22. September 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Viele zufriedene Gesichter gab es am Samstag in der Oberliga Niederrhein nicht. Klar: Das galt vor allem für die Teams, die nichts Zählbares mitnehmen konnten. Aber bei der DJK Adler Königshof trübte auch ein personeller Ausfall die Freude über den Sieg in Angermund. Der ambitionierte LTV Wuppertal wartet weiter auf seinen ersten doppelten Punktgewinn. Und selbst Tabellenführer HC Wölfe Nordrhein war mit seiner eigenen Leistung nicht komplett einverstanden. Auf eine optimale Bilanz blickt jedoch der TV Lobberich, der seinen zweiten Sieg holte.
SG Langenfeld II – HC Wölfe Nordrhein 23:26 (10:13). Dennis Werkmeister erwies sich als ehrlicher Verlierer. „Die Niederlage geht in Ordnung“, stellte Langenfelds Trainer nach einer Partie fest, in der seine Mannschaft von Anfang an hinterherlaufen musste und nur beim 3:3 (8.) und beim 10:10 (26.) jeweils ausgleichen konnte. Durch drei Gegentreffer hintereinander (zwei in Unterzahl) war der Weg zur Pause beim Stande von 10:13 fast klar – und mit dem 17:12 (39.) bogen die Wölfe endgültig auf den Weg zum Sieg an. Deren Coach Thomas Molsner gefiel anschließend bei Weitem nicht immer, was seine Mannschaft ablieferte, aber Gefahr kam bei den Hausherren jetzt nur über die erfahrene Achse Matthias Herff/Andreas Nelte. Deshalb kamen die Gäste nicht mehr richtig in Gefahr und die beiden Herff-Tore in der letzten Minute zum 22:26 und 23:26 waren nur noch Ergebniskosmetik. Bei Rheinhausens Trainer fiel das Fazit durchwachsen aus: „Natürlich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, aber mit dem Spiel nur bedingt.“ Er sieht durchaus viel Luft nach oben.
SG Langenfeld II: Jahn, Köhler-Prediger, Kluba – Voss (2), Guggemos (2/2), Schoesser, Krstev, Hölscher, Herff (6), Schloßmacher (1), Becker (1), Kolletzko (6), Nelte (5), Fischer.
HC Wölfe Nordrhein: Otterbach – Lasse, Schwarz, Hombrink (4), Kamp (2), Grefer, Kryzun (9/6), Kraas, F. Molsner (4), M. Molsner, Rennings (3), Brakelmann, Singh Toor (4).
HSG Neuss/Düsseldorf II – TV Lobberich 27:31 (9:14). Die Gäste gehören nach dem zweiten Spieltag zu jenen Mannschaften, die mit 4:0 Punkten noch eine weiße Weste haben – was sie vielleicht selbst mit am meisten überrascht. Der Erfolg in Düsseldorf war allerdings keine Überraschung, weil Lobberich insgesamt die bessere Mannschaft war. „Wir haben hinten heraus verdient gewonnen“, fand Trainer Christopher Liedkte, dessen Team nach einem schleppenden Start und dem 9:9-Ausgleich (20.) seine Deckung umstellte (offensiver) und fortan dominierte. Entscheidend daran beteiligt war Keeper Niklas Bastians, der vor der Pause elf Paraden zeigte – also mit einer Quote von über 50 Prozent gehaltener Bälle glänzte. Später zog der TV sogar bis auf zehn Tore weg (43./24;14), ehe er einbrach und die HSG kurz vor Schluss bis auf zwei Treffer herankam – 26:28 (58.). Lobberich behielt jetzt allerdings die Nerven und setzte im Endspurt durch Benedikt Liedtke (59./Siebenmeter) und Alexander Hankmann (60.) die entscheidenden Tore.
HSG Neuss/Düsseldorf II: Holtz, Reid – Ulrichs (1/1), Menze (4), Erfurth (5), Seltmann, Sato, Horvath (1), Hoppe (5), Rohde (2), Barentzen (9).
TV Lobberich: Bastians (1), Hoffmanns – Greven, Harvardt, Dorenbeck (2), Mattes, Hankmann (3), Chr. Liedtke (2), Himmel (2), Mähler (7), B. Liedtke (6/1), von Eycken (6/1), Holt, L. Weisz (2).
TV Krefeld-Oppum – LTV Wuppertal 28:28 (17:13). Wuppertal, das sich mindestens einen Spitzenplatz zum Ziel gesetzt hat, verpasste nach der 28:30-Heimniederlage auch in Krefeld den ersten Saisonsieg – und sie mussten am Ende sogar froh über den einen Punkt sein. Über weite Strecken der Partie lag das Team von Spielertrainer David Kreckler zum Teil mit fünf Toren Differenz hinten und bis fünf Minuten vor Schluss sah es nach einer weiteren Enttäuschung aus – 25:28. Auf der Zielgeraden konnte der LTV dann wenigstens den kompletten Fehlstart soeben noch abwenden und sich das Unentschieden sichern. Co-Trainer Malte Pauls, der diesmal nicht eingesetzte spielende Co-Trainer, redete auch nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir haben in vielen Bereichen an letzte Woche angeknüpft. Wir hatten technische Fehler und Fehlschüsse sowie Torhüter, die nur 15 Minuten anwesend waren. Immerhin hat es kämpferisch gestimmt.“
LTV Wuppertal: Stecken – Brunecker (4), Kreckler (8/6), Görigk (7), Pauksch (4), Breenkötter (2), Adolphs (2), Davoine (2), Theodoridis (2), Pack (1), Meurer, Franzen, Pauls.
TV Angermund – DJK Adler Königshof 29:34 (16:16). Der Sieg der Krefelder in Angermund wurde überschattet von der schweren Verletzung von Simon Terhorst. Der Mittelmann der Königshofer musste nach einem Sturz auf die Schulter sogar mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die Gäste schüttelten den Schreck darüber nach der Pause aber ab und kamen deutlich besser aus der Kabine. Vor allem eine starke Defensivleistung war jetzt die Basis für den Erfolg. Vom 18:20 (36.) setzten die Gäste sich mit einem 5:0-Lauf auf 18:25 (44.) entscheidend ab. Für Angermunds Trainer Eric Busch war die Niederlage trotz des starken Gegners unnötig: „Wir haben uns wieder selbst geschlagen. Wir hatten eine katastrophale Wurfquote und zu viele technische Fehler.“
DJK Adler Königshof: Lindenau, Keber – Steinkuhl, Zavada (4), Funke (10), Eiker (4), Thelen (2), Auth (2), Niehoff (2), Caspers, Bartmann (9/3), Terhorst (1).
TSV Aufderhöhe – Borussia Mönchengladbach 16:14 (30:32). Eine starke Halbzeit reichte dem Aufsteiger TSV Aufderhöhe gegen Mönchengladbach nicht zum ersten Erfolg in der Oberliga. Die Mannschaft von Trainer Elmar Müller legte gut los und führte beim 9:4 (14.) und 11:6 (19.) jeweils mit fünf Toren Vorsprung. Schon bis zur Pause verkürzten die Gäste den Abstand und nach dem Seitenwechsel schaffte die Borussia beim 18:18 (35.) den Ausgleich. Die Partie blieb anschließend bis in die Schlussphase spannend. Nach dem 29:29 (57.) gelangen den Gästen aber innerhalb von 60 Sekunden drei Treffer zum 29:32 – die Entscheidung (60.). Müller war hernach trotz des fehlenden Happy Ends eiverstanden mit dem Auftritt der Hausherren: „Ein super Spiel meiner Mannschaft.“ Seiner Auffassung nach mit ausschlaggebend: Der gefoulte Kreisläufer Florian Felder erlitt eine Knieverletzung und stand fortan nicht mehr zur Verfügung: „Die Umstellung brachte uns etwas aus dem Konzept.“ Ein paar unglückliche Entscheidung sowie die fehlenden Erfahrung besiegelte dann die Niederlage, die Müller „unverdient nannte“. Ein Sonderlob hatte er für den zehnfachen Torschützen Max Müller: „Er hat sein bestes Spiel im Trikot des TSV gemacht.“
TSV Aufderhöhe: Mollenkott, Diel – Tobolski (5), Biesenroth (1), Felder (1), Pepke (7), Meißel (3), Müller (10/5), Lembcke, Hölzel (2), Hammacher (1).