Regionalliga Nordrhein
Korschenbroichs Trainer Dirk Wolf: „Rasmus Lauge würde in unser System passen“
Der Coach will mit dem TVK mehr erreichen als Rang fünf in der vergangenen Saison. Am meisten Respekt hat er vor dem TuS 82 Opladen.

Redezeit: Trainer Dirk Wolf erwartet in dieser Saison einiges vom TV Korschenbroich. (Foto: Michael Jäger)

Er ist der sozusagen der Chef-Wolf beim TV Korschenbroich. Trainer Dirk Wolf, dessen Söhne Mats Wolf und Tom Wolf in der ersten Mannschaft des TVK und beim Zweitligisten HSG Konstanz spielen, verantwortet die sportliche Entwicklung der Regionalliga-Mannschaft. Im TVK-Interview spricht Dirk über den aktuellen Stand, den Handball, den er sich vorstellt, und die Chancen für die nächsten Jahre. Die Atmosphäre in der Waldsporthalle hält er für überragend und die Rückkehr in die 3. Liga für denkbar.

 

Der TVK hat vor dem Beginn der Saison erklärt, dass er ganz oben mitspielen will. Wo sehen Sie die Mannschaft auf dem Weg dorthin?

Unser gemeinsames Ziel für die Saison 2019/20 ist, sich gegenüber dem Vorjahr zu verbessern. Im Moment sieht der Weg dorthin gut aus, da wir im Gegensatz zur letzten Saison, in der wir mit 2:8 Punkten gestartet sind, heute mit 9:3 Punkten dastehen. Ziel ist es, konstanter zu werden und gegen jeden Gegner 100 Prozent Leistung abzurufen.

In welchen Punkten spielt die Mannschaft schon den Handball, den Sie sich vorstellen?

Wenn alle Rädchen ineinandergreifen, sind wir schon da, wo ich uns sehen möchte – gute Abwehr inklusive Torwart, schnelles Umschalten in den Angriff, im Positionsangriff geduldig sein und in den unterschiedlichsten Spielsituationen die richtigen Maßnahmen ergreifen. Dieses können wir aber noch nicht immer umsetzen.

Und was muss unbedingt noch besser werden?

Uns fehlt es noch ein bisschen an Erfahrung, die kommt mit der Spielpraxis und der Zeit, daran scheitert es noch das eine oder andere Mal.

Ist der TVK im Herbst 2019 sogar schon drittliga-tauglich?

Wir haben sicherlich viele talentierte und einige erfahrene Spieler in unseren Reihen, aber mit 13 Spielern wären wir für die 3. Liga etwas zu dünn besetzt und müssten da noch an Drittligaqualität dazugewinnen. Von Vereins- und Sponsorenseite müsste es da auch noch einen Schritt weiter nach vorne gehen, da die Kosten in der 3.Liga steigen. Ansonsten hat der Verein viele Strukturen, die drittligatauglich sind.

So hätten sie das am liebsten: Trainer Dirk Wolf und der Sportliche Leiter Klaus Weyerbrock (von links) können einen Sieg ihrer Mannschaft feiern. (Foto: Thomas Schmidt)

Viktor Fütterer hat sich im Spiel gegen Bonn rrh. schwer am Knie verletzt. Wie sehr trifft das den TVK?

Das ist ein herber Verlust! Viktor ist ja nicht nur ein guter und erfahrener Spieler, der zudem in der Mannschaft ein gewisses Standing hat. Er ist auch einer von nur drei Linkshändern und kann darüber hinaus auf beiden Positionen auf der rechten Seite spielen. Ich bin daher unheimlich froh und sehr dankbar, dass wir kurzfristig auf Tim Christall zurückgreifen können, der kurzfristig einspringen wird. Ich kenne Tim seit Jahren, er kennt mich, das Team und unsere Spielidee. Auch wenn er selbstverständlich nicht bei 100% sein wird, kann er uns doch helfen, da er nahezu keine Eingewöhnung benötigt. Aber klar ist auch, dass wir unsere Bemühungen, den Kader zu verstärken, von jetzt an intensivieren werden.

Wer sind für Sie die größten Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft?

Favoriten sind sicherlich Opladen und TuSEM Essen II.

Wer spielt aktuell den schönsten Handball in der Regionalliga?

Nach derzeitigem Stand und nach bisherigen Gegnern finde ich Opladen und Weiden sehr ansehnlich – und natürlich den TV Korschenbroich.

Wie empfinden Sie als Trainer die Atmosphäre im Verein?

Vom Vorstand bis hin zu jedem einzelnen Ehrenamtlichen, die hier mit viel Herzblut arbeiten, macht es sehr viel Spaß, hier zu arbeiten.

Und bei den Spielen in der Waldsporthalle?

Es ist immer wieder schön, Heimspiele in der WSH zu haben – tolle Halle, überragende Atmosphäre und einen Fanclub, der seinesgleichen in der Liga sucht und auch in höheren Ligen.

Vor welchem Konkurrenten haben Sie den meisten Respekt?

Opladen!

Small-Talk? Korschenbroichs Trainer Dirk Wohl steht bisweilen im regen Austausch mit den Unparteiischen. (Foto: Thomas Schmidt)

Gibt es auch beim TVK einen Spieler, vor dem Sie den Hut ziehen?

Da möchte ich keinen herausheben, alle machen einen tollen Job und bringen sich jeder in seiner Art und Weise in die Mannschaft ein.

Wie sieht es mit Ihrem eigenen Beitrag aus? Was wäre Korschenbroich ohne den Trainer Dirk Wolf?

Dann hätten sie einen anderen Kollegen.

Wenn sich dieser Trainer bei einem beliebigen Verein einen Weltstar aussuchen dürfte: Wen würde er holen?

Rasmus Lauge Schmidt gefällt mir in seiner Spielanlage sehr gut und würde in unser System passen. Ob er menschlich passt…..?

Wo steht der TVK am Ende dieser Saison?

Hoffentlich mindestens einen Platz besser als in der Saison zuvor.

Und in zehn Jahren?

Mindestens in der 3. Liga, wo der Verein von seinen Strukturen und seinem Umfeld her hingehört.