3. Liga Nord-West
Longerich verliert in der Drachenhöhle, der LTV auch gegen Spenge
Während die Kölner mit 6:4 Punkten nach fünf Spielen immer noch gut leben können, wird die Lage des LTV mit 1:9 Zählern ungemütlicher.

Diesmal war nichts zu holen: Trainer Andreas Klisch und der Longericher SC gingen bei der SG Schalksmühle-Halver am Samstagabend leer aus. (Foto: Thomas Schmidt)

Der Höhenflug des einen wurde gestoppt, die Talfahrt des anderen geht weiter: Besonders erfolgreich waren zwei der Drittligisten aus dem Verbreitungsgebiet der Harzhelden am Samstagabend nicht. Der Longericher Angriff auf die bisher ungeschlagenen Dragons in Schalksmühle brachte eine im Ergebnis erträgliche 23:27-Niederlage. Nichts Neues hatte der Spieltag für den umgebauten Leichlinger TV bereit. Der hohe Aufwand brachte mit der 23:25-Niederlage gegen den TuS Spenge erneut wenig Ertrag.

SG Schalksmühle-Halver Dragons – Longericher SC 27:23 (13:13). Der Traum der Kölner, aus dem Spitzenspiel bei den Drachen etwas mitnehmen zu können, hielt nur knapp 40 Minuten. Und Trainer Andreas Klisch hatte es ja vorher geahnt: „In Schalksmühle kannst du gewinnen, musst es aber nicht.“ In einer Partie auf Augenhöhe gerieten die Gäste beim 9:12 (25.) mit drei Toren Differenz in Rückstand, gaben sich aber längst nicht geschlagen und leisteten bis zum 16:18 (37.) eine Menge Widerstand, ehe sich die Gastgeber auf fünf Tore absetzen konnten – 17:22 (41.), 18:23 (43.), 19:24 (44.). Nach dem 24:30 (55.) konnte Longerich das Ergebnis dann auf der Zielgeraden immerhin noch etwas freundlicher gestalten.

LSC-Coach Klisch war trotzdem sehr enttäuscht über das Resultat, weil seiner Ansicht nach mit einer guten Leistung viel mehr möglich gewesen wäre: „Es war eine verdiente Niederlage. Wir hatten einen gebrauchten Tag und wir waren einfach zu schlecht heute.“ Die vielen Fehler und die zum Teil schwachen Abschlüsse der Gäste führten in der Summe dazu, dass die SG für den Erfolg keine überragende eigene Leistung brauchte. „Am Ende wird uns aber alles, was wir heute falsch gemacht haben, weiterbringen“, fand Klisch.

Longericher SC: Ruch, Inzenhofer – Koenen (2), Peters, Pyszora (5), Hartmann (5), Schlösser (6/3), Lux, Mestrum, Wolf (1), Tomassini (1), Schulz (4), Johnen, Zerwas (2), Dahlke (1).

 

Leichlinger TV – TuS Spenge 23:25 (10:10). Sie werden es allmählich nicht mehr hören können, dass sie alles gegeben haben und am Ende des Tages doch wieder mit leeren Händen dastehen. Die bittere Tasache: Weil das Team von LTV-Trainer Lars Hepp nach der Niederlage gegen den TuS Spenge weiter auf den ersten Sieg in dieser Saison warten muss, ist die Lage im Tabellenkeller mit jetzt 1:9 Punkten wieder ein Stück ungemütlicher geworden. Während Leichlingen vor der Pause ständig im Rückstand lag und erst nach 27 Minuten zum 10:10 ausglich, brachte es sich in der zweiten Halbzeit allmählich in eine ganz gute Position. Maurice Meurer, Christopher Gelbke und Lars Jagieniak machten aus dem 17:17 (46.) sogar ein 20:17 (50.), doch letztlich reichte es wieder nicht. Spenge brauchte keine 180 Sekunden für die vier Tore zum 21:20 (53.) und behielt im Schluss-Spurt nach dem 23:23 (58.) des LTV durch Alexander Senden die Nerven. Nils van Zütphen mit dem 24:23 (59.) und Fynn Prüßner mit dem 25:23 (60.) schickten die Hausherren in tiefe Enttäuschung und sorgten gleichzeitig dafür, dass der TuS sein Konto auf 8:2 Zähler aufstockte.

Leichlinger TV: Ferne, Mathes – Schneider (4), Zulauf, Meurer (1), Senden (6), Sivanathan, Linnemannstöns (2/2), Kübler, Gelbke (4), Richartz (2), Blum, Jagieniak (1), Gräf (2), Natzke (1).

 

HSG Rhein Vikings – OHV Aurich 35:27 (17:13). Der Zweitliga-Absteiger kann nach dem Sieg über den Drittliga-Aufsteiger aus Ostfriesland aufatmen, denn eine Serie von drei Niederlagen hintereinander ist zu Ende. Das Team von Trainer Jörg Bohrmann zeigte sich trotz der jüngsten Rückschläge von Beginn an selbstbewusst und wusste sich klar zu steigern – besonders in der Abwehr, die streckenweise echten Beton anrührte. Ebenfalls wichtig: Die Vikings hielten ihr Niveau auch nach dem Wechsel und kamen so zu einem erstaunlich ungefährdeten Erfolg – von dem sich Coach Bohrmann allerdings nicht blenden lassen will: „Wir bleiben fokussiert und werden weiter arbeiten müssen, um uns stetig zu verbessern.“

HSG Rhein Vikings: Holtz, Broy, Gipperich, Aust(7), Görgen (1), Skorupa (2), Weis (6), Becher (1), Handschke (2), Zimmermann (1), Schlichting (5), Denert (2), Eberlein (6), Ingenpass (2).