Oberliga Mittelrhein
Derschlag gewinnt das Derby zum Auftakt, Dormagen gibt sich keine Blöße

Fortuna Köln – TSV Bayer Dormagen II 29:34 (16:18). Die Zweitvertretung des Bundesliga-Teams wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Der 34:29-Erfolg bei den Kölnern war aber über weite Strecken ein hartes Stück Arbeit. Die Hausherren erwiesen sich als unangenehmer Gegner und hielt die Partie lange offen. „Dormagen war die zwei, drei Tore besser, die sie meistens vorne lagen. Mit unserer Leistung bin ich zufrieden. Wenn wir immer so spielen, werden wir keine Probleme bekommen“, fand Fortuna-Trainer Stephan Schulze. Sein Gegenüber Frederic Rudloff war mit der Vorstellung seiner Mannschaft weitgehend einverstanden: „34 Tore sind in Ordnung, 29 Gegentore sind mir zu viel. Für das erste Spiel in der Saison war es okay. Wir haben gesehen, woran wir noch arbeiten müssen.“

Die Kölner lagen beim 4:3 (8.) letztmals vorne. Dormagens Linksaußen Nick Braun stellte durch drei Tempogegenstöße in Serie auf 4:6 (10.). Der TSV spielte vorne seine Klasse oft stark aus, die Fortuna ließ sich aber nie ganz abschütteln und war bis zum 15:15 (26.) auf Augenhöhe. Auch nach der Pause blieb Schulzes Team bis zum 25:26 (47.) dran. Dann legte Dormagen den entscheidenden Zwischensprint zum 25:29 (50.) hin und brachte den verdienten Sieg schließlich sicher nach Hause.

Fortuna Köln: Hoffmann, Musacchio – Hütten (3), Rossi (2), Emmel, Marquardt (6), Lammer (2), Riegert, Stabauer (1/1), Degener (2), Kötzle, Wolf (11/1), F. Hoffmann (2), Ernst.

TSV Bayer Dormagen II: Dahmen, Vieker – S. Zeyen, Mircic (4), Hampel (2), Minten, Discher, Ben Youssef (2), Stein (9), T. Zeyen (2), Winter (2), Braun (9/2), Baub (4), Kinanah.

 

Kaum zu halten: Michael Romanov war beim 27:22 gegen Nümbrecht mal wieder bester Werfer des TuS Derschlag. (Foto: Burkhard Kasan)

TuS Derschlag – SSV Nümbrecht 27:22 (11:12). „Das war Balsam auf unsere Seele“. Ralph Weinheimer, der Trainer des TuS Derschlag, sah einen verdienten Erfolg seiner Mannschaft im oberbergischen Derby. Dabei hatte sein Team vor über 500 Zuschauern am Anfang noch etwas Probleme, in die Partie zu finden. „Unser Spiel war sehr von Nervosität geprägt“, gab Weinheimer zu. Zwar legte der TuS das 3:0 (8.) vor, strahlte dann aber oft zu wenig Torgefahr aus. So blieb die Begegnung ausgeglichen – 3:3 (11.), 7:7 (18.), 10:10 (25.).

Nach dem Seitenwechsel stabilisierten die Hausherren sich vor allem in der Abwehr und ließen Nümbrecht kaum noch zur Entfaltung kommen. Weinheimer: „Das war letztlich der Schlüssel zum Sieg.“ Nach dem 12:13 (32.) ließ Derschlag in der nächsten Viertelstunde lediglich noch einen Gäste-Treffer zu und das 21:14 (46.) war bereits die Vorentscheidung. Auch aus dem 25:19 (54.) noch einmal das 25:22 (58.) wurde, ließ Weinheimers Team sich nicht aus der Ruhe bringen. Nils Welke und Philipp Krefting (per Siebenmeter) beseitigten in der Schlussminute alle letzten Zweifel am Auftaktsieg.

TuS Derschlag: Sierau, Ritter – Hoeffgen, Wandschneider, Weissner (1), Schneider (4), Romanov (9), Welke (5), Borisch, Ingacio Cabrales Vergara (1), Krause, Krefting (5/3), Bay.

SSV Nümbrecht: Orth, Euteneuer (2), Urbach (4/2), Schanz (3), Samel (5/1), Lang (1), Kaminski, Klein, Dissmann (1), Donath (3), Mlynczak (2), Schwabroh, Rydzewski, Martel (1).

 

Longericher SC II – MTV Köln 25:22 (14:8). Moritz Adam, Trainer des MTV Köln, war vom Auftritt seiner Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit enttäuscht: „Wir waren emotional überhaupt nicht auf der Höhe, wie man das am ersten Spieltag eigentlich erwarten sollte. Longerich hat uns da ganz klar den Schneid abgekauft.“ Die Hausherren legten so früh das 6:1 (9.) vor. Erst danach nahmen auch die Gäste am Spiel teil und hielten den Rückstand zur Pause immerhin im Rahmen. Die beste Phase lieferte der MTV dann in den zehn Minuten nach dem Seitenwechsel. Hier zeigte Adams Mannschaft eine aggressive Abwehrarbeit und verkürzte den Rückstand auf 15:12 (36.). „Wir haben da dann aber nicht weitergemacht“, bemängelte Adam, der mit ansehen musste, wie sein Team selbst zahlreiche Überzahl-Situationen ungenutzt ließ. So verpassten die Gäste die Chance, noch einmal auszugleichen und mussten sich am Ende mit einer selbst verschuldeten Niederlage auf den Heimweg machen. Longerichs Trainer Philipp Krüger war mit dem Sieg zufrieden, hätte sich aber gewünscht, dass sein Team den Sack früher zu gemacht hätte: „Eigentlich war es unnötig, dass wir das Spiel nach so einer Führung am Ende noch so eng machen.“

Longericher SC II: Burgraf (1), Fischbach – Gottlob (3), Schiefer (5/1), Stötzel (4), Keil, Heider (2), Matysiak (3), Brendel (4), Falkenreck, Bröxkes (3), Jacoby, Simons, Duckert.

MTV Köln: Theisen, Schmitz – Klein, Becker (2), Bathen (1), Elverfeld, Epple (5), Otto, Ratzka, Tröbs, Horwege, Jebbink (4), Ziegler (9/9), Georgious (1).