Regionalliga Nordrhein
Wiedersehen: Simon Breuer kehrt nach Ratingen zurück
Das Spiel des BTB Aachen beim Titelkandidaten ist eins von vielen reizvollen Duellen am zweiten Spieltag.

Mittendrin: Simon Breuer (Nr. 9) trifft mit dem BTB Aachen auf seinen Ex-Verein. (Foto: Herbert Mölleken)

Die Regionalliga hat sich keinen Kaltstart gegönnt und sie dürfte auch am zweiten Spieltag mit Vollgas weitermachen. Nahezu jede der acht Partien hat ihren eigenen Reiz – selbst dann, wenn es zwei Auftakt-Verlierer miteinander zu tun haben. Das betrifft etwa das Duell zwischen der SG Ratingen, die als Top-Aufstiegsfavorit mit einer 28:31-Niederlage bei TuSEM Essen II in die Saison gestartet ist, und dem BTB Aachen, der zum ersten Mal nach einiger Zeit wieder zu Hause starten durfte – und dann ein 29:33 gegen den TSV Bonn rrh. auf der Anzeigetafel stehen hatte. Zusätzliche Würze: Simon Breuer kommt nach Ratingen zurück – jener Spieler, der einige Jahre für die SG aktiv war.

Der heute 36-Jährige kam seinerzeit vom Zweitliga-Aufsteiger TuS Ferndorf zu den Ratingern, die damals ihre erste Saison in der 3. Liga hinter sich hatten. Erst war er Spieler, dann bald Spielertrainer – und immer ein Denker und Lenker. Im Winter 2017 gab er bekannt, auf seine etwas älteren Handball-Tage noch einmal zu den Wurzeln und seinem alten Verein Aachen zurückzukehren. Das Comeback verschob sich jedoch über den Sommer 2018 hinaus, weil Breuer noch im Dienst der SG einen Riss der Achillessehne erlitt – von dem sich der Rückraumspieler, bei den Aachenern gleichzeitig als Sportlicher Leiter tätig, inzwischen längst erholt hat.

Bei der Heimpleite gegen Bonn war er mit neun Treffern der beste Werfer – in einer starken Rückraum-Achse mit Philipp Wydera (8/1) und Carsten Jacobs (7). Von seiner persönlich überzeugenden Leistung wollte er nichts wissen, weil sie am Ende wenig einbrachte. Dafür war er sich in seinem Urteil mit Trainer Martin Becker einig: „Wir haben zu viele Fehler gemacht und unser Problem war die Abwehr.“ Auf die Rückkehr nach Ratingen freut er sich durchaus, weil er dorthin trotz der relativ großen Entfernung weiterhin einige ganz gute Kontakte hat – etwa zu Kapitän Kai Funke oder Manager Bastian Schlierkamp. Die Qualitäten der Gastgeber sind ihm klar, aber auch die zur Verfügung stehenden Gegenmittel. Simon Breuer macht nicht den Eindruck, besonders aufgeregt zu sein. Das war übrigens schon immer seine Stärke. Und er kommt ja nicht sowieso alleine nach Ratingen zurück, denn Carsten Jacobs war früher ebenfalls eine der SG-Stützen. Der BTB hat insgesamt definitiv nicht vor, die Punkte kampflos in der Halle an der Gothaer Straße zu lassen.

Um eine Weichenstellung geht es unter anderem für die SG Langenfeld, die nach dem 22:24 in Aldekerk auf stark gestartete Essener trifft. Theoretisch das Top-Spiel ist der Auftritt des TV Korschenbroich beim Vorjahresmeister MTV Rheinwacht Dinslaken. Der eine (Korschenbroich) will seine Ambitionen auf eine Top-Platzierung bestätigen, der andere muss bereits sehen, dass er nicht direkt von Anfang an hinterherrennt. Extrem reizvoll sieht zudem die Saison-Heimpremiere des TuS 82 Opladen gegen den TV Jahn Köln-Wahn aus. Opladen mit Trainer Fabrice Voigt demonstrierte am ersten Spieltag eindrucksvoll seine Stärke und Köln rang mit viel Leidenschaft die Dinslakener nieder. Das Fazit: Der zweite Spieltag macht mit Volldampf weiter.