Oberliga Mittelrhein
Benninghaus fehlt Refrath an allen Ecken und Enden
Das Team von Mario Jatzke verlor in Pulheim mit 22:28. Trainer-Kollege Kelvin Tacke sah eine starke Leistung seiner weiter ungeschlagenen Mannschaft.

Begeisterung geht anders: So hatten sich Stephan Vatter und die HSG Refrath/Hand den Saisonstart nicht vorgestellt. (Foto: Thomas Schmidt)

Pulheimer SC – HSG Refrath/Hand 28:22 (13:12). Es war wieder eine Niederlage und auch dieses Ergebnis löst bei den Refrathern keine Begeisterung aus. Unterschied zum überraschenden 30:31 zuletzt gegen den Aufsteiger Weiden II: Die HSG zeigte eine deutlich verbesserte Einstellung. Ansonsten hatte das junge Team von Trainer Mario Jatzke von Beginn an einen schweren Stand, weil in Jonathan Benninghaus der Kopf der Mannschaft gar nicht mitwirken konnte. „Jonny hat uns natürlich an allen Ecken und Enden gefehlt.“, betonte Jatzke, der damit nur noch Kreisläufer Michael Wittig als Spieler mit mehr Erfahrung an Bord hatte. Zusätzlich geschwächt waren die Gäste ab der 14. Minute, als Jan Schallenberg die Rote Karte sah (Kopftreffer beim Siebenmeter).

Der erste Durchgang lief bei wechselnden Führungen ausgeglichen und bis zum 15:15 (34.) deutete wenig auf ein klares Ergebnis hin. Pulheims 18:15 (41.) beantwortete die HSG mit dem 17:18 (43.) und auch beim 18:19 (46.) schien noch alles offen zu sein. Mit drei Treffern in Folge zum 26:20 (57.) sicherte sich der SC dann den Erfolg, den Jatzke auch als gerecht ansah: „Der Sieg für Pulheim geht in Ordnung, ist aber zu hoch ausgefallen.“ Mit seiner Mannschaft, die Pulheims Rückraumspieler Lars Jäckel nie in den Griff bekam, will er nun erst recht intensiv an den vor allem in der zweiten Halbzeit aufgetretenen Schwachstellen arbeiten (technisch und taktisch).

Sehr zufrieden konnte Pulheims Coach Kelvin Tacke mit dem Auftritt der Gastgeber sein, die sich zunehmend in den Kreis der Meisterschafts-Favoriten spielen. „Wir haben es geschafft, unseren Plan umzusetzen und das Spiel mit einer leidenschaftlichen Abwehr- und Torwartleistung in den Griff zu bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns noch einmal steigern können. Insgesamt war das eine tolle und geschlossene Leistung.“ Den Lohn dafür zeigt die Tabelle: Der SC steht bei makellosen 6:0 Punkten und am kommenden Wochenende beim ebenfalls ungeschlagenen HC Gelpe/Strombach vor einem weiteren Spitzenspiel.

Pulheimer SC: Middel, Lankert – Heinen (1), Gottschling (2), Waldecker (4), Semeraro (3), Jacoby (2), Giesen (4), Jäckel (11/2), Niclas, Krull, Schaaps, Geerkens (1).

HSG Refrath/Hand: Trögel, Vatter – Krause (1), Hartmann (3), Schallenberg (2/2), Faulhaber (1), Funke (3), Niehaus (7), Benninghaus, Wischmeyer, Wittig (2), Asselborn, Merz (3).

 

Fortuna Köln – TuS 82 Opladen II 24:20 (11:12). Mit einigen personellen Sorgen taten sich die Hausherren zunächst schwer und Opladen legte nach dem 6:6 (17.) das 7:10 (21.) vor. Die Fortuna kämpfte sich aber wieder heran – 10:10 (28.) und machte nach der Pause aus dem 12:14 (35.) das 16:14 (39.). „Am Anfang waren wir sehr nervös und haben viele technische Fehler gemacht. Unsere Abwehr stand über 60 Minuten jedoch wie eine Mauer. Am Ende war bei Opladen die Luft raus“, fand Fortuna-Coach Stephan Schulze.

Beim 17:17 (47.) war die Partie letztmals ausgeglichen. Die Kölner erarbeiteten sich erst das 21:18 (52.) und ließen sich den Vorsprung in der Schlussphase nicht mehr nehmen. „Das waren zwei wichtige Punkte“, meinte Schulze, der sich vor allem über die Leistung der Spieler freute, die bislang weniger zum Zug gekommen waren.

Fortuna Köln: Musacchio, Loew – Hütten (4), Rossi (2), Ernst (1), Emmel (1), Rezaloo (2), Dickopf (1), Müller, Stabauer (3), Degener (7/3), Reinhardt, Hofmann (3).

TuS 82 Opladen II: Flemm, Schöpper – Quante, Benger (3), Lintz, B. Selle (1), Zebralla, Lesch, Maurer (2), Kreutzer (11/5), B. Selle, Schuster, Munkel (3).

 

BTB Aachen II – TV Birkesdorf 17:21 (9:7). Einen Tag der offenen Tür gab es in Aachen nicht – was vor allem den Birkesdorfern mit Trainer Boris Lietz herzlich gleichgültig sein dürfte, weil sie nach einer Nicht-Angriffsleistung aus dem ersten Durchgang später den Spieß umdrehten und doch noch den ersten Saisonsieg mitnahmen. Die Phase zwischen der 21. und 46. Minute dürfte dabei sogar historische Dimensionen haben: Erst lag der TV mit 5:9 hinten, dann mit 17:9 vorne. Also erzielte er in jenen 25 Minuten einen 12:0-Lauf, der dem weiter punktlosen Aufsteiger BTB wie eine Höchststrafe vorkommen musste. Anschließend geriet der Erfolg naturgemäß nicht mehr in Gefahr.

BTB Aachen II: M- Bourceau, P. Bourceau – Erve (2), Herzog (1), Webeling (3/2), Kell (1), Beckmann, Thürnagel (1), Linnemann, Bihn (1), Schmitz (3/1), Ewers (3), Grunert, Grimm (2).

TV Birkesdorf: Feistkorn, Petry – Pelzer (1), Ernst (6/3), Schöneborn, Stärk, Bachler (3), Falk (4), Botz (3), Perez Fernandez, Strücker (4/1), Meise.

 

HC Weiden II – HC Gelpe/Strombach 23:34 (10:18). Weiden war nach dem Spiel traurig – aber nicht wegen der Niederlage und letztlich auch nicht wegen deren Höhe: „Das war kein Spiel, das wir gewinnen müssen, um in der Liga zu bleiben“, fand Trainer Philipp Havers, „aber nach mehr als einem Jahr mussten wir erstmals das Feld in der Parkstraße als Verlierer räumen.“ In der ersten Viertelstunde konnte der Außenseiter dranbleiben (14./5:6, 16./6:8), bevor die Gäste ihre Ambitionen auf einen Spitzenplatz deutlich machten und schon im Rest der ersten Halbzeit für die Entscheidung sorgten – 18:10 (30.). Weiden bekam den besten Gäste-Werfer Julian Mayer (14 Tore/davon sieben per Siebenmeter) nie unter Kontrolle und nutzte die eigenen Chancen nicht konsequent genug. Trainer Havers blieb ehrlich: „Die zweite Hälfte konnten wir offener gestalten – aber auch, weil Strombach fleißig Spielanteile verteilte.“

HC Weiden II: Floeck, Hündgen – Schröder (4), Havertz, Moll (1), van den Driesch, Lütz (3), Bergerhausen, Eich (1), Lübcke (10/3), Rueckle (1), Gawlas, Steins (3).

HC Gelpe/Strombach: Banaschewitz, Blech – Köster, Altjohann (1), Hilger (1), Solandanski (1), Borgard (2), Steinhagen (3), Bader (1), Panske (1), Mayer (14/7), John (6), Schürmann (4).

 

Longericher SC II – TSV Bayer Dormagen II 27:35 (11:16). Auch der LSC leistete gegen einen der Titel-Anwärter zunächst viel Widerstand  (22./10:10) und verlor dann bis zur Pausen-Sirene den Anschluss – 11:16. Geschenkt bekamen die Gäste anschließend allerdings noch lange nichts und Longerich kämpfte sich immer wieder heran – 20:23 (45.), 22:25 (48.). Drei Tore in Folge zum 28:22 (51.) ließen die Zweite des Zweitligisten aber in eine ruhige Schlussphase einbiegen.

Longericher SC II: Hoemberg, Burggraf – Brendel (1), Boexkes (1), Reusteck (1), Heider (1), Jacoby (7), Giergsdies, Duckert (5/1), Gottlob (7), Keil, Stötzel (1), Falkenreck (3/1).

TSV Bayer Dormagen II: Damen, Vieker – S. Zeyen (1), Hampel (4), Minten (1), Hensing (1), Reimer (7), Stein (3), T. Zeyen (7), Winter, Braun (6/2), Baub (3), Kinanah (2).