19. September 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Die Halle an der Adlerstraße dürfte am Samstagabend um 19.30 Uhr aus allen Nähten platzen – wie immer, wenn in der Oberliga Niederrhein das Derby zwischen Unitas Haan und Mettmann-Sport auf dem Programm steht. Das ewig-junge Duell der beiden Kreisrivalen wäre ja beinahe ins Wasser gefallen, wenn nicht die Unitas auf der Zielgeraden der vergangenen Saison den schon fast sicher scheinenden Aufstieg in die Regionalliga aus der Hand gegeben hätte. Nun muss das Team von Trainer Kai Müller einen neuen Anlauf in Richtung Titel nehmen – den ihm in diesem Jahr auch nicht wenige zutrauen. Zum Auftakt zeigte die Unitas, dass die aus ihrer Sicht durchwachsene Vorbereitung nicht gar so schlimm gewesen sein kann, weil sie bei Borussia Mönchengladbach ziemlich mühelos mit 30:21 gewann.
Borussia-Trainer Tobias Elis drückte hinterher unmissverständlich aus, was er von den 60 Minuten hielt: „Wir haben gegen einen der Top-Favoriten verloren, der seiner Rolle heute gerecht geworden ist. Diese Mannschaft ist durchgängig gut besetzt und bei Einwechslungen gibt es keinen Qualitätsverlust.“ Sein Unitas-Kollege Müller weiß jedoch vor allem eins: Dass er sich für das ganze Lob vom vergangenen Wochenende in einem Spiel gegen ME-Sport gar nichts kaufen kann. Mettmann bot beim Start gegen den TV Krefeld-Oppum eine emotionale Achterbahnfahrt und zitterte nach einer 25:17-Führung (48.) am Ende soeben einen 28:27-Erfolg ins Ziel. Klarer Fall: Das Team von Trainer Jürgen Tiedermann will nach Möglichkeit zeigen, dass es nicht nur im heimischen Herrenhaus, sondern auch in der Adler-Halle so etwas wie Herr im Haus sein kann. Eine Prognose? Fast unmöglich.
Ganz offen hatte vor dem ersten Spieltag vor allem der LTV Wuppertal seine Ambitionen auf einen Spitzenplatz angemeldet, aber es gab dann mit dem 28:30 gegen die SG Langenfeld II eine ziemlich herbe Enttäuschung. „Wir haben nach dem 20:13 zu viele technische Fehler gemacht und das Spiel aus der Hand gegeben“, urteilte LTV-Spielertrainer David Kreckler, „wir haben Langenfeld zu einfachen Toren eingeladen.“ Ähnliches sollte sich jetzt aus Sicht der Wuppertaler nicht wiederholen, zumal die Aufgabe am Samstag beim TV Krefeld-Oppum bestimmt nicht einfach wird. Es handelt es sich schließlich um jene Krefelder, die in Mettmann selbst angesichts eines hohen Rückstands nicht aufgaben und fast die verrückte Wende geschafft hätten.
Langenfelds Zweite um Trainer Dennis Werkmeister kann im Heimspiel zweier Auftaktsieger gegen die Wölfe Nordrhein überprüfen, in welcher Region sie sich in der neuen Saison einordnen muss. Das gilt ähnlich für den TSV Aufderhöhe, der im Duell zweier Auftakt-Verlierer auf Borussia Mönchengladbach trifft: Wer hier unterliegt, läuft vorerst hinterher. Etwas mehr Druck haben auch die DJK Adler Königshof und der TV Angermund, dessen Coach Eric Busch die Start-Niederlage als unnötig bezeichnete. Nutznießer der fehlenden Cleverness beim TV war der TV Lobberich, der mit dem 30:27 wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt holte. Ein weiterer Sieg bei der HSG Düsseldorf II würde gut in dieses Konzept passen – und auf der anderen Seite die Düsseldorfer im Keller festhalten.