinigte den Gästen einen unter dem Strich sehr ordentlichen Auftritt: „Die Abwehr mit dem starken Innenblock hat gut gearbeitet. Vorne hat unsere Achse Rückraum-Kreis gut funktioniert.“ Extrem wertvoll waren auch die Beiträge von Torhüter Leon Thürnau, der unter anderem drei Siebenmeter abwehren konnte.

Die Partie war bis zum 3:3 (7.) ausgeglichen, ehe Rheinbach zum 6:3 (12.) vorlegte und Remscheid genau jenem Rückstand bis zur Pause vergebens hinterherlief – 10:13. Die Mannschaft von Trainer Frank Berblinger war dann beim 13:14 (36.) wieder zurück im Geschäft, bevor sie Rheinbach das 17:13 (39.) ermöglichte und in der Schlussphase erneut permanent gegen das drohende Unheil anrennen musste – was sie auch tat. Das wertete Keeper Geske als positives Zeichen: „Wir haben nie aufgegeben.“ So gelöst wie TV-Coach wirkte er dabei allerdings nicht. „Das war insgesamt von meiner Mannschaft eine sehr zufriedenstellende Leistung“, fand Hammann, für dessen Team der spielfreudige Oliver Dasburg in der 60. Minute allerletzte Zweifel beseitigte.

TV Rheinbach: Thürnau, Funke – Genn (6), Künkler (2), Lönenbach (6/2), Dasburg (5), Wolff (1), Schöneseiffen (1), Kazimierski (3), Schwolow, Prell, Voihs.

 

TV Aldekerk – SG Langenfeld 24:22 (11:11). Die SGL konnte mit dem Ergebnis später wenig anfangen, weil die Niederlage aus ihrer Sicht ziemlich unnötig war. „Das war eigentlich ein Spiel auf Augenhöhe“, urteilte Trainer Markus Becker, „bei uns hat es ganz klar an der zu schlechten Chancenverwertung gelegen.“ Langenfeld fand im Grunde ganz gut in die Partie, sodass bis zum 11:11 zur Pause noch alles offen war. Die entscheidenden Rückschläge fingen sich die Gäste dann am Anfang der zweiten Halbzeit, als sie für rund 15 Minuten ohne eigenen Treffer blieben. „Das war ein Komplett-Blackout“, meinte Becker – der sich an die Zeit in der 3. Liga erinnert fühlte, in  der genau dieses Phänomen fast regelmäßig aufgetreten war.

Weil die umgebaute Mannschaft nach dem Wechsel in einigen Szenen erneut nicht clever genug wirkte, fiel auch die erhoffte Wende aus und die SGL musste am Ende beide Punkte an der niederländischen Grenze lassen. Beckers Mut machende Erkenntnis: „Ich habe hier keinen Leistungs-Unterschied gesehen. Beide haben mit sehr viel Tempo gespielt und bei meiner Mannschaft war die Einstellung sehr gut. Wir machen weiter und ich bin sicher, dass wir das gewuppt bekommen.“ Die Übersetzung: Becker traut Langenfeld am kommenden Samstag gegen TuSEM Essen II eine starke Leistung zu – und im Optimalfall natürlich einen Sieg.

TV Aldekerk: Schoemackers, Köß – Mumme (2), Kleinelützum, Greven (3), Plhak (4/3), Zwarg (7), Rampyapedi (1), Tobae (1), Mumme (5), Tebyl, Menke, Appelhans (1), Upetz.

SG Langenfeld: Riebau, Schmidt – Pötzsch (2), Jung (1), Preissegger (2), Rahmann (1), Schirweit (1), Korbmacher (4), Eich (6/1), Boelken (1), Schulz, Völker (3), Raschke (1).

 

BTB Aachen – TSV Bonn rrh. 29:33 (16:17).

BTB Aachen: Elsen, Schüler – Breuer (9), Wydera (8/1), Jacobs (7), Bökmann (2), Horn (1), Käsgen (1), Lütz (1), Bardak, Bleuel, Saive-Pinkall, Uerlings, Zylus.