Oberliga Mittelrhein
Gelpe/Strombach ist vorne, Refrath und Derschlag bleiben dran
Alle Kandidaten für die Top-Plätze lösten ihre Aufgaben sicher. Der Pulheimer SC kann aber noch nachlegen.

Wir sind wieder wer! Trainer Mario Jatzke und die schleppend in die Saison gekommene HSG Refrath/Hand wollen im neuen Jahr ihren Trend nach oben bestätigen. (Foto: Thomas Schmidt)

TuS 82 Opladen – HSG Refrath/Hand 23:30 (9:14). Die Gäste um Trainer Mario Jatzke legten eine völlig ungefährdeten Start-Ziel-Sieg hin, der sich bereits in den ersten 45 Sekunden durch die schnellen Treffer von Jan Schallenberg zum 1:0 und 2:0 andeutete. Der stark vom Abstieg bedrohte Aufsteiger aus Opladen fand ab dem 2:3 (7.) keinerlei Mittel mehr, um den Favoriten irgendwie in Bedrängnis zu bringen, denn nicht einmal sieben Minuten darauf hieß es 2:9 (14.). Nach der Pause verkürzte der TuS 82 zwar beim 10:14 (33.) und 11:15 (34.) auf vier Tore, nachhaltig beeindrucken konnte er die HSG allerdings nicht – obwohl den Refrathern einige Stammkräfte wie der erkrankte Kapitän Jonathan Benninghaus fehlten. Ab der zehnten Minute waren dann auch Schallenberg und Moritz Merz nicht mehr einsatzfähig, sodass für den Rest der Partie lediglich sieben Feldspieler zur Verfügung standen.

Jatzke war insgesamt sehr zufrieden mit dem Auftritt: „Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Die Jungs, die da waren, haben alles reingelegt und sich sehr gut an die taktischen Vorgaben gehalten.“ Ein entscheidender Faktor aus seiner Sicht war besonders vor der Pause die von Michael Wittig glänzend dirigierte Abwehr. Beim Blick auf die Tabelle lässt sich zudem erkennen, dass die HSG im kommenden Jahr mit 15:7 Punkten von Platz vier aus vielleicht doch wieder ganz nach oben blicken darf. „Wir können nach einem durchwachsenen Start mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen“, fand der Refrather Coach, „wir werden im nächsten Jahr angreifen und sehen, was möglich ist.“

TuS 82 Opladen II: Schöpper, Meusel – Benger, Lintz, Selle, Zebralla, Pohlig (6), Hindrichs (4/1), Maurer (1), Gerresheim (1), Kreutzer (5/4), Flemm (2), Schuster (4), Munkel.

HSG Refrath/Hand: Trögel, Krämer – Schallenberg (2), Faulhaber (2), Graf, Nußbaum, Klaus (7), Niehaus (10/4), Wischmeyer, Dordic (5), Rösner, Wittig (4), Merz.

 

TuS Derschlag – BTB Aachen II 36:21 (18:8). Nach offiziell notierten zwölf Minuten und vier Sekunden hätten sich beide Seiten bereits darauf verständigen können, die Angelegenheit für erledigt zu erklären. Der Treffer von  Nils Welke stellte das Ergebnis für die Blitzstarter aus Derschlag im Duell mit dem völlig überforderten Aufsteiger auf 9:0 – ein rekordverdächtiger Wert nicht nur für die Oberliga Mittelrhein. TuS-Trainer Ralph Weinheimer, der mit seiner Mannschaft zuletzt zwei schmerzhafte Niederlagen erlitten hatte, konnte damit frühzeitig aufatmen: „Man muss ehrlich sagen, dass es für uns der richtige Gegner zum richten Zeitpunkt war. Aber es war auch die richtige Antwort auf zwei schwächere Spiele. Und noch im August hätte uns doch gar keiner zugetraut, dass wir mit 15:7 Punkten und als Sieger des Mittelrheinpokals in die Weihnachtspause gehen.“

Aachen konnte nach dem Auftakt-Debakel beim 5:11 (19.) bis auf sechs Treffer verkürzen, lag aber nach dem 7:16 (28.) immer zweistellig zurück und hatte insgesamt wenig entgegenzusetzen. „Wir waren in allen Belangen deutlich überlegen“, urteilte Weinheimer, der seiner Mannschaft eine überzeugende Gesamtleistung bescheinigte und zufrieden feststellen konnte, dass alle eingesetzten Feldspieler zumindest einen Treffer beisteuerten. Das Fazit des TuS-Trainers am Ende des Jahres: „Natürlich kann man jetzt hier und da nachkarten. Unser Anspruch ist es, im vorderen Drittel mitzuspielen. Das tun wir im Moment. Wir können mit einem sehr guten Gefühl in die Pause gehen.“

TuS Derschlag: Ritter, Sierau – Höffken, Weissner (4), Schneider (3), Romanov (4), Pishchukhin (2), Welke (5), Borisch (5), Ignacio Cabrales Vergara (3), Krause (7/4), Krefting (1), Bay (2).

 

SSV Nümbrecht – HC Weiden II 27:27 (14:12). So richtig freuen konnte sich im ersten Moment niemand über die Punkteteilung, denn während die Gastgeber in der ersten Halbzeit einen guten Start verspielten, hatte am Ende sogar der Aufsteiger aus Weiden die Chance, beide Zähler mitzunehmen. Nümbrecht zeigte sich zunächst wacher – 4:0 (9.). Der Vorsprung hielt bis zum 8:4 (17.), bevor der HC nach und nach herankam und beim 11:11 (28.) wieder ausglich. In der Folge blieb die Begegnung offen und bis in die Schlussphase hinein konnte sich keines der Teams entscheidend absetzen. Dann legte Nümbrecht vom 24:24 (53.) das 26:24 (56.) vor und schien alle Trümpfe in der Hand zu haben. Doch Weiden schlug noch einmal zurück und kam sowohl zum 26:26 (58.) als auch zum 27:27 (59.). 22 Sekunden vor dem Ende hatten die Gäste dann sogar noch einmal den Ball und Trainer Philipp Havers nahm seine letzte Auszeit. „Da habe ich die Vorgabe gemacht, dass wir den Punkt auf jeden Fall mitnehmen wollen, entsprechend verhalten haben wir dann agiert“, berichtete Havers, der dann sah, wie der finale Versuch (direkter Freiwurf) seines Teams im Block landete. Der Coach war mit der Vorstellung seiner Mannschaft unterm Strich aber einverstanden: „Ich muss die disziplinierte Leistung meines Teams hervorheben, das die Ausfälle von Niclas Eich und Pascal Schröder hervorragend kompensiert hat.“ Insgesamt darf sich Aufsteiger Weiden mit 9:13 Punkten über eine bis jetzt sehr solide Saison freuen und überwintert mit sechs Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

SSV Nümbrecht: Orth, Rydzewski – Opitz, Euteneuer (3), Urbach (3/1), Schanz (5), Lang (5), Witthaut, Kaminski (2), Dissmann, Donath (5), Frey (2/1), Schwabroh (1), Deilmann (1/1).

HC Weiden II: Flöck, Reiter – Pieper (5), Moll (4/4), Gehlich, Lütz (1), Bergerhausen (1), Gerke (1), Hündgen (3), von den Driesch, Rückle (1), Klinkenberg (4), Signon, Steins (7).

 

HC Gelpe/Strombach – TK Nippes 32:26 (13:10). Der Titelkandidat brauchte keine überragende Leistung, um die Sache nach ausgeglichenen ersten 20 Minuten in den Griff zu bekommen. Bis zum 6:6 (20.) blieben die sieg- und punktlosen Gäste, die der Abstiegskandidat Nummer eins sind, auf Augenhöhe – ehe sie nach dem 10:12 (29.) den Anschluss verloren. Durch einen Treffer direkt vor der Halbzeit und drei Tore nach der Pause zog der hohe Favorit auf 16:10 (37.) davon. Nippes gab zwar nicht auf (47./17:20, 48./18:21), kam aber nicht für eine Wende in Frage. Das Team um HC-Trainer Michiel Lochtenberg übernahm durch den achten Saisonsieg zumindest wieder für eine Nacht die Tabellenführung, weil der Pulheimer SC erst am Sonntagnachmittag spielt.

 

TSV Bayer Dormagen II – TV Birkesdorf 32:28 (12:14). Dormagens Zweite, die zuvor mit zwei Niederlagen viel Boden im Kampf um die Spitzenplätze verloren hatte, drohte gegen den Achten Birkesdorf eine weitere Niederlage – 5:8 (16.), 8:11 (24.), 12:14 (30.). Mit dem Ausgleich zum 16:16 (35.) durfte die Mannschaft von Trainer Frederic Rudloff zum ersten Mal wieder an eine Wende denken, sich ihrer Sache aber noch nicht sicher sein. Die entscheidenden Schritt zum Erfolg schaffte die Zweite des Zweitligisten erst durch vier Treffer hintereinander, die aus dem 18:18 (40.) innerhalb von drei Minuten die 22:18-Führung machten. Übers 26:29 (51.) und 27:21 (53.) brachte Dormagen die beiden Punkte sicher nach Hause und behauptete so den dritten Tabellenplatz.

 

Longericher SC II – SC Fortuna Köln 17:33 (7:17). Der Überraschungssieg gegen den TuS Derschlag vor einer Woche scheint der Fortuna viel Schwung mitgegeben zu haben. Das Team von Trainer Stephan Schulze ließ den in der Tabelle immer noch besser platzierten Hausherren jedenfalls von Beginn an fast keine Chance und lag nur beim 0:1 (3.) in Rückstand. Mit dem 15:5 (24.) und 16:6 (27.) lagen die Gäste dann schon zweistellig vorne, ehe sie ihren Vorsprung nach dem 20:10 (40.) über die restlichen 20 Minuten in eine für Longerich und seinen Trainer Philipp Krüger schmerzhafte Höhe schraubten.