21. November 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
An diesen Herbst werden sie sich bei den Bergischen Panthern vermutlich noch sehr lange erinnern. Weil so viel passiert ist und weil sich das Handball-Glück in der Regel gerade woanders niedergelassen hat. Am 13. Oktober gewinnt das Team von Trainer Marcel Mutz bei LiT Tribe Germania mit 31:30 und Linkshänder Simon Wolter feiert mit sechs Treffern nach monatelanger Verletzungspause ein großartiges Comeback. Eine Woche darauf müht sich die HSG zu Hause gegen den OHV Aurich zu einem 25:25, aber die Welt ist bei 13:5 Punkten immer noch mehr als nur in Ordnung. Dann beginnt die bisher schwierigste Phase der Saison. Bitter genug für die Panther: Sie verlieren bei den SG Schalksmühle-Halver Dragons mit 25:35 und gegen den Longericher SC mit 27:35. Viel härter trifft alle aber das unglaubliche Pech von Simon Wolter, der im Spiel gegen Longerich eine komplizierte Fußverletzung erleidet und erneut sehr lange ausfällt. Mit dem 34:25 beim in eigener Halle kämpferisch immer besonders starken TuS Volmetal zeigen die Panther eine richtig gute Reaktion, doch sie bezahlen den Erfolg teuer. Kurz vor Schluss zieht sich der gefoulte Henrik Heider eine Knöchelverletzung zu. Ergebnis: Der zweite Linkshänder im Rückraum fällt bis zum Ende des Jahres aus.
Der nächste Nackenschlag folgt kürzlich im Heimspiel gegen HandBALL Lippe II, in das die HSG mit einem 6:1 gut startet, ehe sie das dunkelste sportliche Kapital in dieser Saison aufschlägt und nach einem 1:15-Lauf kurz nach der Pause mit 7:16 in Rückstand liegt. „Das war ein Fehlwurf-Festival“, sagt Mutz im Rückblick. Besonders lange mag er sich mit der 21:32-Niederlage trotzdem nicht mehr aufhalten: „Das ist eben passiert. Und wir müssen nach vorne schauen.“ Wie sich die personelle Lage darstellen wird? Auf jeden Fall kompliziert, da insgesamt fünf Spieler aus dem Kader nicht zur Verfügung stehen. „Wir haben die Seuche“, findet der Panther-Trainer. Dabei geht er davon aus, dass die Mannschaft sogar noch enger zusammenrückt und eine passende Reaktion zeigt, also alles für ein ordentliches Ergebnis aus sich herausholt: „Das geht nur über den Kampf und wir haben die Chance, es besser zu machen.“
Vom Gastgeber VfL Gummersbach II brauchen die Panther am Freitagabend allerdings keinerlei Rücksicht zu erwarten. Für Mutz ist die Zweite des Traditionsklubs – ähnlich wie zuletzt Lippe II – ein Team aus „jungen Wilden“, die mit 9:17 Punkten auf Rang zwölf längst keine Sicherheit haben, nur zwei Punkte vor dem Tabellenende liegen und vielleicht ihr bestes Aufgebot stellen können (weil die Erste ihre Zweitliga-Partie in Bietigheim erst am Samstag austrägt). Mutz macht sich und seinem Team Mut: „Ich bin Optimist. Wir werden sicher eine Chance haben.“ Er hätte wenig dagegen, wenn sich das Handball-Glück wieder den Panthern zuwendet. Eine ganz andere Frage ist, was sich die Gummersbacher dazu einfallen lassen. Trainer Maik Thiele wird in der vom 17. Spieltag vorgezogenen Partie definitiv seine eigenen Pläne haben.