Niederrhein-Pokal
SGL gewinnt Finale und steht im Deutschen Amateurpokal
Der Favorit aus der Regionalliga hatte beim 28:20 gegen den Oberligisten TV Angermund lange viel Mühe. Eine Trophäe für den Sieger gab es mal wieder nicht.

Bodenakrobat: Timo Kohl (unten) und seine Angermunder leisteten viel Widerstand – bis die Kräfte nicht mehr reichten. SGL-Torhüter Jascha Schmidt (links) und Regisseur André Moser (rechts) taten sich zunächst erstaunlich schwer. (Foto: Thomas Ellmann)

SG Langenfeld – TV Angermund 28:20 (13:13). Der Regionalligist SG Langenfeld (SGL) träumt wieder von Hamburg – wie 2016, als er den Triumphzug durch den Deutschen Amateurpokal in der Barclay-Card-Arena mit dem 29:25 vor 3000 Zuschauern im Finale gegen den HC Glauchau-Meerane aus der Mitteldeutschen Oberliga krönen konnte. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber das Team von Trainer Markus Becker (damals noch nicht bei der SGL) hat zumindest den Grundstein gelegt. Nach dem 29:28 im Halbfinale des Niederrheinpokals beim Klassenkonkurrenten SG Ratingen bot Langenfeld am Donnerstagabend gegen den vom Abstieg bedrohten Oberligisten TV Angermund zwar eine ziemlich überschaubare Leistung, setzte sich aber unter dem Strich ungefährdet durch. Zur überaus tristen Atmosphäre in der Halle passte, dass nachher für den Pokalsieger mal wieder keine Trophäe vorhanden war. Dem Verband schien die Veranstaltung komplett gleichgültig zu sein.

Einen ebenfalls eher desinteressierten Eindruck machten über weite Strecken die Hausherren, die zunächst sogar einem Rückstand hinterherlaufen mussten – 4:6 (10.), 7:9 (18.), 10:12 (22.). Erst kurz vor der Pause konnte die SGL wieder ausgleichen und in der zweiten Hälfte beim 14:13 (32.) erneut in Führung gehen – durch Vinzenz Preissegger, der früh bereits das 1:0 (2.) und 2:0 (3.) erzielt hatte. Der personell erheblich dezimierte TVA, bei dem einige Spieler auf ungewohnten Positionen aushelfen mussten, blieb bis zum 16:18 (37.) in Reichweite, ehe der Ladestand der Akkus zunehmend in den Keller ging. Dass es relativ viele Zeitstrafen und sogar eine Rote Karte gegen Oliver von Ritter gab (50.), war für den Kräftehaushalt des Außenseiters auch nicht gerade förderlich.

SGL-Coach Markus Becker unternahm hinterher gar nicht erst den Versuch, die Partie auf ein gehobenes Niveau zu reden: „Man merkt langsam, dass das Programm der vergangenen Wochen an die Substanz geht. Wir haben gewonnen, das wars.“ Kollege Eric Busch fand das Ergebnis am Ende zwei oder drei Treffer zu hoch, konnte allerdings mit dem durchaus couragierten Auftritt seines Teams leben. „Wir haben das fast 40 Minuten sehr ordentlich gemacht“, urteilte Busch, „wir können davon ein bisschen was für Samstag mitnehmen.“ Dann geht für Angermund mit der Oberliga-Partie bei Unitas Haan der Kampf um den Klassenerhalt weiter. Den Langenfeldern bleibt ähnlich wenig Zeit, sich auf die Regionalliga-Partie gegen den Letzten HSG Siebengebirge vorzubereiten.

SG Langenfeld: Jahn, Schmidt – Chr. Pagel (1), Pötzsch, Jung (6/1), Preissegger (7), Rahmann (4), Schirweit, Moser (2), Boelken (2/1), Guggenmos, Völker (2), Raschke (1), S. Pagel (3).

TV Angermund: Sieberin, Jakubiak – Bergander (1), Axning, Kohl (2), Schiffmann (2), Thanscheidt (3), Neukirchen (5), Behmer, von Ritter (2), Ranftler (5/1).