Regionalliga Nordrhein
„Nur“ ein Schlagabtausch: TuS 82 Opladen erwartet die SG Ratingen
Der Spitzenreiter trifft auf einen Verfolger, der den Aufstieg als Saisonziel festgelegt hat. Vorjahresmeister Dinslaken und Drittliga-Absteiger Langenfeld bestreiten ein Kellerduell.

Zupackend: Die Opladener Abwehr mit Johannes Sonnenberg, Aaron Ellmann und Vincent Gremmelspacher (von links) will auch die Ratinger Kreisläufer intensiv bearbeiten. (Foto: Thomas Ellmann)

Zu einem anderen Zeitpunkt wäre dieses Treffen eine Art Finale. Schließlich erwartet der Tabellenführer TuS 82 Opladen, der als einziges Team der Klasse noch eine weiße Weste hat (10:0 Punkte), die SG Ratingen (5:5), die als einziges Team der Klasse sehr konkret den Aufstieg in die 3. Liga als Saisonziel genannt hat und sich bisher definitiv nicht im erwarteten Bereich aufhält. Weil es sich aber erst um den sechsten von 28 Spieltagen handelt, treffen sich die beiden Titelkandidaten am Samstag lediglich zu einem ersten Schlagabtausch – der jedoch extrem interessante Hinweise für die kommenden Wochen und Monate liefern dürfte. „Wir haben nur einen positiven Druck“, sagt Opladens Trainer Fabrice Voigt, dessen Mannschaft direkt vor der Herbstpause mit dem 32:28 bei TuSEM Essen II (zuvor ebenfalls unbesiegt) nicht zum ersten Mal einen Nachweis für seine Stärke lieferte.

Dass der TuS-82-Coach nicht restlos glücklich ist, liegt an zwei schlechten personellen Nachrichten. Während sich anderswo angeschlagene Spieler in einer Meisterschafts-Unterbrechung erholen  können, hatte der Spitzenreiter doppeltes Pech. Felix Barwitzki und Birger Dittmer erlitten jeweils eine Fußverletzung (Außenband gerissen) und fallen vorerst aus, sodass der Kader überschaubarer geworden ist. Voigt geht von zwei Dingen aus: Erstens rechnet er damit, dass die mäßig gestarteten Ratinger immer besser in Schwung kommen und zweitens geht er davon aus, dass sich der TuS 82 trotz der neuen Sorgen voll reinhängen wird: „Wir müssen das jetzt so nehmen, wie es ist. Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel.“ Der hohen Qualität der SG mit Top-Werfer Alexander Oelze wollen die Hausherren ihre Heimstärke in der Bielerthalle und mannschaftliche Geschlossenheit entgegensetzen.

Sein Personal aufgestockt hat in der Pause der TV Jahn Köln-Wahn, der jetzt einen alten Bekannten zum Comeback überreden konnte: Ab sofort gehört Jonas Bergerhoff (26) wieder zum Kader von Trainer Olaf Mast. Der Linkshänder, der vor gut drei Jahren nicht unwesentlich daran beteiligt war, dass den Kölnern die Qualifikation für die damals neue Regionalliga Nordrhein gelang, hatte zuletzt selbst in seiner Handball-Auszeit (zwei Jahre) immer Kontakt zum alten Klub. Trainer Mast freut sich sehr darüber, wieder mit Bergerhoff planen zu können: „Ich bin überzeugt, dass er uns mit seiner Dynamik und Schnelligkeit sowie seinem Wurfrepertoire helfen wird.“ Erster Prüfstein dafür wird die Aufgabe am Samstag bei der HSG Siebengebirge seinb, die als Letzter sicher nichts zu verschenken hat und – wie immer in Heimspielen – alles aus sich herausholen will.

Beinahe eine Art Kellerduell bestreiten am Sonntag der MTV Rheinwacht Dinslaken und die SG Langenfeld, deren Saison mit den Rängen elf und zwölf keineswegs zu den eigenen Erwartungen passt. Vorjahresmeister Dinslaken und Drittliga-Absteiger Langenfeld hatten sich nicht unbedingt ganz vorne, aber zumindest in der oberen Tabellenhälfte erwartet. Keine kühne Prognose: Nur der Gewinner wird aufatmen, während der Verlierer weiter unten festhängt.