Oberliga Niederrhein
LTV Wuppertal setzt sich selbst unter Druck
Spielertrainer David Kreckler verlangt vom Tabellendritten im Verfolgerduell einen Sieg über den Vierten TV Lobberich.

Hoch hinaus: Philippe D’Avoine (beim Wurf) und der LTV Wuppertal wollen dem Spitzenreiter Wölfe Nordrhein auf den Fersen bleiben). (Foto: Herbert Mölleken)

Das schöne Polster ist zwar weg, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden die Wölfe Nordrhein als Wintermeister in die Pause über Weihnachten und Neujahr gehen. Nach der ersten Niederlage, die wegen des 18:27 bei Borussia Mönchengladbach gleich ein Debakel war, liegt das Team von Trainer Thomas Molsner mit 17:3 Punkten und dem Torverhältnis von plus 33 immer noch so klar vor der Borussia (15:5/plus 12), dass es Rang eins wohl behalten wird – es sei denn, die Borussia gewinnt jetzt mit elf Toren Unterschied und die Wölfe verlieren mit elf Treffern Differenz. Das wiederum kann sich Molsner zum Jahres-Abschluss für die eigene Mannschaft nicht wirklich vorstellen, zumal er unmittelbar nach der Pleite vom vergangenen Wochenende einen Lernprozess gefordert und eine Reaktion verlangt hatte. Im Sonntags-Heimspiel gegen Mettmann-Sport will der Spitzenreiter erstens zeigen, dass er nicht aus Zufall in den ersten neun Partien ohne Niederlage auskam. Zweitens geht es darum, die passende Basis für den Wiederbeginn der Meisterschaft am 12. Januar 2020 zu legen. Dann geht es mit der Aufgabe beim Dritten LTV Wuppertal weiter.

Der Wölfe-Gegner Mettmann liegt mit 10:10 Punkten auf Rang acht im Niemandsland der Tabelle. Die mit drei Siegen in die Serie gestartete Mannschaft von Trainer Jürgen Tiedermann ging zuletzt gegen drei Top-Klubs der Oberliga leer aus – 23:29 in Mönchengladbach, 25:34 beim Vierten TV Lobberich, 27:30 gegen LTV Wuppertal. Der Spitzenreiter wird für einen Sieg trotzdem hundert Prozent Leistung abrufen – was auch für den Verfolger Mönchengladbach gilt, der beim Tabellenletzten HSG Düsseldorf II auf den Prüfstand tritt. Denkt die Borussia nur über die Höhe des Erfolges nach, könnte sie ihr blaues Wunder erleben. Trainer Tobias Elis wird seine Mönchengladbacher auf diesen Punkt vermutlich sehr intensiv hinweisen, weil die starken Ergebnisse im Fall einer unliebsamen Überraschung deutlich an Wert verlieren.

Denker und Lenker: Christopher Liedtke (am Ball) kann mit dem Stand der Dinge in Lobberich sehr zufrieden sein. (Foto: Burkhard Kasan)

Hinter den beiden führenden Mannschaften treffen sich der Dritte LTV Wuppertal und der Vierte TV Lobberich zum Duell der Verfolger (jeweils 14:6 Punkte). Die Gäste um Spielertrainer Christopher Liedkte haben deutlich weniger Druck, weil sie sich zurzeit klar über den eigenen Erwartungen bewegen. Für die Langerfelder, die einen Spitzenplatz mit der Option Meisterschaft als Ziel ausgegeben haben, macht der erfahrene Spielertrainer David Kreckler eine klare Ansage: „Wenn wir weiter oben dranbleiben wollen, müssen wir gewinnen. Nur auf die Tabelle zu gucken und auf die Ausrutscher anderer zu warten, bringt wenig und geht meist schief. Dazu wurmt mich unsere Heimbilanz mit schon fünf Minuspunkten.“ Logisch: Die Wölfe und die Borussia werden sehr genau registrieren, was die verfolgende Konkurrenz anstellt – zu der auf Platz fünf auch die DJK Adler Königshof mit Trainer Marius Timofte gehört, die beim Neunten TV Krefeld-Oppum vor einer schwierigen Aufgabe steht.

Der Kreis der Abstiegskandidaten scheint bereits nach zehn Runden auf nur noch vier Teams geschrumpft zu sein, weil hinter dem Zehnten VfB Homberg (9:11) eine große Lücke klafft. Das Quartett der besonders Gefährdeten bilden die Aufsteiger HSG Hiesfeld/Aldenrade und TSV Aufderhöhe (je 4:16 Punkte) sowie der TV Angermund (3:15) und die HSG Düsseldorf II (2:16), deren bislang einziger Saisonsieg vom 5. Oktober stammt (29:28 in Krefeld-Oppum). In den beiden jüngsten Spielen gab es mit dem 22:46 bei den Adlern eine rekordverdächtige Pleite und ein 23:32 bei ebenfalls bedrohten Hiesfeldern. Viel mehr Hinweise braucht es nicht, um den Abstiegskandidaten Nummer eins festzulegen.