Regionalliga Nordrhein
Ein großer Kampf: Dinslaken fightet bis zum Schluss
Der personell geschwächte Vorjahres-Meister unterliegt dem TV Korschenbroich mit 26:27. Die Gäste lassen die Zügel zu früh schleifen und kommen somit noch einmal in Bedrängnis.

Eine harte Nuss: Fabian Gorris und der MTV Rheinwacht Dinslaken warfen gegen den TV Korschenbroich immerhin alles in die Waagschale. (Foto: Burkhard Kasan)

MTV Rheinwacht Dinslaken – TV Korschenbroich 26:27 (13:16). Ganz kurz war es so, als hätten sie der Douvermann-Halle in Dinslaken den Stecker rausgezogen. In den zehn Spielminuten zuvor war die Stimmung immer weiter hochgekocht und erreichte kurz vor dem Abpfiff den Siedepunkt. Der MTV hatte aus einem 20:25-Rückstand (50.) den 26:26-Ausgleich (58.) gemacht. Und mit dem lautstarken Publikum im Rücken schien im großen Finale alles möglich. Doch Korschenbroichs Nicolai Zidorn brachte sein Team wieder in Front (59.). Weil die Gäste ihren letzten Angriff fast eine Minute lang clever runterspielten, stand mit der Schluss-Sirene eine denkbar knappe Niederlage der Hausherren auf der Uhr. Nach einem kurzen Moment der Enttäuschung durften sich dann aber auch die Dinslakener für ihren aufopferungsvollen Kampf feiern lassen.

Dabei hatte über den ganzen Spielverlauf hinweg zunächst gar nicht so viel darauf hingedeutet, dass für Dinslaken tatsächlich etwas Zählbares möglich wäre. Mit fünf verletzten Stammspielern musste Trainer Harald Jacobs auf einigen Positionen umbauen. „Dafür bin ich ganz zufrieden. Unser tolles Publikum hilft den Jungs natürlich auch. Jetzt müssen wir nur irgendwann auch anfangen, Punkte zu sammeln. Nur gute Leistungen helfen dir nicht.“ Auch Korschenbroichs Sportlicher Leiter Klaus Weyerbrock erkannte die kämpferische Einstellung der Dinslakener an: „Das haben sie gut gemacht. Wir hatten das Spiel 50 Minuten lang im Griff und nehmen uns in jeder Halbzeit einmal fünf Minuten Pause. Das darf dir hier vor so einer Kulisse eigentlich nicht passieren.“

Von Anfang an machten die Gäste klar, dass sie spielerisch mehr zu bieten hatten und legten schnell vor – 3:7 (10.). Jacobs nahm früh seine erste Auszeit und stellte seine Mannschaft neu ein. Zunächst gestaltete Dinslaken das Spiel ausgeglichener, kam über das 7:11 (15.) dann aber plötzlich sogar wieder heran und glich zum 11:11 aus (20.). Den Korschenbroichern unterliefen in dieser Phase zu viele einfache Fehler oder schwache Abschlüsse. Über das 13:16 zur Pause sowie das 13:18 (32.) schienen die Gäste allerdings wieder in die Erfolgsspur zu finden.

Auch, als Dinslaken es Mitte der zweiten Halbzeit mit einer offensiveren Deckungsvariante versuchte, ließ der TVK sich zunächst nicht aus der Ruhe bringen. Aus dem 20:22 (45.) machten dann David Biskamp mit zwei Siebenmetern (48./49.) und Philip Schneider (50.) das 20:25. Spätestens in diesem Moment schien der Favorit klares Oberwasser zu haben. Aber wie in der ersten Halbzeit gönnten die Gäste sich eine Auszeit vom Spiel – und aus dem 21:26 (53.) wurde das 26:26 (58.). Dass Korschenbroich die Situation noch meisterte und sich mit zwei Punkten belohnte, gehört dann wohl auch zu den Qualitäten einer Mannschaft, die zu den Top-Teams der Liga gezählt wird.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Köller, Steffel – D’Auria (1), Gorris (2), Enders (7), Höffner (3), Hahn (7), Lösche, Ahls, Tuda (3/1), Krogmann (2), Pagalies (1).

TV Korschenbroich: Jäger, Krüger – Wistuba (4), Dicks (1), Jennes, Brinkhues (3), Zidorn (3), Wolf, Fütterer, Kauwetter (4), Biskamp (7/3), Schneider (2), Franz (3).