Oberliga Niederrhein
Borussia bleibt oben dran, kein Sieger im Abstiegs-Duell
Der Zweite Mönchengladbach räumte in Langenfelds Zweiter einen dicken Brocken aus dem Weg. Angermund und Aufderhöhe trennten sich im Duell zweier Abstiegskandidaten mit 29:29.

Starke Partie: Guus Killars (am Ball) war für Borussia Mönchengladbach gegen die SG Langenfeld II mit neun Treffern erfolgreichster Schütze. (Foto: Burkhard Kasan)

Mettmann-Sport – HSG Neuss/Düsseldorf II 34:27 (17:12). Für die vor der Weihnachts-Pause personell geschwächten Mettmanner war die Reserve des Drittligisten der erhoffte Aufbaugegner, um sich als Mannschaft zum Start ins neue Jahr wieder etwas einzuspielen. „Es war noch viel Sand im Getriebe, aber der Sieg war ungefährdet“, fand Mettmanns Trainer Jürgen Tiedermann, dessen Team insgesamt wenig Probleme mit dem Tabellenletzten hatte. Vom 3:1 (5.) und 7:2 (9.) zu Beginn kontrollierten die Gastgeber das Geschehen weitgehend problemlos.

Nach der Pause wurde es lediglich wieder etwas enger, als Sebastian Barentzen (mit 15 Toren bester Werfer der Partie) mit seinem Treffer auf 23:20 (45.) verkürzen konnte. Doch Lucas Klein (46.), Thomas Mandlik (46.) und Lennard Maesch (47.) erhöhten innerhalb von nur 65 Sekunden auf 26:20 und stellten die Weichen so wieder in die richtige Richtung für ihre Mettmanner. In der Schlussphase brachten die Hausherren den Sieg dann einigermaßen sicher über die Runden.

Mettmann-Sport: Hüttel, Hackmann – Klein (6), Verholen (4), Maesch (5), Mandlik (2), Wittenberg, Königs (4), Hebel (2), d’Avoine (4/1), Horn (7).

HSG Neuss/Düsseldorf II: Holtz, Dreyer – Skorupa (7), Menze (1), Schroeder (3), Horvath, Savonis, Ahrens, Bencan, Fanenbruck, Schwabe (1), Barentzen (15/3).

 

Borussia Mönchengladbach – SG Langenfeld II 28:25 (13:16). Mit viel Moral und Einsatz räumte die Borussia zum Jahresstart einen schweren Brocken aus dem Weg und bleibt im Aufstiegsrennen oben dran. Dass die Partie gegen die gut besetzten Langenfelder kompliziert werden könnte, hatte der Tabellenzweite erwartet. Und so stellten die Gäste Mönchengladbach in der ersten Halbzeit durch eine variable Deckung immer wieder vor schwierige Aufgaben. Nach dem 7:10 (18.) wollten die Hausherren sich in einer Auszeit noch einmal neu einstellen, was zunächst nur bedingt gelang. Erst nach der Pause brachten drei schnelle Treffer zum 16:16 (34.) Mönchengladbach zurück auf die Siegerstraße und  beim 18:17 (37.) lag der Zweite sogar wieder vorne.

In der Folge arbeitete die Borussia sich über das 20:18 (40.), 22:19 (44.) und 24:20 (50.) zum 26:21 (55.) nach vorne und durfte am Ende einen verdienten Erfolg feiern. „Die zweite Hälfte war von uns sehr stark, auch mental. Es macht uns aus, dass wir im Team sehr gut agieren und uns dann auch nicht verunsichern lassen“, fand Mönchengladbachs Kapitän Daniel Panitz. Ein Sonderlob gab es noch für Guus Killars, der den erkrankten Niklas Berner (saß nur auf der Bank) auf der halbrechten Position mit neun Toren sehr stark vertrat.

Borussia Mönchengladbach: Lyrmann, Niermann – Ranftler (2), Prinz (1), Panitz (7/4), Maximilian Müller, Krumschmidt (3), Killars (9), Berner, Smits (3), Milan Müller, Feld, Rose (2), Kropp (1).

 

TV Angermund – TSV Aufderhöhe 29:29 (15:16). Es war klar, dass der Verlierer der Begegnung richtig tief in den Abstiegs-Strudel rutschen würde – und womöglich fand die Partie genau deswegen keinen Sieger. Und am Ende mussten beide Teams der Chance auf einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf nachtrauern. Die Gäste, weil sie über die 60 Minuten insgesamt öfter vorne gelegen hatten. Die Angermunder, weil Sie 30 Sekunden vor dem Ende beim Stande von 29:29 noch einmal in einer Auszeit den finalen Angriff planen konnten – der dann aber nichts mehr einbrachte.

In der ersten Halbzeit wirkte Aufderhöhe wacher und lag beim 6:9 (14.) mal etwas klarer vorne. Die Hausherren kamen beim 14:14 (27.) aber wieder zum Ausgleich und in der Folge entwickelte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Beim 17:16 (33.) und 18:17 (35.) hatte Angermund seine einzigen Führungen in der gesamten Spielzeit. Die Solinger drehten die Partie zum 18:20 (37.) und 20:22 (41.). Nach dem 22:22 (43.) gab es dann ein simples Muster bis zum Ende: Der TSV legte einen Treffer vor, Angermund glich aus. Beide Teams ließen Chancen liegen, beide Zähler mitzunehmen, sodass es am Ende beim Unentschieden blieb, das keinen im Abstiegskampf so richtig weiterbringt.

TV Angermund: Sieberin, Jakubiak – Axning (3), Kohl (2), Schiffmann (1), N. Thanscheidt (2), Gensch (1), von Ritter (2), Paukert (3), Duval (1), Behmer, B. Thanscheidt (1), Ranftler (12/6), Hasselbach (1).

TSV Aufderhöhe: Mollenkott, Kuhlwilm – Pilz, Biesenroth (6/1), Ickler (2), Felder (4), Hammacher, Hölzel (4/1), Dungs, Dörner (4), Haarmann, Lembcke (3), Tobolski (5), Pepke (1).

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – TV Krefeld-Oppum 28:24 (14:11). Für die HSG brachte der Erfolg über die Krefelder zwei wichtige und überraschende Bonus-Punkte im Abstiegskampf. Zum ersten Mal in dieser Saison konnten die Dinslakener gegen ein Team, das selbst nicht direkt um den Klassenerhalt kämpft, etwas Zählbares einfahren. Für die Gäste beginnt das Handball-Jahr 2020 dagegen mit einer ziemlichen Enttäuschung. Dabei wirkte der TV zu Beginn wacher und machte aus dem 2:2 (5.) das 3:7 (12.). Die Hausherren nahmen ihre erste Auszeit – und fanden offenbar den richtigen Hebel. Über das 8:8 (19.) drehte die HSG das Spiel zum 12:9 (24.).

Nach der Pause lagen die Gastgeber beim 15:11 (33.) sogar mit vier Treffern vorne, aber Krefeld gab sich noch nicht geschlagen und glich zum 18:18 (44.) aus. Wieder nahm Hiesfeld/Aldenrade eine Auszeit – wieder mit Erfolg: Die Treffer zum 22:18 (50.) brachten die Vorentscheidung, auf die Oppum keine Antwort mehr fand. „Irgendwie waren wir gefühlt noch in der Winterpause. Keiner von uns hatte Normalform mit Ausnahme unseres Torwarts Matthias Hoffmann, der hat uns noch relativ lange im Spiel gehalten“, fand Krefelds spielender Sportlicher Leiter Frederick Küsters.

TV Krefeld-Oppum: Doenni, Hoffmann – Krantzen (3), Schellekens (3), Bednarzik (4), Kilic, Walch (5), van den Berg, Held (2), Legermann (7/1), Küsters.

 

DJK Adler Königshof – Unitas Haan 29:22 (18:12). Die Krefelder erwischten zum Jahresauftakt einen gelungenen Auftritt und hatten die Partie gegen personell geschwächte Haaner früh im Griff.  Nach dem 2:2 (5.) setzten die Hausherren sich über das 4:2 (6.), 6:3 (9.), 10:5 (16.) und 16:10 (27.) stetig ab. Nach dem 20:12 (32.) ließ Königshof die Zügel nur etwas schleifen, sodass die Unitas noch einmal auf 20:15 (35.) verkürzen konnte. Die Gastgeber antworteten aber mit den Treffern zum 24:15 (41.), was dann schon die Entscheidung war. In der Schlussphase hatten die Krefelder keine Probleme, den Sieg nach Hause zu bringen. „Das war eine super Mannschaftsleistung, man kann keinen Spieler hervorheben“, meinte Adler-Kapitän Sebastian Bartmann, der gemeinsam mit Niklas Funke (beide neun Treffer) allerdings selbst erfolgreichster Schütze des Abends war. Durch den Sieg behalten die Krefelder als Vierter (16:8 Punkte) das Spitzen-Trio immerhin weiter im Blick, während Haan mit 12:12 Zählern als Siebter im grauen Tabellen-Mittelfeld liegt.

DJK Adler Königshof: Lindenau, Keber – Steinkuhl (2), Zavada (4), Funke (9), Thelen, Auth (2,) Niehoff (2,) Caspers, Bartmann (9/3), Koch (1).

Unitas Haan: Joest, Seher – Korbmacher (4,) Scheffler (2,) Knoblich (2,) Austrup (2,) Kirschek (2,) Billen (3/2), Schroeder, Kordes, Thome (3), Jahn (2), Schusdzarra (2).