Regionalliga Nordrhein
Erste Überraschungen: Ratingen und Dinslaken mit Auftakt-Niederlagen
Der Meister und der Vizemeister müssen sich zum Start der neuen Saison geschlagen geben.

Flug ins Glück: Andrew Akintunde war mit fünf Treffern daran beteiligt, dass der TV Jahn Wahn den Vorjahresmeister bezwingen konnte. (Foto: Marcel Fromme)

TV Jahn Köln-Wahn – MTV Rheinwacht Dinslaken 27:26 (10:11). Damit war auf der einen Seite nicht unbedingt zu rechnen, weil die Kölner erst vor Kurzem beim 17:26 im Halbfinale des Mittelrheinpokals gegen den Oberligisten TuS Derschlag eine herbe Niederlage bezogen hatten. Auf der anderen Seite musste der Vorjahres-Meister Dinslaken nach seiner verlängerten Saison (verpasste Drittliga-Qualifikation) erst zeigen, wie er die enormen Strazapen verkraftet hat. Ergebnis nach 60 intensiv geführten Minuten: Die Hausherren kämpften mit Leidenschaft und sicherten sich so einen nicht unbedingt zu erwartenden Erfolg.

Die Gastgeber begannen vor rund 250 Zuschauern schleppend – 4:7 (13.), 6:10 (24.). Durch einen 4:0-Lauf waren sie bis zur Pause dran, ehe sie nach dem Wechsel beim 13:17 (38.) erneut geschlagen zu sein schienen. Das Team von Trainer Olaf Mast warf aber alles in die Waagschale und wurde dann für seine enorme Leidenschaft mit dem 26:23 (55.) von Yannik Wendler auch belohnt. Obwohl es anschließend auf der Zielgeraden noch einmal extrem spannend wurde, rettete sich Jahn über die Zeit. Die Verantwortlichen und das Team genossen den Erfolg in vollen Zügen. „Die Mannschaft hat unglaublich gekämpft“, fand etwa Abteilungsleiter Tobias Carspecken. Trainer Mast war ebenfalls begeistert: „Aufgrund unserer leidenschaftlichen Leistung konnten wir den Meister am Ende nicht unverdient schlagen. Ein Lob an das gesamte Team.“

TV Jahn Köln-Wahn: Kierdorf, Rotscholl – Akintunde (5), Branding (3/2), Rus (2), Wendler (6), Idahosa (4/1), Lange (2), Pohl (5), Maus, Denis, Pohl, Giacobbe.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Ahlendorf, Steffel – Jakobs (1), d’Auria, Höffner, Pagalies (3), Ahls, Gorris, Hahn (3), Tuda (8/4), Lösche, Enders (6), Krogmann (5).

 

TuSEM Essen II – SG Ratingen 31:28 (16:13). Die neue Saison in der Regionalliga beginnt für die SG Ratingen so, wie die alte endete – mit einer Enttäuschung in Essen. Am 5. Mai verpasste die SG mit dem 28:29 die Meisterschaft 2019, die sie erst durch den Ausrutscher des MTV Rheinwacht Dinslaken einen Tag zuvor wieder in der eigenen Hand hatte. Der Spielplan wollte es so, dass die Mannschaft von Trainer Marcel Müller bereits zum Auftakt wieder ins Ruhrgebiet fahren durfte – und die nächste Pleite kassierte. Beide Mannschaften begegneten sich zunächst auf Augenhöhe. Aus dem 12:12 (25.) machten die Hausherren dann allerdings in kurzer Zeit das 16:12 (29.). Ratingen kämpfte sich nach dem Seitenwechsel Schritt für Schritt zurück und war beim 21:20 durch Alexander Oelze (41./Siebenmeter) sogar wieder dran. In der Folge kassierten die Gäste dann aber drei Zeitstrafen, sodass Essen sich über das 23:20 (44.) auf 27:21 (48.) absetzen konnte. TuSEM verteidigte den Vorsprung in der Schlussphase geschickt. Die SG kam zwar noch einmal auf 28:26 (58.) ran, spätestens mit dem 30:26 durch Jordi Weisz (59./Siebenmeter) war die Partie aber entschieden. Die Ratinger – von vielen als Topfavorit auf die Meisterschaft gehandelt – mussten somit bereits am ersten Spieltag den ersten Rückschlag verkraften.

TuSEM Essen II: Bornkamm, Scholten (6), Ingenpass, Daamen, Schmidt (3), Engels, Sayin (1), Lewandowski (4), Mathis (2), J. Weisz (6/2), Telohe (2), Kraus (1), Koenamann (6).

SG Ratingen: Schmidt, Funke, Schäfer (2), Bauer, Mergner (1), Nitzschmann (6), Schmitz, Oelze (13/5), Angelov, Mensger (2), Lazarov (2), Bahn (2), Jonovski, Ditzhaus.