Oberliga Niederrhein
Wölfe kommen mit einem dicken blauen Auge davon
Der Spitzenreiter lief gegen den Abstiegskandidaten HSG Hiesfeld/Aldenrade lange hinterher. Weil der Zweite LTV Wuppertal patzte, baute der HC den Vorsprung trotz der schwachen Leistung sogar noch aus.

Wollt ihr mich auf den Arm nehmen? Trainer Thomas Molsner musste ein paar sehr ernste Worte loswerden, ehe die Wölfe doch noch die Kurve bekamen. (Foto: Burkhard Kasan)

HC Wölfe Nordrhein – HSG Hiesfeld/Aldenrade 23:22 (9:14). Der Tabellenführer, der gegen den auf den letzten Platz abgerutschten Aufsteiger HSG Hiesfeld/Aldenrade als klarer Favorit gelten musste, konnte nur mit Mühe eine Blamage vermeiden. Das Team von Trainer Thomas Molsner, das von Beginn an vieles schuldig blieb, rannte vor der Pause beständig hinterher und war vor allem bis zum 6:13 (25.) nicht im Spiel. Bis zum 15:19 (44.) änderte sich am Bild eher wenig, bevor die Wölfe durch sieben Treffer in Folge die Wende schafften und beim 22:19 (55.) die Kontrolle zu übernehmen schienen. „Das war in dieser Phase richtig gut“, fand Molsner. Es kam trotzdem noch einmal ganz anders, denn die HSG konterte mit dem 22:22 (58.). Am Ende brachte ein durch Alex Grefer verwandelter Siebenmeter den Hausherren das 23:22 (59.).

Wenig später durfte sich der Spitzenreiter über einen Erfolg freuen, während die unglückliche HSG zum achten Mal hintereinander verlor und einfach keinen Weg ans rettende Ufer findet. Dass die Wölfe ihren Vorsprung auf die Verfolger sogar ausbauen konnten, rundete den Abend für den Spitzenreiter noch ab. Molsner zog dann auch schnell einen Schluss-Strich unter den bescheidenen Auftritt: „Wir haben in der ersten Halbzeit lange keinen Zugriff bekommen. Da haben wir nicht überheblich gespielt, sondern übermotiviert. Wir haben uns von unserem Matchplan verabschiedet. Letztlich war es so, wie ich es prognostiziert hatte. Du verspielst eine gute Position meistens gegen einen aus dem Keller.“ Was dem Wölfe-Coach und seinem Team natürlich klar ist: Am kommenden Samstag wird eine derartige Vorstellung nicht reichen, denn es steht die Aufgabe beim Dritten Mönchengladbach auf dem Programm.

HC Wölfe Nordrhein: Otterbach, Lenz – Boddenberg, Hombrink (5), Y. Kamp (3), Grefer (4/1), Kryzun (2), M. Molsner (1), Rennings (1), J. Kamp (4), Woyt (3), Brakelmann, Singh Toor.

 

LTV Wuppertal – Borussia Mönchengladbach 28:30 (12:15). Während der HC Wölfe Nordrhein gegen einen krassen Außenseiter mit einem blauen Auge davonkam, erlitten die Langerfelder im Duell mit der zuletzt bärenstarken Borussia einen Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft. Das Team um Spielertrainer David Kreckler, das sich zuletzt nach einem mühseligen Start in die Saison immer weiter nach vorne gearbeitet hatte, verlor das Spiel und den zweiten Platz. Auch die Borussia (jetzt 13:5 Punkte) zog an Wuppertal vorbei, das mit 14:6 Zählern nun Vierter ist.

Die Gäste zeigten beim LTV wenig Respekt und legten bis weit in die zweite Halbzeit hinein immer eine Führung vor. Noch beim 19:15 (34.) und 22:19 (43.) lag das Team von Trainer Tobias Elis relativ klar vorne, aber die Hausherren konnten den Spieß umdrehen – 23:22 (49.), 24:23 (51.), 26:24 (53.). „Da hatten wir alle Trümpfe in der Hand, nur leider wieder einen völlig unerklärlichen Blackout“, meinte Wuppertals Sportlicher Leiter Jens Buss. Gut fünf Minuten später hatte Mönchengladbach durch einen Fünferserie wieder eine eigene Führung gemacht und das 29:26 (58.) genau zwei Minuten vor dem Ende war die Entscheidung.

LTV Wuppertal: Stecken, Brunecker – Kreckler (7/4), Pauksch (2), Görigk (6), Theodoridis (1), Meurer (1), Adolphs (3), D’Avoine (4), Pack (4), Gusewski, Salz, Pauls.

 

TV Lobberich – Mettmann-Sport 34:25 (18:12). Der TV bleibt das Überraschungsteam der Saison und feierte gegen die Mettmanner jetzt schon seinen siebten Saisonsieg, der vor allem in der Deutlichkeit nicht unbedingt zu erwarten war. „Es war ein gutes Spiel von uns. Wir haben uns gute Chancen erspielt über die Außen und den Kreis. Nach der Halbzeit hatten wir eine kleine Schwächeperiode, letztlich haben wir aber konzentriert gespielt und das Spiel sicher nach Hause gebracht“, meinte der zufriedene Lobbericher Spielertrainer Christopher Liedtke.

Der Coach sah seine Mannschaft nur beim 0:1 (2.) mal hinten, danach drehten die Gastgeber auf – 3:1 (5.), 6:3 (9.), 13:9 (22.), 16:10 (27.), 19:12 (31.). In der Folge kam Mettmann noch zwei Mal auf vier Treffer ran (20:16/35. und 21:17/36.), fand aber keinen Hebel für eine komplette Wende. Stattdessen konnte Lobberich beim 26:19 (50.) den alten Abstand wieder herstellen und hatte in der Schlussphase keine Probleme mehr.

TV Lobberich: Bastians, Prümen – Greven (3), Harwardt, Dorenbeck (6), B. Liedtke (7/2), Hankmann (2), Himmel, Mähler (4), Pasch, von Eycken (8/3), L. Weisz (2/1), Dambacher (2).

Mettmann-Sport: Hackmann, Sippli – Klein (1), Verholen (3), Hüttel, Maesch (3), Falkenberg (2), Wittenberg (3/1), Hebel, D’Avoine (5), Horn (5/3), Fuhrmann (3).

 

DJK Adler Königshof – HSG Neuss/Düsseldorf II 46:22 (23:10). Die Begegnung zwischen dem Regionalliga-Absteiger und dem Abstiegskandidaten war von der ersten Minute an eine klare Angelegenheit. Bis zum 5:0 (8.) fanden die Gäste überhaupt nicht statt und mussten sich schon beim 10:1 (11.) wie im falschen Film vorkommen. Vom 11:3 (14.) legten die Adler den nächsten Zwischenspurt zum 16:3 (21.) hin. Erst danach durfte die HSG im Angriff mal den einen oder anderen Treffer feiern und konnte den Rückstand für knapp 20 Minuten zumindest im Rahmen halten. Vom 31:17 (41.) legten die Krefelder dann noch einmal einen 9:0-Lauf zum 40:17 (52.) hin, sodass der Sieg am Ende wirklich deutlich ausfiel. Bester Königshofer Werfer war dabei Lars Auth (14 Tore).

Kapitän Sebastian Bartmann war mit der Leistung zufrieden: „Im Grunde war das Spiel nach zehn Minuten entschieden. Wir haben wirklich als Mannschaft eine gute Leistung gezeigt, wenn auch bedingt durch die hohe Führung etwas unkonzentriert hie und da.“ Eine besonders gute Note verdiente sich aus seiner Sicht Lars Auth, der es auf 14 Treffer brachte (drei per Siebenmeter). Die DJK steht nach dem Erfolg bei 12:6 Punkten und hat als Tabellenfünfter die Spitze zumindest weiter im Blick. Die Neuss/Düsseldorfer hängen dagegen mit 2:14 Zählern weiter auf einem Abstiegsplatz fest.

DJK Adler Königshof: Lindenau, Keber – Steinkuhl (6), Zavada (3), Funke (1), Thelen (5), Auth (14/3), Niehoff (6), Bartmann (8), Koch (3).

HSG Düsseldorf II: Holtz – Prell (4), Seltmann (1), Motoki, Horvath (1), Hoppe (5), Bencan (2), Schwabe (2), Barentzen (7).