3. Liga Nord-West
Harmlose Panther verpassen den Sprung auf Platz zwei
Das 25:25 gegen den OHV Aurich ging aber völlig in Ordnung. Und mit 13:5 Punkten liegt das Team von Trainer Marcel Mutz weiter voll im Soll.

Schwerstarbeit: Max Weiß stieß am Kreis gegen die Auricher Abwehr meist auf heftigsten Widerstand. (Foto: Thomas Ellmann)

HSG Bergische Panther – OHV Aurich 25:25 (12:15). Jens Peter Reinarz bringt wenig aus der Ruhe. Und deshalb konnte er das 25:25 (12:15) in der Partie gegen den OHV Aurich aus der Sicht der Bergischen Panther schon kurz nach der Schluss-Sirene treffend analysieren. „Die haben sich den Punkt verdient“, fand der erfahrenste Spieler im Kader von Trainer Marcel Mutz, „wir haben nicht genügend Lösungen gefunden. Jetzt müssen wir uns alle fragen, was wir besser machen können.“ Sich selbst bescheinigte Reinarz (36) übrigens ebenfalls einen allenfalls durchwachsenen Tag – obwohl er als einer der wenigen bei den Hausherren immer wieder etwas probierte. Aurich hatte natürlich rechtzeitig  erkannt, wer der Kopf der Panther war – und setzte in der Mitte der zweiten Hälfte eine kurze Deckung  an. Dennoch war die Achse mit Reinarz und Max Weiß entscheidend daran beteiligt, dass die Hausherren wenigstens den einen Zähler behalten konnten. Mit ihren 13:5 Punkten liegen die Panther auf Rang vier trotz des Unentschiedens voll im Soll. Nur der Spitzenreiter Wilhelmshavener HV (15:3) sowie der TuS Spenge und Eintracht Hagen (beide 13:5) stehen besser.

Dass die Gastgeber durch das Unentschieden den Sprung auf Rang zwei verpassten, fand Trainer Mutz nicht besonders tragisch. „Das war heute eine Sache des Kopfes“, urteilte der Coach angesichts der Tatsache, dass die meisten vorher von einem ungefährdeten Sieg der HSG überzeugt gewesen waren. Dann dachten die ostfriesischen Gäste allerdings überhaupt nicht daran, sich ohne Gegenwehr in das ihnen zugedachte Schicksal zu übergeben – und sie trugen durch viel Einsatz zu einer spannenden Auseinandersetzung bei, in der sich beide Seiten eine extrem hohe Fehlerquote erlaubten. „Aurich hat aus seinen Möglichkeiten das Optimale gemacht“, fand Mutz, der das verhältnismäßig bescheidene Treiben am verregneten Oktober-Nachmittag schnell abhakte: „Solche Spiele kommen immer vor. Wir jammern gerade auf einem hohen Niveau.“

Rückhalt: Rechtsaußen Jan Blum steuerte sechs Treffer für seine Panther bei – drei davon vom Siebenmeterpunkt. (Foto: Thomas Ellmann)

Das Strickmuster der Panther wiederholte sich: Jeder suchte Weiß und besonders Jens Peter Reinarz versuchte immer wieder, den Kreisläufer in Szene zu setzen – was oft nicht funktionierte, weil der OHV den Plan bald durchschaut hatte. Beim Stande von 9:6 (16.) schienen die Panther sogar auf dem aus ihrer Sicht richtigen Weg zu sein, aber die Konstanz fehlte. Beim 10:10 (22.) war das Duell erneut ausgeglichen und spätestens mit dem 12:15 zur Pause drohte den oft ideenlosen Gastgebern eine schwierige Geburt. Der Start in den zweiten Durchgang war dann typisch für diesen Abend. Reinarz als treibende Kraft schloss alleine in den ersten zehn Minuten fünf Angriffe selbst ab – zwei mit Erfolg, drei ohne. Kurz darauf blieb nach dem 18:20 (41.) eine Überzahl ungenutzt, ehe Jan Blum und Weiß – selbstredend bedient von Reinarz – zum 20:20 ausglichen (44.).

Weil Aurich die eigene Quote an Patzern steigerte und die Panther trotz aller Mängel nie aufsteckten, blieb die Schlussphase ein Duell auf Augenhöhe – 21:21 (46.), 22:22 (49.), 24:24 (54.). Das 25:24 (55.) durch den Reinarz-Siebenmeter beantwortete der OHV mit dem 25:25 (56.) und beide Mannschaften hatten auf der Zielgeraden jeweils zwei Chancen zum Sieg. Nach einer letzten Auszeit traf Bastian Arnaud, in der zweiten Hälfte dauerhaft als zweiter Kreisläufer auf dem Feld, tatsächlich noch mal ins Netz. Der Treffer kam allerdings gut eine Sekunde zu spät, sodass es beim gerechten 25:25 blieb. Aurich hatte davon gefühlt etwas mehr, doch die Panther konnten diesmal mit dem Ergebnis ebenfalls leben. Beim nächsten Mal darf und muss es dann wohl wieder etwas mehr sein, denn am 1. November kommt der Longericher SC. Dieses Spiel hat fast Derby-Charakter.

HSG Bergische Panther: Eigenbrod, Contzen – Reinarz (7/1), Blum (6/3), Weiß (7), Padeken, Funccius, Adams, Hinkelmann (1), Heider (2), Jesussek, Wolter (1), Munkel (1), Arnaud.