3. Liga Nord-West
Von Kölner Krimis und richtig schlechten Filmen
Der Longericher SC behält im Topspiel gegen den TuS Spenge knapp die Nase vorn. Während der Leichlinger TV sich erneut nicht für eine Aufholjagd belohnt, ist das 34:25 in Volmetal Balsam für die Seele der Bergischen Panther.

Nicht zu halten: Lukas Martin Schulz und der Longericher SC setzten sich im Topspiel gegen den TuS Spenge durch. (Foto: Thomas Schmidt)

Longericher SC – TuS Spenge 23:22 (11:9). Die knappen Dinger scheinen sie in Longerich ganz besonders zu lieben, denn nach dem 27:26 über Eintracht Hagen und dem 31:28 über die Rhein Vikings war die Partie gegen Spenge wieder eine ganz enge Kiste. Dabei hätte Kreisläufer Bennet Johnen für so viel mehr Ruhe sorgen können, als er beim Stande von 22:20 (57.) frei zum Wurf kam. Doch der Spenger Keeper parierten den Ball stark und so stand es kurz vor Schluss 22:22 (58.). Simon Schlösser besorgte dann das 23:22 (59.), doch die Gäste konnten ihren letzten Angriff noch ausspielen – vergaben die Chance zum Ausgleich aber. Der Rest war wieder einmal riesiger Kölner Jubel. „Das war ein packender Krimi mit dem glücklicheren Ende für uns“, fand Chris Stark, der Sportliche Leiter des LSC.

Vor allem in der ersten Halbzeit wurde das Spiel bestimmt von starken Deckungsreihen und noch stärkeren Torhütern. Für die Kölner war einmal mehr Valentin Inzenhofer der sichere Rückhalt hinter der Abwehr und ein Grund dafür, dass der LSC sich beim 8:5 (21.) und 10:7 (28.) erste Vorteile erspielen konnte. Nach der Pause leisteten die Hausherren sich dann aber eine Schwächephase und aus dem 15:12 (37.) wurde das 15:17 (44.). Stark: „Da werfen wir insgesamt sechs Fahrkarten.“ Doch mit viel Einsatz drehte Longerich die Partie vom 18:20 (49.) auf 22:20 (56.) – und behielt dann in der Schlussphase knapp die Nase vorne.

Longericher SC: Ruch, Inzenhofer – Koenen (4), Peters, Pyszora, Hartmann, Schlösser (3), Mestrum (3), Duckert, Wolf, Tomassini (1), Schulz (3/1), Johnen (1), Zerwas (6), Dahlke (1).

 

TSV GWD Minden II – HSG Rhein Vikings 25:20 (14:12). Eine bittere Niederlage mussten die Rhein Vikings beim bisherigen Tabellenletzten in Minden hinnehmen. Nachdem die Gäste sich in den letzten Wochen in der Tabelle durchaus erfolgreich nach vorne gekämpft hatten (elf Punkte aus den letzten sieben Spielen), folgte nun wieder ein Rückschlag. Dabei erwischte die HSG sogar den besseren Start und legte das 3:0 vor (4.). Doch aus dem 4:2 (7.) wurde bereits ein 4:7-Rückstand (13.), der Trainer Jörg Bohrmann zur ersten Auszeit veranlasste. Nach dem 7:7 (20.) legte Minden meistens ein bis zwei Treffer vor, die Gäste glichen den Rückstand dann wieder aus – 12:12 (27.). Dass es zur Wende nicht reichte, lag auch daran, dass Lukas Becher (2), und David Denert in dieser Phase für die Vikings insgesamt drei Siebenmeter liegen ließen. Nach dem Seitenwechsel setzte Minden sich dann stetig ab – 13:16 (36.), 14:18 (39.), 15:21(47.). Die Neuss/Düsseldorfer fanden nun vor allem offensiv kaum noch statt und spätestens mit dem Treffer zum 16:24 (55.) war die Begegnung entschieden.

HSG Rhein Vikings: Holtz, Dreyer – Gipperich (1), Aust (1), Görgen (1), Schön, Skorupa, Weis (3), Denert (4), Becher (5/3), Handschke (1), Zimmermann (1), Schlichting (3), Eberlein, Ingenpass.

 

Wilhelmshavener HV – VfL Gummersbach II 30:21 (16:9). Die Gummersbacher Reserve hielt beim Spitzenreiter und Aufstiegs-Favoriten Wilhelmshaven streckenweise ordentlich mit, war am Ende aber chancenlos. Bis zum 4:4 (14.) war die Partie offen und selbst auf das 4:7 (16.) reagierte VfL-Coach Maik Thiele mit seiner Auszeit erfolgreich – 7:7 (18.). Auf das 7:10 (21.) und 9:11 (25.) fanden die Gäste dann aber nicht die richtige Antwort. Stattdessen kassierten die Gummersbacher vor dem Seitenwechsel noch fünf Gegentore zum 9:16. Im zweiten Durchgang erhöhte Wilhelmshaven zunächst weiter – 10:19 (35.). In der Folge verwaltete der Tabellenführer das Resultat dann im Stile einer Spitzenmannschaft. Gummersbach konnte den Rückstand nie wieder auf weniger als sieben Treffer verkürzen und trat die Heimreise schließlich mit einer klaren Niederlage im Gepäck an.

VfL Gummersbach II: Krouß, Hasenforther – Da Rocha Viana (1), Bisten (2), Redmann, Weiler (2), Schuster (2), Perey (2), Meinhardt (1), Athanassoglou, Kiesler (6), Busch (5).

 

SG Schalksmühle-Halver Dragons – Leichlinger TV 27:26 (16:10). Für Trainer Lars Hepp und die Leichlinger muss es sich wie ein schlechter Film anfühlen, den man sich zu oft in der Wiederholung anguckt: Zum wiederholten Mal in dieser Saison konnte der LTV sich für einen engagierten Auftritt nicht belohnen. Dabei holten die Gäste mehrere Rückstände auf und kamen in der 56. Minute durch Alexander Kuebler zum 24:24-Ausgleich. In einer offenen Schlussphase durfte Hepps Team lange auf etwas Zählbares hoffen und beim 26:27 trat Valdas Novickis zum Siebenmeter an. Der erst vor Kurzem nach einem Achillessehnenriss zurückgekehrte Regisseur scheiterte aber mit seinem Versuch vom Punkt (60.), sodass die Leichlinger wieder mit leeren Händen da standen.

Zuvor hatte der LTV dem Tabellenfünften in der ersten Halbzeit bis zum 10:11 (24.) gut Paroli geboten, blieb dann aber für fast zehn Minuten ohne eigenes Tor. Aus dem 10:16-Pausenstand verkürzten Maik Schneider (34.), Timo Blum (37.) und Novickis mit zwei erfolgreichen Strafwürfen (35./38.) zum 14:16. Auf Kueblers 18:18 (46.) reagierten die Dragons aber schnell und beim 20:23 (50.) lag Leichlingen wieder klarer zurück. Doch wieder bewies Hepps Team Moral, kämpfte sich heran, belohnte sich am Ende aber nicht.

Leichlinger TV: Ferne, Mathes – Schneider (6), Zulauf, Meurer (1), Novickis (5/5), Rosendahl, Kuebler (4), Gelbke (1), Richartz, Blum (5/1), Jagieniak (3), Graef, Natzke (1).

 

TuS Volmetal – HSG Bergische Panther 25:34 (12:18). Das letzte personelle Aufgebot der Panther zeigte beim heimstarken TuS Volmetal eine überzeugende Leistung und sicherte sich einen am Ende klaren Erfolg, der nach drei Spielen ohne Sieg sowie der schweren Verletzung von Simon Wolter Balsam auf die Seele des Teams sein dürfte. „Ich muss der Mannschaft ein Mega-Kompliment machen, was sie für einen Charakter und Moral gezeigt hat. Das war genau die Reaktion, die ich mir erhofft hatte“, fand Trainer Marcel Mutz. Die Gäste zeigten sich von Beginn an hellwach und legten nach dem 3:3 (6.) das 6:3 (12.), 8:4 (15.), 10:5 (17.), 14:7 (23.) und 17:9 (26.) vor.

Nach der Pause verteidigte Mutz‘ Mannschaft den Vorsprung erfolgreich. Näher als auf vier Tore Differenz ließen die Panther Volmetal nicht mehr herankommen und nach dem 23:19 (44.) erhöhten der starke Jan Blum (45./Siebenmeter), Justus Ueberholz (46.), Max Weiß (49.) und Sven Jesussek (50.) mit ihren Treffern auf 27:21 – die Vorentscheidung. Die Schlussphase wurde zwar noch einmal etwas hektisch – unter anderem mit einer Roten Karte für Volmetals Ole Kähler (58.). Die Panther ließen sich hiervon aber nicht aus der Ruhe bringen, sondern konnten am Ende sogar noch ein wenig fürs Torverhältnis tun. Einziger Wermutstropfen: Henrik Heider schied nach einem Foul in der 58. Minute verletzt aus. Mutz: „Auch da ist der Knöchel wieder dick.“

HSG Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Reinarz (6), Blum (11/4), Weiß (2), Ueberholz (4), Hinkelmann (2), Heider (5), Jesussek (4), Aschenbroich, Arnaud.