Regionalliga Nordrhein
Völlig verdient: BTB Aachen bezwingt TV Korschenbroich
Regisseur Simon Breuer führt die Gastgeber mit seiner Erfahrung zum 27:23. TVK-Trainer Dirk Wolf vermisst die sonst so gute Abwehrleistung.

Nicht zu bremsen: Justin Kauwetter (Nummer 23) und die Korschenbroicher Abwehr versuchten insgesamt sieben Mal vergeblich, Aachens Regisseur Simon Breuer zu bremsen. (Foto: Michael Jäger)

BTB Aachen – TV Korschenbroich 27:23 (13:12). Dirk Wolf ist so lange im Geschäft, dass er es geahnt hatte: Irgendwann würde es seine Mannschaft wieder erwischen. Und der Trainer des Regionalligisten TV Korschenbroich gehörte auch immer zu denen, die den Sprung an die Tabellenspitze im ersten Drittel der Saison nicht überbewerten wollten. Am Samstagabend sah sich der Coach dann in seiner Vorsicht bestätigt – worauf er aber vermutlich lieber verzichtet hätte. Korschenbroich, das vorher mit dem 23:24 gegen den TuS 82 Opladen erst einmal in dieser Saison als Verlierer vom Platz gegangen war, verlor beim BTB Aachen im Dreiländer-Eck aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden mit 23:27 (13:14). Folge: Die Spitze ist deutlich enger zusammengerückt. Erfolgreichster Werfer an dem aus Korschenbroicher Sicht trüben letzten Novembertag war David Biskamp, der es auf zwölf Treffer brachte (davon acht per Siebenmeter). Spieler des Abends war aber ganz klar BTB-Routinier Simon Breuer, der über 60 Minuten die Fäden in der Hand hielt und sieben Tore beisteuerte. Klar, dass Aachens Coach Martin Becker begeistert war: „Das ist für mich eine kleine Sensation. Bei uns waren viele Leute angeschlagen und Phlipp Wydera konnte gar nicht spielen. Wir haben Korschenbroich niedergekämpft und wir hatten einen sehr guten Peer Dosch im Tor.“ Bestnoten gab er auch für die Leistungen von Breuer, der klug Regie führte, und Kapitän Christoph Uerlings, der als Vorbereiter und Torschütze hervortrat.

Nach einem mühsamen Start bis zum 1:3 (10.) und 4:6 (15.) war der TVK grundsätzlich auf dem Weg der Besserung, denn er konnte immer wieder ausgleichen – 10:10 (26.), 12:12 (29.), 15:15 (36.), 16:16 (40.).  Es kam nun allerdings jene Phase, in der Aachens Rückraumspieler Carsten Jakobs (rechts) und noch mehr Simon Breuer zu Schlüsselfiguren wurden. Breuer machte mit dem 17:16 (41.), 20:17 (45.) und 21:17 (46.) den Weg für den BTB frei, ehe Jacobs kurz darauf das 22:18 (48.) und 23:19 (55.) folgen ließ. Korschenbroich gab zwar nicht auf, fand jedoch auf der Zielgeraden keine richtigen Mittel mehr und musste sich letztlich geschlagen geben. Winziger Trost für den TVK: Die Aachener, die nach dem vierten Spieltag bei 2:6 Zählern standen, haben seitdem keinen einzigen Punkt mehr abgegeben und sich durch den fünften Sieg in Serie immer weiter nach oben gearbeitet.

In seiner ersten Analyse erwies sich der TVK-Coach zunächst als fairer Verlierer: „Aachen hat richtig gut gespielt, alles richtig gemacht und auch verdient gewonnen.“ Auf der anderen Seite zeigten die Gäste über einige Strecken der Partie zu wenig von ihren sonstigen Stärken. „Wir haben keine gute Deckung gestellt“, urteilte Wolf, „und wir haben Simon Breuer über 60 Minuten nicht in den Griff bekommen. Es ist immer enttäuschend, wenn die Sachen, die du sonst gut machst, nicht funktionieren.“ In der Summe aus Aachener Qualität und Korschenbroicher Fehlern stand am Ende eine schmerzhafte Niederlage, die den TVK jedoch nicht aus der Bahn werfen sollte. Außerdem gibt es bis zur Pause über Weihnachten mit dem Heimspiel gegen den TV Aldekerk (6. Dezember) und der Aufgabe bei TuSEM Essen II (15. Dezember) noch zwei Gelegenheiten, die Position ganz oben zu festigen. Ob Korschenbroich übers aktuelle Wochenende die Spitze behaupten kann, hängt auch vom Zweiten TuS 82 Opladen ab, der am Sonntag beim MTV Dinslaken gefordert ist.

BTB Aachen: Dosch, Elsen – Wydera, Saive-Pinkall (1), Jacobs (5/2), Oslender (2), S. Breuer (7), Bökmann (5), Uerlings (4), Horn (1), Bardak, Lütz (2), Käsgen, Zylus.

TV Korschenbroich: Jäger, Krüger – Wistuba (2), Dicks, Jennes (2), Brinkhues (2), Zidorn, Wolf (1), Kauwetter (1), Biskamp (12/8), Schneider (2), Franz (1).