10. November 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
SG Ratingen – TV Rheinbach 26:28 (12:14). Die Kette der Enttäuschungen reißt einfach nicht ab bei der personell erstklassig besetzten SG, die nach dieser Heimpleite mit 5:9 Punkten nicht nur meilenweit hinter den eigenen Ansprüchen herhinkt, sondern inzwischen längst in einer handfesten Krise steckt. Nach der 25:31-Pleite beim Tabellenführer TuS 82 Opladen hatte die als Titelkandidat in die Saison gestartete SG noch personell etwas verändert – und das Trainer-Duo aus Ace Jonovski und Marcel Müller getrennt. Der bisherige Spielertrainer Jonovski sollte sich auf die Coach-Rolle konzentrieren und Müller dafür auf dem Feld wieder aktiv am Unternehmen Aufschwung mitarbeiten. Die Gäste ließen sich davon allerdings nicht im Geringsten beeindrucken, denn sie legten von Beginn an selbstbewusst los. Rheinbach lag über die gesamten 60 Minuten immer in Führung, ist nun bei 9:5 Punkten angekommen und damit aktuell als Überraschungs-Dritter so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Aus dem einstigen Meisterschafts-Anwärter Ratingen ist dagegen bei 5:9 Zähler sogar eine Art Abstiegskandidat geworden.
Die Gäste behaupteten in der ersten Halbzeit nach dem 4:1 (5.) fast durchgehend eine Führung von drei Toren – 7:4 (11.), 10:7 (19.), 11:8 (21.), 14:12 (30.). Nach der Pause legte Rheinbach sogar das 21:17 (39.) vor, ehe Ratingen bis zum 21:22 (47.) und 23:24 (52.) von einem Comeback träumen durfte. Mit dem 27:24 (58.) von Oliver Dasburg und dem 28:24 (60.) durch Lukas Kazimierski stand der unerwartete Erfolg des TV mit dem starken Regisseur René Lönenbach aber fest. Die beiden Treffer der Hausherren in den letzten Sekunden waren nicht mehr als bedeutungslose Ergebniskosmetik an einem weiteren schwarzen Abend für die Gastgeber. Sehr zufrieden konnte dagegen Trainer Jan Hammann mit seiner HSG sein: „Wir haben von Beginn an wieder eine starke Abwehr gestellt und vorne lief der Ball sehr gut. Wir haben immer wieder die Zweikämpfe entscheidend gewonnen. Insgesamt war das eine tolle Leistung und wir freuen uns über die zwei Punkte, die wir hier mitnehmen konnten.“
SG Ratingen: Schmidt, Angelov – Funke (2), Schäfer, Bauer (1), Nitzschmann (1), Schmitz, Oelze (8/3), Mergner (4), Mensger (5), Lazarov (3), Bahn (1), Ditzhaus (1), Müller.
TV Rheinbach: Funke, Hoven – T. Schwolow (2), Kurth, Lönenbach (7/3), Prell, Schoeneseiffen (4), Dasburg (7/3), Kazimierski (4), Künkler, Wolff, Genn (4).
HC Weiden – MTV Rheinwacht Dinslaken 34:28 (18:16). Der Aufsteiger aus Weiden hat die 21:26-Niederlage im Derby gegen BTB Aachen offenbar gut verdaut. Insbesondere offensiv hatte der HC gegen den Vorjahres-Meister einiges mehr anzubieten und kam deswegen auch zu einem verdienten Erfolg. Dabei wurde bereits in der Anfangsphase auf beiden Seiten eher wenig gedeckt und beim 9:9 (13.) hatten beide Teams bereits mehrfach gejubelt. Weiden bekam die Angelegenheit dann aber allmählich etwas besser in den Griff – 12:9 (18.). In der Folge lagen die Hausherren immer vorne, setzten sich vom 21:19 (34.) auf 24:19 (39.) ab und verwalteten den Vorsprung von drei bis fünf Treffern bis in die Schlussphase hinein. Spätestens als Simon Bock (mal wieder bester Weidener Schütze) mit seinen Toren Nummer sechs und sieben das 32:26 (56.) erzielt hatte, war die Partie entschieden. Die Weidener glichen ihr Punktekonto durch den Erfolg auf 7:7 Zähler aus – womit der Neuling glänzend leben kann. Dinslaken bleibt dagegen mit 3:11 Punkten auf einem Abstiegsplatz.
HC Weiden: Bayer, Ruettgers – Kuck, Weidenhaupt, Hoffmann (4/1), Beckers (1), Scheidtweiler (7/1), Luebke, Flossbach (5), Eiche (4), Micke (4), Habisch (1), Bock (8/3).
MTV Rheinwacht Dinslaken: Steffel, Ahlendorf – D’Auria (6), Tomke (2), Gorris (5/2), Jakobs (1), Höffner (1), Hahn (5), Pieper, Ahls (1), Reede (1), Krogmann (4), Pagalies (2).
TV Aldekerk – HG Remscheid 32:27 (18:13). Aufsteiger Remscheid konnte zwar mit seiner Leistung über weite Strecken einverstanden sein, mit dem Ergebnis aber eher wenig anfangen. „Am Ende des Tages ist das sehr enttäuschend“, fand Keeper Thomas Geske, „wir müssen mitnehmen, dass wir auch eine individuell starke Mannschaft wie Aldekerk in die Bredouille bringen können.“ Die Gäste starteten mit einem 0:5 (7.) miserabel und rannte bis zur Pause hinterher – 7:12 (17.), 13:18 (30.). Nach dem Wechsel startete die Mannschaft von Trainer Frank Berblinger dann eine sehenswerte Aufholjagd, in der vielleicht sogar mehr möglich gewesen wäre.
Spätestens ab dem 23:23 (44.) lieferten sich beide Seiten einen völlig ausgeglichenen Kampf und bis zum 27:26 (52.) für Aldekerk durften die Gäste auf einen Punktgewinn hoffen. Nur vier Minuten später war der Traum aber vorbei – 27:31 (56.). „Da machen wir in kürzester Zeit sehr viel individuelle Fehler, die Aldekerk sofort bestraft – und deshalb verdient gewinnt. Wir werfen einfach weg, was wir uns in den 20 Minuten vorher erarbeitet haben“, stellte Geske fest.“ Während der TV mit einem positiven Punktekonto ausgestattet ist (8:6), stecken die Remscheider (4:10) auf Rang zwölf weiter in der Gefahrenzone fest.
TV Aldekerk: Köß, Schoemackers – Jonas Mumme (2), Kleinelützum (2), Greven (4), Plhak (5/4), Jentjens (6), Upietz, Rampyapedi (2), Tobae (2), Zwarg (4), Julian Mumme, Tebyl (5), Appelhans.
HG Remscheid:Franz, Geske – Schiewe (1), Baier (2/1), Heimannsfeld (9), Pütz (3), Voss (4), Schönfeld (1), Rother, Jansen (2), Rath (4), Bonekaemper, Hermann (1).
BTB Aachen – TV Jahn Köln-Wahn 27:22 (16:12). Die Aachener, die vor gar nicht so langer Zeit bei 2:6 Zählern eher nach unten blicken mussten, schafften durch den dritten Sieg hintereinander den endgültig den Sprung in die obere Tabellenhälfte (8:6 Punkte), während die Kölner (6:8) den Blick nach der zweiten Niederlage in Folge wieder mehr nach unten richten müssen. Die Basis zum Erfolg legte der BTB noch vor der Pause, als er aus einem vorübergehenden 6:7-Rückstand (15.) die 15:10-Führung machte (29.). Nachher hatte die Mannschaft von Trainer Martin Becker die Partie ab dem 19:13 (36.) und 22:14 (42.) weitgehend unter Kontrolle. Köln konnte noch auf 19:22 (48.) und 21:24 (52.) verkürzen, aber keine Wende mehr herbeiführen.
BTB Aachen: Dosch, Elsen – Wydera (4), Saive-Pinkall (3), Bleuel (1), Jacobs (8/1), Oslender (1), Breuer (4), Bökmann (3), Ürlings, Horn (1), Bardak, Lütz, Zylus (2).
TV Jahn Köln-Wahn: Kierdorf, Rotscholl – Akintunde (7), Branding (4), Pestinger (2), Rus, Wendler (2), Denis, Idahosa (2), Pohl (1), Giacobbe, Lange (4).