Oberliga Niederrhein
Borussia macht Druck, Oppum gewinnt das Krefelder Derby
Mönchengladbach könnte am Sonntag auf dem Sofa doch noch Wintermeister werden. Die Kellerkinder Angermund, Aufderhöhe, Hiesfeld und Neuss/Düsseldorf kassierten alle Niederlagen.

Versöhnlicher Abschluss: Pascal Schusdzarra steuerte zum Haaner Sieg über den TV Angermund neun Treffer bei. (Foto: Burkhard Kasan)

Unitas Haan – TV Angermund 29:23 (11:15). Zwei grundverschiedene Halbzeiten sahen die Zuschauer in der Haaner Adlerstraße. Im ersten Durchgang zeigten sich die vom Abstieg bedrohten Gäste im Angriff sehr beweglich und stark im Abschluss. So geriet Haan vom 8:8 (17.) mit 8:12 (23.) in Rückstand. Die Hausherren verkürzten zwar wieder auf 11:12 (25.). Angermunds Coach Eric Busch nutzte jetzt aber eine Auszeit, um sein Team noch einmal neu einzustellen und kurz darauf lag seine Mannschaft wieder mit vier Treffern vorne – 11:15 (29.).

Mit dem Seitenwechsel schienen die Gäste aber all ihre Stärken vergessen zu haben. „Da haben wir uns zu wenig bewegt. Dadurch mussten wir uns unvorbereitete Würfe nehmen, die dann nicht erfolgreich waren. Dadurch haben wir den Gegner zurück ins Spiel geholt“, ärgerte sich Busch. Haan drehte die Partie  nun über das 16:15 (38.) zum 18:16 (41.). Nach dem 19:19 (44.) brachten die Treffer von Pascal Schusdzarra (45.), Florian Schlierkamp (46.) und Raphael Kormbacher (47.) zum 22:19 sowie die Rote Karte gegen Angermunds Oliver von Ritter (47./Foul) den entscheidenden Vorteil für Haan. In Unterzahl konnten die Gäste zwar noch einmal verkürzen (22:20/47.), die Unitas legte dann aber die Treffer zum 26:20 (52.) nach und hatte im Anschluss keine Probleme, den Erfolg über die Zeit zu bringen.

Unitas Haan: Joest, Seher – Korbmacher (6), Schlierkamp (4), Austrup (1), N. Blau, Kordes (2), Mohrmann (1), Thome (3), Obermeier (1), M. Blau, Jahn (3/3), Schusdzarra (9)

TV Angermund: Sieberin, Jakubiak – Kohl (1), Schiffmann (1), N. Thanscheidt (3), von Ritter (1), Bergander, Paukert, Behmer (2), B. Thanscheidt (2), Winter, Neukirchen (5), Ranftler (8/2), Hasselbach.

 

TV Krefeld-Oppum – DJK Adler Königshof 38:31 (19:16). Für die Gastgeber war der Sieg im Krefelder Derby über den Regionalliga-Absteiger ein besonders schönes vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Dabei war die Begegnung fast auch so etwas wie ein Duell der beiden Top-Torjäger Fabian Bednarzik (Oppum) und Sebastian Bartmann (Adler). Im direkten Vergleich lag Bednarzik mit seinen 13 Treffern am Ende nur knapp vor Bartmann (zwölf). Der Königshofer Kapitän hatte aber zu wenig Unterstützung durch seine Mitspieler. Und so lagen die Hausherren vom 2:0 (3.) stets vorne und konnten den Vorsprung in der ersten Halbzeit zunächst zum 6:3 (8.) und 10:5 (13.) ausbauen. Königshof kam noch einmal auf 11:9 (17.) heran, bevor Oppum wieder einen Gang hochschaltete – 17:11 (24.).

Ein letztes Mal konnten die Gäste den Rückstand bis zur Pause auf drei Treffer verkürzen. Dann ging es vom 19:16 auf 21:16 (32.) und zum 27:19 (40.). Diesen Vorsprung verwalteten die Hausherren bis zum Ende ohne größere Mühe. „Unsere Abwehr war überragend und der komplette Angriff extrem geduldig. Von daher war es ein verdienter Sieg“, fand Oppums Sportlicher Leiter Frederick Küsters.

 

HSG Neuss/Düsseldorf II – Borussia Mönchengladbach 20:42 (9:21). Die Gäste aus Mönchengladbach haben ihren Teil erledigt und sich ihre Chance auf die Winter-Meisterschaft bewahrt. Vor dem Spieltag lag die Borussia mit einem klar schlechten Torverhältnis und zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter HC Wölfe Nordrhein. Durch den klaren und nie gefährdeten Erfolg bei der HSG hat Mönchengladbach (+34) nun das knapp bessere Torverhältnis als die Wölfe (+33). Verliert der HC heute seine Partie gegen Mettmann-Sport, würde die Borussia den Jahreswechsel auf Rang eins verbringen. So oder so hat sich die Mannschaft von Trainer Tobias Elis mit sechs Siegen in Folge noch einmal in eine gute Ausgangsposition für das Jahr 2020 gebracht. Ganz anders sieht die Lage für die Neuss/Düsseldorfer aus, die bei 2:18 Punkten am Ende der Tabelle stehen. Der einzige Saisonsieg vom vierten Spieltag beim TV Krefeld-Oppum (29:28) scheint schon eine Ewigkeit her zu sein und im Anschluss gab es sechs zum Teil sehr deutliche Niederlagen. Die Reserve des Drittligisten stellt den schwächsten Angriff und die schwächste Abwehr der Liga – der Weg aus dem Keller dürfte daher sehr weit werden.

 

TSV Aufderhöhe – VfB Homberg 24:32 (10:17). Die Partie zwischen dem Verbandsliga-Aufsteiger und dem letztjährigen Regionalligisten war von der ersten Minute an eine klare Sache. Homberg legte direkt eine 3:0-Führung (7.) vor und baute diese zunächst zum 8:3 (13.) aus. Kurz vor der Pause zogen die Gäste das Tempo noch einmal an und machten aus dem 14:10 (26.) den 17:10-Halbzeitstand. Und nach dem Seitenwechsel brachte ein 7:3-Lauf das 24:13 (37.), das endgültig alle Zweifel am Homberger Erfolg beseitigte. In den letzten 20 Minuten nahm der VfB dann zwischenzeitlich etwas den Fuß vom Gas, sodass die Hausherren den Rückstand zwischenzeitlich noch einmal auf sechs Treffer (19:25/46.) verkürzen konnten. Echte Gefahr für die Gäste bestand aber zu keinem Zeitpunkt. Homberg konnte durch den Sieg sein Punktekonto auf 11:11 ausgleichen. Der TSV schwebt dagegen mit 4:18 Zählern weiter in größerer Gefahr. Im Moment steht die Mannschaft zwar über dem Strich. Da sich der TV Angermund (3:17) und die HSG Neuss/Düsseldorf (2:18) aber am kommenden Freitag noch zum Nachholspiel treffen, müssen die Solinger damit rechnen, Weihnachten auf einem Abstiegsplatz zu verbringen.

 

SG Langenfeld II – HSG Hiesfeld/Aldenrade 34:29 (19:14). Es waren sechs Minuten in der ersten Halbzeit, die Langenfelds Zweite auf den Weg zum Erfolg brachten und den gegen den Abstieg kämpfenden Aufsteiger Hiesfeld/Aldenrade aus dem Spiel nahmen. Nach den Führungen beim 4:3 (7.) und 6:5 (10.) geriet die HSG in Rückstand, blieb aber bis zum 8:10 (17.) ganz gut dran. Dann zog die SGL durch fünf Treffer hintereinander auf 15:8 weg (23.) und profitierte von diesem Polster für den gesamten Rest der Partie. Was für Hiesfeld sprach: Die Gäste gaben nicht auf und sie kämpften sich auch in der zweiten Halbzeit immer wieder ein Stück heran – 20:24 (44.), 25:28 (54.), 26:29 (55.), 27:30 (56.). Langenfeld, das in Rückraumspieler Steffen Becker seinen besten Werfer hatte (neun Tore), festigte durch den Sieg mit jetzt 14:8 Punkten seine Position in der oberen Tabellenhälfte, während der Klassen-Neuling bei 4:18 Zählern unverändert stark gefährdet ist.

SG Langenfeld II: Jahn, Köhler-Prediger – Voss (2), Guggenmos (4/2), Schösser (1), Krstev, Artmann (2), Hölscher (2), Herff (5), Schlossmacher (2), Becker (9), Kolletzko (3), Fischer (3), Ißling (1).