3. Liga Nord-West
Leichlingen kämpft sich zum Sieg und atmet auf
Der gefährdete LTV zeigte auch beim Erfolg über HandBALL Lippe II immer wieder Höhen und Tiefen, holte aber zwei extrem wichtige Punkte.

Wild entschlossen: Der späte Treffer von Christoph Gelbke (links) brachte dem LTV endgültig die erhoffte Befreiung. (Foto: Thomas Ellmann

Leichlinger TV – Team HandBALL Lippe II 27:24 (13:11). Die Leichlinger, die zuletzt mit zwei Niederlagen gegen direkte Konkurrenten (26:27 gegen VfL Gummersbach II, 25:30 beim TuS Volmetal) vom Weg zum Klassenerhalt abgekommen zu sein schienen, meldeten sich am Sonntagnachmittag mit einer kämpferisch starken Leistung zurück. Obwohl von Entwarnung noch lange keine Rede sein kann, war die Erleichterung groß bei Trainer Lars Hepp und seinem Team, denn ohne die beiden Zähler hätte der LTV den ersten der drei Abstiegsplätze übernehmen müssen. Jetzt liegt Leichlingen (7:15 Punkte) gerade noch über dem Strich – vor der Ahlener SG (6:16), der SG Menden Sauerland Wölfe und dem TSV GWD Minden II (beide 5:17).

Eine Gemeinsamkeit zu manchen bisherigen Auftritten: Leichlingen führte einige Male klar und wackelte. Größter Unterschied diesmal: Der LTV fiel nicht, sondern er hielt dem Druck unter dem Strich selbst in kritischen Phasen wenigstens so gut stand, dass es am Ende zu den (überlebens-) wichtigen Punkten reichte. Die Hausherren profitierten dabei zunächst von den reichhaltig vorkommenden Fehlern der Gäste – 7:3 (13.), 10:5 (17.), 12:7 (26.). Der Haken: Zur Pause war beim 13:11 wieder alles offen.

Verblüffend ähnlich lief der zweite Durchgang, als die Gastgeber übers 17:12 (36.) und 22:16 (43.) mit einem eigentlich sehr komfortablen 25:18 (51.) auf die Zielgerade einbogen. „Wir hatten uns fest vorgenommen, die letzten zehn Minuten mit einem Unentschieden abzuschließen“, berichtete Hepp, der dann jedoch eine andere Entwicklung sah. Beim 23:26 (59.) drohte zumindest leichte Gefahr und im Grunde machte erst Christoph Gelbke mit seinem 27:24 (60.) endgültig den Sack zu.

Dass sich Leichlingen erneut selbst in Schwierigkeiten brachte, fand Hepp prinzipiell ärgerlich: „Da fehlt uns immer noch der Killerinstinkt.“ Sehr einverstanden zeigte sich der Coach dafür mit Moral und Einstellung des LTV, der sich zuletzt in Volmetal von einem entschlossen zupackenden Kontrahenten hatte beeindrucken lassen. Einer der Bausteine für den Sieg: Regisseur Valdas Novickis, der nach seinem Comeback im Anschluss an eine lange Verletzugspause erst auf dem Weg zur vollen alten Klasse ist, übernahm viel Verantwortung. Ein anderer Baustein: Torhüter Linus Mathes, für David Ferne (Muskelverletzung) von Beginn an zwischen den Pfosten, lieferte eine tadellose Leistung ab.

Alles zusammen lässt die Leichlinger hoffen, dass sie in den kommenden Wochen weiter etwas für den Klassenerhalt tun können. „Wir müssen Punkte nach der Eichhörnchen-Methode sammeln“, findet Hepp. Den schwierigen Aufgaben bei den SG Schalksmühle-Halver Dragons (Fünfter/9. November), gegen den Longericher SC (Vierter/15. November) und bei den Bergischen Panthern (Siebter/29. November) darf der LTV aber wenigstens ein bisschen optimistischer entgegensehen.

Leichlinger TV: Alius, Mundhenk, Mathes – Schneider (5), Zulauf, Meurer (2), Rosendahl, Novickis (6/1), Kübler (2), Gelbke (1), Richartz (1), Blum (2/2), Jagieniak (3), Graef (1), Natzke (4).