Regionalliga Nordrhein
Was Korschenbroichs Trainer Dirk Wolf zur 2. Liga zieht
Der TVK muss erst am Sonntag in Essen antreten. Am Samstag spielt Tom Wolf mit Konstanz in Krefeld.

Mittendrin: TVK-Trainer Dirk Wolf ohne Handball scheint undenkbar zu sein. Er ist eben mit Leib und Seele dabei. Immer. (Foto: Michael Jäger)

Eigentlich hätte Dirk Wolf ja einen freien Samstag, genauer gesagt einen handball-freien. Der Trainer ist schließlich mit dem TV Korschenbroich erst am Sonntag um 17 Uhr bei TuSEM Essen II gefordert. Es wird wohl eine schwierige Aufgabe, die der TVK-Coach und sein Sohn Mats auf jeden Fall erfolgreich lösen wollen – mit allem, was ihnen an Einsatz und Leidenschaft zur Verfügung steht. Es geht immerhin um wichtige Punkte im Kampf um die Spitzenplätze in der Regionalliga, die derzeit der TuS 82 Opladen (16:4 Zähler) vor Korschenbroich anführt (15:5). Einen Abend vorher nimmt sich Dirk Wolf trotzdem die Zeit für einen kurzen Ausflug, um in der Glockenspitzhalle die Zweitliga-Partie zwischen der HSG Krefeld und der HSG Konstanz zu sehen. „Da bin ich aber nur Zuschauer“, betont der TVK-Coach. Unbeteiligt ist er deswegen nicht. Diesmal geht es um den Kampf gegen den Abstieg und Dirk Wolf wird mit Sicherheit den Gästen vom Bodensee die Daumen drücken – weil deren Kapitän sein Sohn Tom ist.

Für den eigenen Auftritt in Essen erwarten die Korschenbroicher einen ziemlich harten Kampf. „TuSEM ist ein junges und gut ausgebildetes Team. Die können ein hohes Tempo spielen und haben ein paar Spiele nur knapp verloren“, sagt Wolf, der sich von den jüngst schwankenden Leistungen der Gastgeber nicht blenden lässt. Essen, mit 7:1 Punkten aus den ersten vier Partien blendend in die neue Saison gestartet, hatte anschließend mit vier Niederlagen hintereinander eine Durststrecke, ehe es mit dem 30:29 gegen die HSG Siebengebirge und dem 22:22 beim TV Jahn Köln Wahn wieder etwas Zählbares gab. Rang acht und 10:10 Punkte sind auch nur den statistischen Werten nach das reine Mittelmaß, sodass der TVK vorsichtig sein muss. In der vergangenen Saison gab es zwei knappe direkte Duelle – mit einem 33:32 zu Hause und einem 29:28 in Essen. Trotzdem lag TuSEM später in der Abschluss-Tabelle als Dritter (35:17 Punkte) relativ weit vor Korschenbroich.

Trainer Wolf sah zuletzt beim 31:26 über die DJK Adler Königshof, dass seine Mannschaft die richtigen Lehren aus der schwächeren Leistung beim 23:27 in Aachen gezogen hatte. Hinten stand die Abwehr weitgehend kompakt und vorne legte der Rückraum deutlich zu – was zu einer überzeugenden Team-Vorstellung führte. „Wir leben von der Geschlossenheit“, betont Wolf. Eine Übersetzung könnte dabei heißen: Korschenbroich braucht gerade mit seinem relativ kleinen Kader den Beitrag jedes Einzelnen. Ein winziger Vorteil: Der TVK weiß in Essen bereits, wie der Spitzenreiter TuS 82 Opladen gegen den Dritten TV Rheinbach gespielt hat – und ob die Rückkehr auf Rang eins möglich ist. Klar ist, dass Korschenbroich zumindest als „Vize-Wintermeister“ in die vier Wochen lange Pause über Weihnachten und Neujahr gehen will.