3. Liga Nord-West
Topspiel in Schalksmühle: Longerich geht auf Drachenjagd
Der LSC fährt mit dem Selbstvertrauen aus drei Siegen in Folge zum Tabellenzweiten. Der Leichlinger TV will endlich den ersten Erfolg einfahren.

An allen vorbei: Simon Schlösser und der Longericher SC wollen ihre Siegesserie auch bei den starken Dragons fortsetzen. (Foto: Thomas Schmidt)

So unterschiedlich können die Gemütslagen sein. Der Longericher SC erlebt in der 3. Liga zurzeit ein Stimmungshoch – ausgelöst durch drei Siege hintereinander. Das Team von Trainer Andreas Klisch hat nur zum Auftakt beim Top-Favoriten Wilhelmshavener HV verloren und selbst da wäre noch mehr drin gewesen (25:27). Weil es anschließend drei überzeugende Erfolge gab, hat sich der LSC das Spitzenspiel am Samstag beim der SG Schalksmühle-Halver Dragons verdient – und freut sich auch drauf: „Wir haben richtig Bock.“ Ein paar Etagen tiefer dürfte die Atmosphäre weit weniger euphorisch sein. Der Zweitliga-Absteiger HSG Rhein Vikings und der Leichlinger TV kämpfen bereits darum, dass sie nicht unfreiwillig ein Abo im Tabellenkeller lösen.

Die bisher erreichten 6:2 Punkte haben dafür gesorgt, dass sie in Longerich den dicken Brocken in der nächsten Zeit mit Gelassenheit entgegensehen. Nach der Aufgabe Dragons muss Klischs Team zum OHV Aurich reisen, ehe die hohe Hürde Eintracht Hagen wartet, die der LSC-Trainer als „eine der Übermannschaften“ bezeichnet. Umso wertvoller wäre ein starkes Resultat in Schalksmühle, doch die Gäste wissen, was auf sie zukommt: „Die gehören unbedingt zu den besten fünf. Wenn sie komplett sind, sind sie echt sehr, sehr gut.“ Trotzdem fahren die Kölner hin, um etwas mitzunehmen. „Man muss da nicht gewinnen, aber man kann“, betont Klisch. Er weiß, dass sein Team dazu eine erstklassige Leistung bei den Torhütern, in der Abwehr und im Angriff braucht.

Für die Rhein Vikings geht es nach drei Niederlagen hintereinander in erster Linie darum, festeren Boden unter die Füße zu bekommen. Die Mannschaft und Trainer Jörg Bohrmann hoffen, dass ihnen am Samstagabend gegen den OHV Aurich der zweite Saisonsieg gelang – gegen jene Auricher, die aus Schalksmühle einen Punkt entführten und noch ungeschlagen sind. Bohrmann hält viel von den Gästen aus Ostfriesland: „Das ist ein starker Aufsteiger. Sie haben eine aggressive Abwehr, schnelle Leute vorne und dazu eine gute Wurfkraft aus dem Rückraum.“ Eine realistische Chance für einen Sieg sieht Bormann vor allem dann, wenn die Abwehr der Vikings besser funktioniert – ein Bereich, in dem die HSG in dieser Woche intensiv gearbeitet hat.

Eine schwierige Aufgabe erwartet auch die Leichlinger, die in eigener Halle auf den noch ungeschlagenen TuS Spenge treffen. Die bisherige eigene Ausbeute von 1:7 Zählern stimmt beim personell krass veränderten LTV keinen zufrieden, doch Trainer Lars Hepp machte seiner Mannschaft auch keine Vorwürfe: „Der Einsatz hat bislang immer gestimmt.“ Obwohl sich die Hausherren klar in der Außenseiterrolle befinden, wollen sie alles für eine Überraschung geben. Nicht wenig dürfte davon abhängen, ob die zuletzt fehlenden Maurice Meurer (Gehirnerschütterung) und Alexander Senden (krank) wieder für den linken Rückraum an Bord sind. Darüber hinaus müssen eine geringere Fehlerquote und eine höhere Quote bei der Chancenverwertung her.

Die Bergischen Panther können mit 4:4 Punkten aus den ersten vier Spielen hervorragend leben, zumal bereits alle Zweitliga-Absteiger unter den Gegnern waren (Hagen, Vikings, Wilhelmshaven). Die kommenden Aufgaben bieten dem zuletzt unter einem personellen Engpass leidenden Team nun die Gelegenheit, fürs eigene Saisonziel (Platz zwischen sechs und neun) wertvolle Zähler zu sammeln. Einfach wird aber schon das Heimspiel am Sonntag gegen den Tabellen-Nachbarn Ahlener SG sicher nicht. Der VfL Gummersbach II steht mit bislang 3:5 Punkten eigentlich ganz gut da – aber am Sonntag in Hagen wohl vor einer eher unlösbaren Aufgabe.