3. Liga Nord-West
Triumph der Moral: Panther beißen nach der Pause zu
Das Team von Trainer Marcel Mutz beendete seine Durststrecke mit einem verdienten 31:24 über die Rhein Vikings.
Ab durch die Mitte; Justus Ueberholz mit Ball) war wegen seiner ache Treffer der pielr des Abends bei den Panthern. Foto Thomas Ellmann)

Ab durch die Mitte: Panther Justus Ueberholz (mit Ball) war wegen seiner acht Treffer der Spieler des Abends. (Foto Thomas Ellmann)

HSG Bergische Panther – HSG Rhein Vikings 31:24 (12:14). Es war eindeutig eine Frage des Willens. Und die Bergischen Panther fanden am Freitagabend bei der Fortsetzung der Meisterschaft nach der Weihnachtspause am Ende sogar eindrucksvoll den Knopf für einen Neustart. Durch den Erfolg über die Rhein Vikings setzte das Team von Trainer Marcel Mutz, das auf der Zielgeraden des Jahres 2019 eine echte Durststrecke durchlitten hatte, dem Tief ein Ende – und sich bei jetzt 19:17 Punkten wieder in der oberen Tabellenhälfte fest. Weil der unter dem Strich verdiente Sieg letztlich sogar sehr hoch ausfiel, kletterten die Gastgeber über das bessere Torverhältnis an den Vikings (ebenfalls 19:17) vorbei auf den siebten Rang. Ein Bonus für die Panther: Weil sie nach dem 33:28 aus der Hinrunde den direkten Vergleich mit dem Zweitliga-Absteiger auf ihrer Seite haben, bleiben sie bei Punktgleichheit auf jeden Fall vorne. Für die Gäste, die zuletzt unter anderem spektakulär mit 26:25 gegen den Vierten TuS Spenge gewonnen hatten, war das Ergebnis eine Enttäuschung. Nach der Pause blieb die Mannschaft von Trainer Jörg Bohrmann in Angriff und Abwehr nahezu alles schuldig.

Die Panther begannen, als hätten sie eine Art Frischzellenkur hinter sich – 6:3 (9.). Die Gäste antworteten aber mit dem 6:6 (12.) und drehten das 9:7 (15.) der Hausherren um. Ab dem 9:10 (22.) begann für Mutz´ Team in der immer intensiver geführten Auseinandersetzung der Kampf gegen den Rückstand – 10:12 (26.), 12:14 (30.). Zwei Gründe für die Wende: Zeitstrafen, die regelmäßig eine Unterzahl brachten, und eine deutlich zu hohe Fehlerquote. Bis zum 13:15 (32.) deutete plötzlich nicht mehr viel auf einen Erfolg der Gastgeber hin. Trainer Mutz gab hinterher den Ahnungslosen: „Bedenken? Nein, hatte ich nicht. Ich habe doch eine klasse Mannschaft.“ Das dürfte sich so oder ähnlich bis zu diesem Zeitpunkt auch Vikings-Kollege Bohrmann gedacht haben. Der Unterschied im zweiten Durchgang fiel dann allerdings besonders krass aus.

Trommeln für den Tanz: Bei den Panthern war die Stimmung am Freitagabend ziemlich losgelöst von allem. (Foto: Thomas Ellmann)

Auf der einen Seite schienen die Panther eine Extra-Schub an Energie gefunden zu haben: Fortan rührte die Abwehr hinten zunehmend Beton an und vorne gab es später in erster Linie ab dem 17:17 (38.) einige erstaunliche Lösungen. Ein Baustein: Linkshänder Hendrik Heider, dem in seinem Comeback nach längerer Verletzungspause bis dahin wenig gelungen war, drosch den Ball in letzter Sekunde bei drohendem Zeitspiel zum 21:19 (48.) unter die Latte. Noch ein Baustein: Keeper Robin Eigenbrod wehrte beim Stande von 22:20 (49.) einen Siebenmeter von Lukas Becher ab. Dritter Baustein: Die Panther nutzten die zunehmende Konfusion bei den konsterniert wirkenden Vikings durch Jens Peter Reinarz (51. und 52./jeweils Siebenmeter) und Justus Uerbeholz (53.) zum 25:20. Und etwas später funktionierte die Achse Routine perfekt. Reinarz bediente Kreisläufer Max Weiß, der einen Siebenmeter herausholte – aus dem wiederum Reinarz die 26:21-Entscheidung machte (55.). Der Rest war fast eine Art Schaulaufen.

Während die zunächst gleichwertigen Wikinger auf der Zielgeraden in Einzelteile zerfielen, boten die Gastgeber einen mannschaftlich überzeugenden Auftritt. Bester Werfer des Abends war Lukas Becher (Vikings), der auf neun Tore kam (fünf per Siebenmeter). Wesentlich erfolgreicher waren allerdings die Panther Justus Ueberholz und Sven Jesussek, die ihre ganze starken Leistungen mit acht und sechs Toren garnierten. Auch bei ihnen war es eindeutig eine Frage des Willens.

Tore HSG Bergische Panther: Ueberholz (8), Reinarz (8/5), Jesussek (6), Arnaud (3), Blum (3), Heider (2), Weiß (1).

Tore HSG Rhein Vikings: Becher (9/5), Weis (4), Handschke (3), Schlichting (3), Aust (2), Eberlein (2), Aust (1).