14. Dezember 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Leichlinger TV – HSG Rhein Vikings 25:24 (10:13). Diesen Sieg haben sich die um den Klassenerhalt kämpfenden Pirates verdient. Nachdem die Mannschaft von Trainer Lars Hepp in dieser Saison in knappen Partien schon oft das Nachsehen hatte, belohnte der LTV sich im Derby gegen die Neuss/Düsseldorfer für eine klare Leistungssteigerung nach der Pause. Dabei schienen die Gäste zunächst die richtigen Mittel zu finden. Lukas Becher stellte über die kompletten 60 Minuten eine Manndeckung für Leichlingens Maik Schneider. Das reichte zunächst, dass den im Rückraum ohnehin personell geschwächten Leichlingern in der ersten Halbzeit nur extrem wenig einfiel. Hinzu kam zunächst auch echtes Abschluss-Pech. Allein Valdas Novickis, der viel Verantwortung übernahm, traf im ersten Abschnitt drei mal den Pfosten. Die HSG erarbeitete sich so die ersten Vorteile (4:7/12., 8:11/20.) und erhöhte unmittelbar nach dem Seitenwechsel vom 11:13 (32.) auf 11:16 (35.). Hepp reagierte mit einer Auszeit – und fand offenbar die richtigen Worte.
Die LTV-Abwehr um den starken Keeper Linus Mathes, der sein Team mit zahlreichen Paraden im Spiel hielt, packte nun noch energischer zu. So kam Leichlingen zu mehreren Ballgewinnen und auch zu einfachen Toren, wie das 16:17 durch Christoph Gelbke, als dieser aus der eigenen Abwehr ins leere Vikings-Tor traf (40.). Kurz darauf war es wiederum Gelbke, der nach einem Ballgewinn per Tempogegenstoß den ersten Ausgleich erzielte – 18:18 (44.). In der 55. Minute übernahm Novickis dann erneut Verantwortung, als er zum Siebenmeter antrat. Leichlingen hatte seine drei Versuche vom Punkt zuvor alle vergeben, jetzt zimmerte der Regisseur den Ball humorlos zum 22:22 in den Winkel.
Es war der Auftakt zu einer hektischen Schlussphase mit vielen Unterbrechungen, in denen sich der LTV einfach cleverer anstellte: Gäste Akteur David Denert erhielt für ein Foul, bei dem er sich zudem selbst verletzte, eine Zeitstrafe (57.). Einen Angriff später vervollständigten die Vikings trotzdem auf sieben Spieler – und Paul Skorupa erhielt für den Wechselfehler die nächste Zwei-Minuten-Auszeit (58.). Die doppelte Überzahl nutzten die Hausherren zum 24:23 durch Fynn Natzke (58.). In der Schlussminute nahmen beide Trainer ihre letzte Auszeit und in einem packenden Schlussakt kamen die Vikings noch einmal zu einem finalen Angriff. Bechers Wurf von Linksaußen landete am Lattenkreuz, Niklas Ingenpass brachte den Abpraller mit der Schluss-Sirene zwar im Tor unter, stand dabei aber wohl schon Kreis. So blieb es bei dem hauchdünnen Sieg, den sich die Leichlinger in echt verdient hatten.
Leichlinger TV: Ferne, Mathes – Schneider (3), Zulauf, Jagieniak (1), Rosendahl, Sivanathan (1), Novickis (5/1), Kübler (4), Gelbke (4), Richartz, Blum (3), Graef, Natzke (4).
HSG Rhein Vikings: Savonis, Broy – Gipperich, Aust (2), Görgen (2), Schön, Skorupa (1), Weis (4), Becher (4/1), Handschke, Schlichting, Denert (2/1), Eberlein (1), Ingenpass (1).
TuS Spenge – VfL Gummersbach II 27:25 (15:13). Die Reserve des Zweitligisten verpasste beim Tabellenzweiten eine mögliche Überraschung. Lange bot das Team von Trainer Maik Thiele den Hausherren einen Fight auf Augenhöhe und lag beim 23:22 (50.) sogar in der Schlussphase noch einmal vorne. Es folgten über acht ziemlich zerfahrene Minuten, in denen den Gästen kein einziger Treffer mehr gelang und Spenge die Partie zunächst zum 23:25 (53.) drehte. In den nächsten fünf Minuten traf dann keines der beiden Teams und erst das 23:26 durch Spenges Fynn Prüßner (58./Siebenmeter) war so etwas wie die Vorentscheidung. Das 24:26 durch Mathis Häseler (59.) kam ebenso zu spät wie das 25:27 durch Malte Meinhardt (60./Siebenmeter). Die Folge: Gummersbach rutschte auf Platz 13 und steht mit 11:23 Punkten nur noch knapp vor den Abstiegsrängen. Den ersten Platz unter dem Strich nimmt derzeit die Ahlener SG (9:23) ein, die aber in der kommenden Woche noch am VfL vorbeiziehen kann. Für Thieles Team ist dagegen jetzt schon Winterpause, weil die Partie gegen die HSG Bergische Panther in den November vorgezogen wurde.
Dabei hatten die Gäste im ersten Abschnitt durchaus eine starke Moral gezeigt und sich nach dem 1:5 (6.) Stück für Stück in die Partie gekämpft. Häselers 7:8 (16.) zwang Spenge zu seiner ersten Auszeit. Doch Gummersbach ließ sich nicht abschütteln und blieb in Reichweite. Nach der Pause machten Tom Kiesler (37.) und Meinhardt (zweimal 38.) aus dem 15:17 dann die erste VfL-Führung – 18:17. Es folgte die ausgeglichene Schlussphase, in der die Gäste insgesamt vorne aber zu ungefährlich waren, um etwas Zählbares aus Ostwestfalen mitzunehmen.
VfL Gummersbach II: Krouß, Hasenforther – da Rocha Viana, Bisten , Fanger (3), Weiler (1), Häseler (6), Schuster, Schmidt, Perey (4), Meinhardt (5/1), Kiesler (1), Kaysen (5).