Oberliga Mittelrhein
Pulheimer SC überwintert als „Weihnachtsmeister“
Das Team von Trainer Kelvin Tacke gewann am Ende klar mit 35:28 beim MTV Köln, der sich lange wehrte. Die Hornets kletterten zurück auf Platz eins.

Im Vorwärtsgang: Jan Giesen, der diesmal sieben Tore erzielte, und die Pulheim Hornets fühlen sich an der Tabellenspitze pudelwohl. (Foto: Thomas Ellmann)

MTV Köln – Pulheimer SC 27:35 (15:17). Was auf den ersten Blick wie eine klare Sache aussieht, war am Sonntagnachmittag in Wirklichkeit eine bis in die Mitte der zweiten Halbzeit hinein spannende Auseinandersetzung und die Pulheimer durften sich erst sehr spät sicher sein, dass sie die Tabellenführung zurückerobern. Das gelang dem Team von Trainer Kelvin Tacke dann tatsächlich und vor allem durch einen deutlichen Endspurt, sodass die verfolgende Konkurrenz vergebens auf einen Ausrutscher hoffte. Pulheim geht als Spitzenreiter mit 19:3 Punkten in die Weihnachtspause – vor dem HC Gelpe/Strombach (18:4), der am Samstag seine Pflicht-Aufgabe erledigt und vorgelegt hatte (24:19 beim Letzten TK Nippes). Der MTV, der sich für seine über weite Strecken sehr engagierte Leistung letztlich nichts kaufen konnte, beendet das Handball-Jahr 2019 mit 8:14 Zählern auf dem elften Rang – der wohl keine Begeisterung auslöst, aber auf jeden Fall ausreichend Luft zu den ganz gefährlichen Positionen lässt.

Die Gäste konnten drei Stammkräfte gar nicht oder nur sporadisch einsetzen – unter anderem Rückraumspieler Lars Jäckel, dessen Einsatz sich auf zwei verwandelte Siebenmeter beschränkte. „Da war das Team gefragt“, fand Trainer Tacke, „und deswegen hat es von der Abstimmung in Angriff und Abwehr nicht so gut geklappt. Aber man konnte erkennen, dass wir bereit waren. Es war ein ganz anderes Auftreten als bei der Niederlage in Longerich.“ Weil der MTV nicht ans Aufgeben dachte und Pulheim plötzlich unsicher wirkte, waren das 11:7 (19.) und das 18:16 (30.) zur Pause plötzlich nicht mehr viel wert – 20:23 (40.). In einer Auszeit fand der Hornets-Coach nun offensichtlich die richtigen Worte, denn sechs Treffer hintereinander brachte die 26:23-Führung (46.), die nun MTV-Trainer Moritz Adam mit einer Auszeit der Hausherren beantwortete. An den Kräfteverhältnissen auf dem Feld änderte sich anschließend jedoch wenig, weil Pulheim übers 27:24 (47.) und 28:25 (48.) auf 30:25 erhöhte (52.). Der Rest der Partie war dann kein besonderes Problem für den alten und neuen Tabellenführer.

„Wir haben als Team gemeinsam ein ganz wichtiges Erlebnis gehabt“, fand Tacke, „wir konnten zeigen, dass wir in der Lage sind, die Ausfälle zu kompensieren. Alle, die angeschlagen waren, haben sich in den Dienst der Sache gestellt. Wir haben dagegengehalten und alles das gezeigt, was uns letzte Woche gefehlt hat.“ Ein Sonderlob verdienten sich in einer geschlossen auftretenden Mannschaft André Nicklas, der die Fäden klug in der Hand behielt, und der sonstige Keeper Oliver Middell, der als Feldspieler aushalf – und vier Treffer beisteuerte. Klar: In der Pause über Weihnachten und Neujahr werden sich die Hornets jetzt ein paar ruhige Tage gönnen. Es geht aber nicht darum, für den Rest der Serie abzuschalten, sondern nur darum, im nächsten Jahr mit Volldampf weiterzumachen. Die Pulheimer haben schließlich ihren Hut für die Vergabe der Spitzenplätze in den Ring geworden.

MTV Köln: Kara, Epple, Schmitz – Jahn (5), Ratzka (6), Troebs (1), Georgius, Kalisch (2), Epple (3), Hilbert (1), Spanuth (3), Jebbink, Elverfeld (2/2), Horwege, Ziegler (4/2).

Pulheimer SC: Middell (4), T. Giesen, Lankert – Heinen (3), Middell (4), Waldecker (6), Semeraro (7), J. Giesen (7), Jäckel (2/2), Nicklas (6), Krull, Schaaps, Bleckat, Geerkens.