Oberliga Niederrhein
Wuppertal holt ersten Sieg, Wölfe gewinnen in Haan
Das Bergische Derby in Aufderhöhe war eine klare Sache für den Titelkandidaten LTV. Vizemeister Unitas ist nur noch Mittelmaß.

Ab durch die Mitte: Lennard Greven und der TV Lobberich waren bei der SG Langenfeld II meistens einen Schritt schneller. (Foto: Burkhard Kasan)

Unitas Haan – HC Wölfe Nordrhein 20:26 (9:11). Der Vorjahres-Vizemeister Unitas Haan, der mit einem 30:21 bei Borussia Mönchengladbach überzeugend in die neue Saison gestartet war, ist um eine Enttäuschung reicher, denn er blieb zum dritten Mal hintereinander ohne Sieg und hat zumindest vorerst nichts mehr mit der Vergabe der Spitzenplätze zu tun. Dabei sah es in einer lange ausgeglichenen Partie bis zur 53. Minute überhaupt nicht nach einem derart klaren Resultat aus – 19:19. Was aber niemand ahnen konnte: Das 20:21 (55.) kurz darauf durch Pascal Schusdzarra sollte das letzte Tor der Hausherren bleiben – während die Wölfe in den letzten fünf Minuten noch fünf Mal erfolgreich waren und nun bei 7:1 Zählern weiter ungeschlagen sind.

Unitas Haan: Joest, Eckhardt – Korbmacher (5), Schlierkamp (1), Austrup (3), Blau, Billen (5), Mohrmann (1), Ziegler (1), Thome (1), Golec (1), Jahn (1), Schusdzarra (1).

HC Wölfe Nordrhein: Otterbach, Lenz – Schwarz (1), Hombrink (8/2), Y. Kamp (1), Grefer (3), Kryzun (1), F. Molsner (2), M. Molsner (5), Rennings (1), J. Kamp (2), Woyt (1), Brakelmann,  Singh Toor (2).

 

SG Langenfeld II – TV Lobberich 17:24 (7:10). SGL-Trainer Dennis Werkmeister räumte neidlos ein: „Lobberich ist der verdiente Sieger. Wir waren vorne zu ungefährlich und haben insbesondere gegen die 5-1-Deckung keine Lösung gefunden.“ Sein Lobbericher Kollege Christopher Liedtke, selbst noch als Spielertrainer aktiv, freute sich vor allem über die zwei Punkte: „Langenfeld ist eine starke Mannschaft, letztes Jahr haben wir hier auch verloren. Ich bin sehr glücklich, dass es so ausgegangen ist.“ Einen Handball-Leckerbissen hatten beide Teams zuvor nicht geboten und vor allem im Angriff war oft viel Sand im Getriebe. Die Gäste erwischten den besseren Start und hielten ihren Kasten sogar zehn Minuten lang komplett sauber – 0:4 (10.). Danach fanden auch die Gastgeber langsam in die Partie – 3:5 (18.), 7:9 (22.). Nach der Pause kämpfte die SGL sich vom 8:12 (32.) sogar wieder zum Ausgleich – 14:14 (45.).

Die Langenfelder leisteten sich nun aber die nächste Phase, in der vorne wenig bis gar nichts funktionierte. Zudem musste Werkmeisters Team durch zwei Zeitstrafen in kurzer Folge eine doppelte Unterzahl überstehen. Beim 17:20 (56.) nahm der Coach seine letzte Auszeit und probierte es noch einmal mit einer offensiven Deckung. Die Maßnahme ging ins Leere und stattdessen markierte Lobberich durch schnelle Gegenstöße die Treffer zum insgesamt etwas zu deutlichen 17:24-Endstand.

SG Langenfeld: Jahn, Koehler-Prediger, Kluba – C. Pagel (3), Wagener, Justen (1), Schoesser, Krstev, Klimke (1), Herff (5/2), Kolletzko (1), S. Pagel (2), Nelte (2), Fischer (2).

TV Lobberich: Bastians, Prümen – Greven (3), Harwardt, Dorenbeck (2), Hankmann, C. Liedtke (1), Himmel (2), Mähler (4), B. Liedtke (1/1), von Eycken (6), N. Weisz, L. Weisz (5/1), Dambacher.

 

TSV Aufderhöhe – LTV Wuppertal 20:34 (6:16). Für den Aufsteiger aus Solingen bleibt vor allem die Erkenntnis, dass der Weg zum Klassenerhalt extrem steinig werden dürfte. Obwohl das Trainer Elmar Müller von Anfang an klar was, konnte er mit der Leistung seines Team sehr wenig anfangen: „Wir waren nie in der Lage, dagegenzuhalten. Wuppertal hat uns gezeigt, wo es langging. Meine Mannschaft hat sich zu keiner Zeit an taktische Vorgaben gehalten. Und dann kommt eben so ein Ergebnis heraus.“ Bis zum 3:4 (11.) und 5:6 (14.) sah das Resultat erträglich aus, ehe sich Wuppertal auf 10:6 (21.) absetzte und durch weitere sechs Treffer hintereinander schon bis zur Pause klarstellte, wer später als Sieger vom Feld gehen würde.

Während der TSV Mit 0:8 Punkten weiter Letzter bleibt, verschaffte der LTV durch den ebenso deutlichen wie verdienten ersten Erfolg in dieser Saison zumindest schon mal ein ausgeglichenes Konto (4:4). „Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung“, fand LTV-Spielertrainer David Kreckler, „wir haben von Anfang an Zugriff bekommen und am Ende auch jedem seine Einsatzzeiten gegeben. Ich bin vollkommen zufrieden, dass war eine geschlossene Mannschaftsleistung.“ Insgesamt hofft er, dass bei seinem Team nun der Knoten geplatzt ist und der Blick weiter nach oben gehen – was das Ziel für diese Serie ist.

TSV Aufderhöhe: Diel, Mollenkott – Meißel, Pilz (1), Biesenroth (6), Müller, Felder (4), Hammacher, Hölzel (2), Dungs (1), Ickler (1), Lemke (1), Tobolski (3), Pepke (1).

LTV Wuppertal: Stecken, Brunecker – Pack, Meurer (3), Görigk (7), Lorenz (2), Pauksch (3), Gaus (1), Breenkötter, D´Avoine (2), Adolphs, Franzen (7), Theodoridis, Kreckler (9/6).

 

TV Krefeld-Oppum – HSG Neuss/Düsseldorf II 28:29 (16:14). Damit war nicht unbedingt zu rechnen, weil die Hausherren bisher in ihren Spielen gegen Mettmann (27:28), LTV Wuppertal (28:28) und Wölfe Nordrhein (26:26) überzeugt hatten, während die HSG-Zweite dreimal als Verlierer aus drei Auftritten hervorgegangen war. Nun schienen die Krefelder beim Stande von 26:24 (51.) in der Auseinandersetzung auf Augenhöhe durchaus auf dem Weg zu ihrem ersten Saisonsieg zu sein, aber auf der Zielgeraden kam es noch einmal ganz anders. Frederick Küsters konnte zwar in der letzten Minute das 27:28 (58.) noch zum 28:28 (60.) ausgleichen, aber Til Klause gelang für die HSG im Gegenzug und acht Sekunden vor Schluss das 29:28 für die Gäste, die damit ihrerseits zum ersten Mal in dieser Serie gewannen. HSG-Trainer Ulrich Richter wirkte gelöst: „Wir haben in der 40. Minuten noch einmal umgestellt und dann hinten heraus noch weniger Tore kassiert. Ich denke, dass wir letztlich aufgrund einer geschlossenen Mannschaftsleistung verdient die ersten Punkte geholt haben. Das war ein schöner Abend für uns. Ich hoffe jetzt, dass wir zügig nachlegen können.“

TV Krefeld-Oppum: Dönni, Hoffmann – Krantzen (4), Sender (3), Kilic (1), Walch (8), Schellekens (4), Ditz, Held (4/1), Legermann (1/1), Küsters (3).

HSG Neuss/Düsseldorf II: Martynas, Reid, Dreyer – Ulrichs (5/2), Menze (4), Erfurth (1), Klause (8), Prell, Seltmann, Sato, Horvath (1), Hoppe (1), Barentzen (9).

 

TV Angermund – Borussia Mönchengladbach 22:22 (10:14). Die Gastgeber verschliefen den Anfang der Begegnung und lagen schnell mit 2:7 (9.) hinten. Gegen eine starke Mönchengladbacher Abwehr fand die Mannschaft von Trainer Eric Busch zunächst wenig Mittel und erst nach dem 8:14 (26.) besser in die Partie. Über das 11:14 (34.) konnte Angermund dann beim 15:15 (40.) erstmals wieder ausgleichen. In der Folge legte die Borussia stets einen oder zwei Treffer Vorsprung vor und der TVA zog wieder nach. Steffen Neukirchen erzielte dabei 90 Sekunden vor dem Ende das 22:22.

Weil die Gäste ihren nächsten Angriff vergaben, hatten die Hausherren dann sogar noch einmal die Gelegenheit zum Siegtreffer. Wie in der Vorwoche beim 23:22 über die HSG Hiesfeld/Aldenrade nahm Busch Sekunden vor dem Ende seine letzte Auszeit. Diesmal brachte der finale Versuch aber nichts mehr und es blieb bei der Punkteteilung.  „Die Einstellung hat bei uns gepasst. Unter der Voraussetzung, dass uns insgesamt acht Leute gefehlt haben, ist das sicherlich in Ordnung, hier einen Punkt zu holen“, meinte Angermunds Trainer Eric Busch.

TV Angermund: Jakubiak, Sieberin – Bergander (1), Axning (2), Schiffmann (5), Thanscheidt (1), Mentzen, Behmer (2), Neukirchen (3), Paukert (1), Ranftler (7/3).

Borussia Mönchengladbach: Lyrmann, Niemann – Ranftler (1), Prinz (2), Panitz (5/3), Krumschmidt (1), Killaars, Berner (7), Smits (1), Müller (1), Feld (1/1), Rose (3), Kropp.

 

DJK Adler Königshof – HSG Hiesfeld/Aldenrade 32:31 (18:16). Am Ende war es ein echter Zittersieg für die Adler, die aber beim 32:27 (57.) nach einer Berg- und Talfahrt schon am Ziel zu sein schienen. Der starke Torhüter Florian Lindenau und seine gute Abwehr waren die Basis für die 9:4-Führung (10.), doch die HSG kam wieder heran – 16:16 (29.) und Adler-Coach Marius Timofte hatte an der Linie viel Arbeit. Am Ende ließen dann bei den Hausherren Kraft und Kondition nach, sodass der Aufsteiger plötzlich in der letzten Minute auf 31:32 verkürzen konnte. Wenig später durften die Hausherren dann vor über 200 Zuschauern ihren knappen Sieg feiern. Wichtige Aktivposten bei den Adlern waren die Rückraumspieler Niklas Funke und Elias Eiker sowie Kreisläufer Sebastian Bartmann, die zusammen 26 der 32 Königshofer Treffer erzielten.

DJK Adler Königshof: Lindenau, Keber – Steinkuhl (1), Zavada, Funke (10), Eiker (7), Thelen (1), Auth (1), Niehoff (3), Caspers, Bartmann (9/2), Koch.

HSG Hiesfeld/Aldenrade: Hillig, Schnier – Berner (4), Homscheid (7/1), Strehl (3), Blum (5) Pobric (3), Möller, Terhorst (3), Marijanovic, Jurzik (6/4).