Oberliga Niederrhein
LTV Wuppertal und Königshof: Treffen der Wölfe-Jäger
Der Spitzenreiter will seine Position gegen den TV Angermund behaupten, der zuletzt im Pokal überraschte. Die Verfolger nehmen sich vielleicht gegenseitig Punkte ab.

Ab durch die Mitte: Trainer-Sohn Max Molsner (Nummer 28) und dem Rest der Wölfe gefällt es ganz gut an der Tabellenspitze der Oberliga. (Foto: Burkhard Kasan).

Das könnte dem Tabellenführer in die Karten spielen. Muss es aber nicht. Richtig ist bestimmt, dass sich die Mannschaft von Trainer Thomas Molsner im günstigsten Fall ein kleines Stück von den Verfolgern absetzen kann, die es im direkten Duell miteinander zu tun bekommen Der HC Wölfe Nordrhein sollte aber gewarnt sein, weil das Heimspiel gegen den TV Angermund voraussichtlich kein Selbstläufer wird. Sicher: Es treffen sich die in der Oberliga Niederrhein alleine noch unbesiegten Wölfe (11:1 Punkte) und der Elfte (3:9), der bloß einen Zähler vor den drei Abstiegsplätzen entfernt ist. Außerdem verlor der von einigen personellen Problemen geplagte TV mit Trainer Eric Busch zuletzt gegen den Titel-Anwärter LTV Wuppertal sehr deutlich – 20:29. Dann aber machte Angermund im Viertelfinale des Niederrheinpokals auf sich aufmerksam, weil dem um den Klassenerhalt kämpfenden Oberligisten ein 28:26-Erfolg über den Regionalligisten HG Remscheid gelang.

Nach zwei Auftaktsiegen gaben die Wölfe am dritten Spieltag mit dem 26:26 gegen den TV Krefeld-Oppum den bisher einzigen Zähler ab. Bei den drei folgenden Aufgaben wusste Molsners Team dann wieder zu überzeugen – 26:20 beim Vorjahres-Vizemeister Unitas Haan, 39:25 gegen den gefährdeten TSV Aufderhöhe, 23:21 im Duisburger Derby beim VfB Homberg. Hier lieferten die Wölfe, die den Aufstieg in die Regionalliga anstreben, einen Nachweis von Reife ab, weil sie selbst in hektischeren Phasen die Übersicht behielten und völlig verdient gewannen. Klar: Vor der Partie am 16. November beim Verfolger Adler Königshof will der Spitzenreiter seine gute Ausgangs-Position verteidigen.

Für die Adler, die am Ende der vergangenen Saison als Letzter gemeinsam mit den Wölfen und den Hombergern aus der Regionalliga absteigen mussten, werden die beiden nächsten Spiele eine Woche der Wahrheit – in der sich vielleicht zeigt, was in dieser Saison wirklich drin ist. Am Sonntag wartet zuerst die Prüfung beim aufkommenden LTV Wuppertal, der nach 2:4 Punkten aus den ersten drei Spielen deutlich zugelegt und dreimal hintereinander gewonnen hat. Vielleicht bieten beide Seiten ja einen Tag der offenen Tür, denn sie stellen momentan die erfolgreichsten Angriffe der Klasse. Nur Rekordhalter Königshof (189 Tore) und die Wuppertaler (181) liegen bei einem Schnitt von 30 Toren und mehr pro Partie. Ein krasser Unterschied zwischen den Kontrahenten: Der LTV um seinen erfahrenen Spielertrainer David Kreckler stellen mit lediglich 144 Gegentreffern nach den Wölfen (141) die zweitbeste Abwehr, während die Adler (171) in dieser Wertung alleine die Kellerkinder TSV Aufderhöhe (192) und HSG Neuss/Düsseldorf (187) hinter sich sehen.

Letzte Instanz: Mathis Stecken hielt zuletzt überragend im Tor des LTV Wuppertal. (Foto: Herbert Mölleken)sseldorf II (187) hinter sich sehen.

Das Derby zwischen der SG Langenfeld II und dem Solinger Nachbarn TSV Aufderhöhe führt überraschend alte Bekannte zusammen. Dennis Werkmeister, der Sportliche Leiter der Langenfelder Handballer, ist seit dem Beginn dieser Saison auch (wieder) Trainer der SGL-Zweiten. Erst vor knapp zwei Wochen kam der beim Verbandsligisten Solinger TB ausgestiegene Heino Kirchhoff beim TSV Aufderhöhe an Bord. Nach dem Rücktritt von Ex-Coach Elmar Müller in der Herbstpause hatte zunächst Männer-Spielewart Aki Ktenidis seine Hilfe zugesagt – und jetzt teilt er sich die schwierige Aufgabe beim TSV im Trainerduo mit Kirchhoff. Der Solinger hat nicht nur allgemeine eine Beziehung zu Langenfeld. Er war früher unter anderem Trainer des damaligen Spielers Werkmeister.

Dem geht es mit der SGL heute ganz gut, weil Langenfeld II nach dem 17:15 im Minus-Rekord-Spiel vom vergangenen Wochenende bei Unitas Haan immerhin ein ausgeglichenes Konto hat (6:6 Punkte). Für den TSV (2:10) war das 27:22 im Kellerduell gegen die HSG Düsseldorf II nicht mehr als ein Anfang im Kampf gegen den Abstieg. Dass die Hausherren dafür jetzt irgendeine Form von Geschenk anbieten werden, ist ziemlich ausgeschlossen.