Regionalliga Nordrhein
TuSEM II atmet durch, Siebengebirge kommt nicht vom Fleck
In einer dramatischen Schlussphase behielten die Essener um Coach Nelson Weisz mit 30:29 die Nase vorne. Die HSG bleibt damit Letzter.

Was ist denn hier los? Essens Trainer Nelson Weisz (Mitte) musste mit seinem Team ein paar Zitterminuten überstehen, ehe der knappe Sieg gegen Siebengebirge unter Dach und Fach war. (Foto: Thomas Ellmann)

TuSEM Essen II – HSG Siebengebirge 30:29 (18:12). Eine Serie ist gerissen – was die Zweitvertretung des Zweitligisten erleichtert zur Kenntnis nahm. Nach 7:1 Punkten vom Saisonstart war das Team um TuSEM-Trainer Nelson Weisz mit vier Niederlagen hintereinander gründlich aus der Spur geraten. Eine andere Serie hielt – was sich die Gäste zum Einstand des neuen Trainergespanns Lars Degenhardt/Fabian Zächerl vielleicht etwas anders vorgestellt hatten. Nun steht die HSG trotz einer kämpferisch überzeugenden Leistung mit 3:15 Punkten weiter auf dem letzten Platz. Dass es dem Vorjahresmeister MTV Rheinwacht Dinslaken ähnlich schlecht geht (ebenfalls 3:15), wird sie in Siebengebirge kaum trösten.

Bis zum 8:7 (14.) blieb die HSG dran, ehe TuSEM durch vier Treffer in Folge auf 12:7 wegzog (19.). Als Essen auf sieben Treffer Differenz stellte, schien dem Schlusslicht ein Debakel zu drohen – 15:8 (23.), 16:9 (25.), 17:10 (28.). Siebengebirge bewies jedoch selbst nach dem 16:22 (37.) ganz viel Moral und hatte mit dem 23:24 (46.) wieder Kontakt zum Kontrahenten, der sich nun in einer Auszeit noch einmal für den Rest des Spiels justieren wollte. Das gelang allerdings zunächst nur teilweise, ehe sich die Gastgeber nach dem 26:26 (51.) ein 28:26 (53.) und 29:27 (56.) sicherten, das jetzt zu reichen schien – was jedoch nur der Auftakt zum finalen Drama war. Bjarne Steinhaus vergab einen Strafwurf für Siebengebirge (58.), das durch Timo Stöcker dennoch zum 29:29 ausglich (58.) und kurz darauf die Zeitstrafe gegen Steinhaus hinnehmen musste. Konsequenz: Sezgin Sahin traf für Essen zum 30:29 (60.).

Unglaublich: Die HSG konnte Edgar Schulz noch einmal in eine freie Wurfposition bringen, aber TuSEM-Keeper Nils Conrad verhinderte den Ausgleich und rettet den Erfolg für die Hausherren. TuSEM-Coach Weisz musste anschließend erst einmal tief durchatmen. „Wir haben eine sehr gute erste Hälfte gezeigt, aber in der zweiten lassen wir Siebengebirge wieder ins Spiel. Später gehen wir wieder weg und stellen dann das Handballspielen ein. Ich bin froh über die zwei Punkte. Am Ende gewinnen wir etwas glücklich, aber nicht unverdient.“

TuSEM Essen II: Conrad, Solbach-Domingo – Homscheid, Scholten (4), Daamen (1), Schmidt (4), Engels (1), Sayin (2), Lewandowski (3), Stumpf (1). J. Weisz (3), Sprick, Kraus (3), Könemann (8/7).

HSG Siebengebirge: Kremer, Löcher – Dziendziol (6/1), Kreutz (2), Steinhaus (7/3), Nahry (3), Al-Zaidi, Hayer, Stöcker (3), Lee, Lopes de Varvalho, Marcinkovic (1), Schulz (4), Kirfel (3).