11. Dezember 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Selten waren die Rollen klarer verteilt und der Gewinner des Niederrheinpokals, der sich ein Ticket zur Teilnahme am Deutschen Amateurpokal sichert, scheint bereits festzustehen. Die SG Langenfeld steht zwar in der Regionalliga nicht glänzend da, kann aber mit Rang zehn und 9:11 Punkten nach einer bislang wechselhaften Hinrunde irgendwie leben. Das Team von Trainer Markus Becker hat am Donnerstagabend im Finale um 20.30 Uhr in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium außerdem Heimrecht. Dann trifft Langenfeld auch noch auf den gefährdeten Oberligisten TV Angermund, der erst vor Kurzem bei der SGL zu Gast war – und dort in der Meisterschaft gegen Langenfelds Zweite eine 19:25-Niederlage hinnehmen musste. Was soll da jetzt schon passieren? Genau auf diesen Punkt wird Markus Becker einen Teil seiner Vorbereitung verwenden: „Das ist ja die größte Gefahr. Wir müssen dringend versuchen, diese Einstellung aus dem Kopf rauszubekommen. Ich habe Respekt vor Angermund.“
Die Hausherren wollen trotz der Strapazen aus den vergangenen englischen Wochen (Meisterschaft, Kreispokal, Niederrheinpokal) von der ersten Minute an sehr energisch zur Sache gehen und – falls möglich – hier die Basis für einen erfolgreichen Abend legen. Einteilung der Kräfte wäre dann das Gebot der Stunde, zumal bereits am Samstagabend und damit keine 48 Stunden später auf Langenfeld die Regionalliga-Aufgabe gegen die HSG Siebengebirge wartet. Frühestens dort wird Felix Korbmacher wieder ins Geschehen eingreifen, der zuletzt wegen einer Schulterverletzung pausiert hatte und sich mittlerweile deutlich auf dem Weg der Besserung befindet.
Angermunds Trainer Eric Busch sieht sein Team ganz klar in der Außenseiter-Rolle: „Alles andere wäre eine Lüge.“ In der Oberliga kämpft die Mannschaft aus dem Düsseldorfer Norden gegen den Abstieg und sie ist durch das 27:29 gegen den TV Krefeld-Oppum am vergangenen Samstag erstmals unter den Strich gerutscht (3:15 Punkte). Dabei verspielte der TVA eine zwischenzeitliche Sechs-Tore-Führung. „Ich behaupte, wenn du Dritter bist, gewinnst du so ein Spiel problemlos. Stehst du unten drin, ist das eine Kopfsache, und du fängst plötzlich an, an dir zu zweifeln. Spielerisch sind wir eigentlich auf einem guten Weg, aber es fehlt uns das Selbstvertrauen“, findet Busch.
Offen ist, wer für die Angermunder am Donnerstag auf der Platte stehen wird. Weil die Personaldecke immer noch dünn ist, wird der Coach bei den angeschlagenen Akteuren kein Risiko eingehen und in Langenfeld eher auf sie verzichten, um sie im nächsten Meisterschaftsspiel am Samstag bei Unitas Haan einsetzen zu können. „Das hat für uns zu eintausend Prozent Priorität“, sagt Busch, der sich naturgemäß trotzdem nicht kampflos ergeben will: „Wir fahren nicht dahin, um uns 18:45 aus der Halle schießen zu lassen.“