12. Oktober 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Das Feld sortiert sich und so langsam kristallisiert sich heraus, welches Team sich mit welchen Tabellenregionen befassen darf oder muss. Der TV Korschenbroich bleibt oben dran, während die HSG Siebengebirge ohne Sieg auf dem Konto in die Herbstpause geht. Auch für Aufsteiger HG Remscheid wird die Lage ungemütlich und Sorge macht vor allem die Qualität der Partie beim TV Jahn Köln-Wahn. Der entledigt sich durch das 24:23 immerhin vorläufig aller Abstiegs-Sorgen und verbringt den Rest des Oktobers auf Rang fünf.
TV Korschenbroich – TSV Bonn rrh. 32:23 (19:11). Trainer Dirk Wolf verabschiedete sich mit einem guten Gefühl in seinen einwöchigen Urlaub, weil seine Mannschaft gegen die mit überraschenden 6:2 Punkten angereisten Bonner viel richtig machte – allerdings erst nach einer Anlaufzeit von knapp 20 Minuten. Dann machte der Favorit aus dem 13:9 aber im Eilverfahren ein 17:10 (23.), weil nun vor dem starken Keeper Max Jäger die Deckung immer kompakter stand. Mit dem 28:18 (47.) gab es in der zweiten Halbzeit zum ersten Mal eine zweistellige Differenz, die auch bis zum Schluss fast unverändert blieb. Eine gute Note verdiente sich auch nach der Pause die überzeugende funktionierende Abwehr, während vorne wieder die beiden Außen Sascha Wistuba und David Biskamp starke Akzente setzten. Ein Sonderlob seines Trainers verdiente sich auch der später vermehrt eingesetzte Tim Dicks (vier Tore). Weniger Lob für sein Team hatte Bonns Coach David Röhrig: „Wir waren von vorne bis hinten chancenlos, obwohl wir ganz gut angefangen haben. Irgendwann vor der Pause fangen wir dann an, unsere Fehlerquote zu erhöhen. Zumindest haben wir das Ergebnis in der zweiten Halbzeit im Rahmen gehalten. Wir hatten einen eher schlechteren Tag und nicht mal einen normalen.“
Während die Bonner mit der Niederlage unter dem Strich vor allem deshalb leben konnten, weil es für sie ausschließlich um den Klassenerhalt geht, festigte der TVK durch den ungefährdeten Erfolg seine Ambitionen im Kampf um die Spitze. Nach der Meisterschafts-Unterbrechung will Korschenbroich die Aufgaben gegen die gefährdeten HG Remscheid (2. November) und HSG Siebengebirge (9. November) ernst nehmen und im Aufstiegsrennen dranbleiben.
TV Korschenbroich: Jäger, Krüger – Wistuba (4), Dicks (4), Jennes, Brinkhues (1), Zidorn (3), Wolf (2), Fütterer, Kauwetter (7), Biskamp (10/4), Schneider, Franz (1).
TSV Bonn rrh.: Meißenburg, Schmitz – Krohn, Palmen (3), S. Röhrig (6/2), Bock, Benninghoff-Lühl (1), Wilhelms (1), Fischer, Terehov (3), Maeser (1), Bohrmann (3), Struiff, Rohloff (5).
SG Ratingen – MTV Rheinwacht Dinslaken 25:21 (11:9). Das Duell zwischen dem Vorjahresmeister Dinslaken und dem Vizemeister Ratingen stand insgesamt keineswegs auf einem überragenden Niveau. Die Ratinger, von vielen als erklärter Titelfavorit genannt, konnten mit dem Erfolg immerhin wesentlich mehr anfangen, weil sie nun wenigstens über ein ausgeglichenes Konto verfügen (5:5 Punkte). Dinslaken, ebenfalls schwer in die Saison gekommen, muss seinen Blick vorerst sogar weiter nach unten richten (3:7) und steht nun nach der Pause am 3. November gegen die ebenfalls nicht begeisternd gestartete SG Langenfeld (3:7) schon stärker unter Druck. Die Entscheidung fiel, als sich die SG nach dem 18:17 (46.) auf 23:19 (52.) absetzen konnte. Von diesem Rückstand erholte sich der MTV nicht mehr, zumal er sich gemeinsam mit den Ratingern bis zur 58. Minute an einer Flaute ohne einen einzigen Treffer beteiligte.
SG Ratingen: Schmidt, Angelov – Funke (3), Bauer (5), Nitzschmann (5), Oelze (6), Mergner (1), Mensger (1), Lazarov (3), Bahn (1), Jonovski, Ditzhaus.
MTV Rheinwacht Dinslaken: Köller, Steffel – D’Auria (1), Backhaus (4), Tomke, Gorris (2), Jakobs, Enders, Hahn (3), Ahls, Körner (3), Reede (4), Kroogmann (3), Pagalies (1).
TV Jahn Köln-Wahn – HG Remscheid 24:23 (10:8). Die Gastgeber konnten bei der Schluss-Sirene wenigstens mit dem Ergebnis etwas anfangen. „In einem Spiel auf unterstem Niveau waren wir der glückliche, aber auch nicht unverdiente Sieger, da wir beinahe die ganze Zeit geführt haben“, fand Wahns erleichterter Trainer Olaf Mast, „nun gehen wir mit sehr guten sechs Pluspunkten in die Pause.“ Die 6:4 Zähler sind tatsächlich eine sehr vernünftige Basis für die Fortsetzung der Meisterschaft am 2. November bei der HSG Siebengebirge, während der ohne seine beiden Stammkeeper Tobias Geske und Robert Franz sowie ohne Pascal Schiewe und Michael Heimannsfeld angetretene Klassen-Neuling aus Remscheid mit seinen 3:7 Punkten vorerst einen Platz in der direkten Gefahrenzone gebucht hat. „Dieses Spiel auf ganz schlechtem Niveau hatte keinen Sieger verdient“, urteilte Zuschauer Geske, „die Summe aus Fehlwürfen in der ersten und technischen Fehlern in der zweiten Halbzeit war einfach viel zu hoch, um in dieser Liga ein Spiel zu gewinnen.“
Bis zur 48. Minute und dem 19:19 zeichnete sich noch kein Sieger ab, ehe die Hausherren auf drei Treffer wegzogen – 24:21 (57.). Die Gäste kamen noch auf 22:24 (57.) und 23:24 (58.) heran, doch der TV rettete den knappen Vorsprung über die Zeit. Beste Werfer der Hausherren waren Andrew Akintunde und Yannik Wendler, die jeweils sieben Tore erzielten.
TV Jahn Köln-Wahn: Kierdorf, Rotscholl – Akintunde (7), Branding (5/3), Pestinger (1), Rus (1), Wendler (7), Denis (1), Pohl , Giacobe, Lange (2).
HG Remscheid: Bungart, Kupske – Faust (3), Baier (6/5), Pütz, Voss (2), Schönfeld (2), Rother (1), Hinkelmann, Jansen (5), Rath (4), Bonekämper, Hermann.
TV Aldekerk – TV Rheinbach 24:24 (12:12). im 60 Minuten langen verbissen geführten Kampf hatten die Gäste um Spielmacher René Loenenbach beim Stande von 22:19 (53.) bereits einen nicht unbedingt zu erwartenden Auswärtssieg vor Augen. Als Oliver Dasburg dann 37 Sekunden vor Schluss das 24:23 für die Gäste erzielte, sprach erneut nicht mehr viel für Aldekerk – das aber auf den letzten Drücker noch einen Siebenmeter bekam. Thomas Phlak trat an, verwandelte und sicherte dem TV damit doch noch ein Unentschieden. „Nach der Halbzeit konnten wir uns mit einer starken Abwehr und einer guten Torhüterleistung ein bisschen absetzen“, sagte Rheinbachs Coach Jan Hammann, „dann haben wir allerdings in den Schlussminuten wieder zu viele Fehler gemacht. Es ist natürlich schade, dass wir in der zweiten Woche in Folge so auf den letzten Metern angefangen werden. Mit dem Punkt in Aldekerk können wir aber leben und insgesamt waren unsere Leistungen bis zur Herbstpause ordentlich.“
TV Aldekerk: Schoemackers, Köss – Jonas Mumme (2), Stelzhammer (1), Kleinelützum, Greven (3), Plhak (9/4 Upietz, Rampyapedi (1), Tobae, Zwarg (1), Julian Mumme (5), Tebyl, Appelhans (2).
TV Rheinbach: Thürnau, Funke – Schwolow (3), Kurth (2), Loenenbach (4/1), Prell, Schöneseiffen (2), Dasburg (5/5), Schmitz, Kazimierski (1), Künkler (1), Voihs (3), Wolff (1), Genn (2).
BTB Aachen – HSG Siebengebirge 34:27 (15:13). Der Erfolg verschaffte den Aachenern Luft im Kampf um den Klassenerhalt, während die von starken personellen Sorgen geplagte HSG als einziges noch siegloses Team der Klasse mit 1:9 Punkten weiter am Tabellenende festhängt. Bis weit in die zweite Hälfte hinein konnte sich der BTB seiner Sache allerdings noch nicht sicher sein, weil die Gäste nie aufgaben und bis zum 25:27 (51.) mithielten. Deutlicher wurde es erst in den letzten Minuten, als Aachen aus dem 29:26 (55.) innerhalb von weniger als 240 Sekunden das entscheidende 33:26 (58.) machte.
BTB Aachen: Dorsch, Elsen – Wydera (4/1), Saive-Pinkall (4), Jacobs (7), Oslender, Breuer (11), Bökmann (4), Horn (3), Bardak, Lütz (1), Käsgen.
HSG Siebengebirge: Schultze, Löcher – Dziendziol (5), Kreutz, Steinhaus (8/2), Lopez der Carvalho (3), Heyer, Stöcker (2), Willmann, Marcinkovic (1), Kurscheidt, Schulz (3), Kirfel (5), Löcher.