17. Januar 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Ganz vorne dreht sich natürlich wieder alles um das Fernduell zwischen dem Tabellenführer TuS 82 Opladen (20:4 Punkte) und dem TV Korschenbroich (18:6), die sich immerhin ein kleines Stück von einer ersten Verfolgergruppe mit dem BTB Aachen, dem TV Rheinbach und dem TSV Bonn rrh. (alle 14:10) abgesetzt haben. Am letzten Spieltag der Hinrunde haben es die Opladener auch selbst in der Hand, ihre gute Position zu behaupten und die Halbzeit-Meisterschaft nach Hause zu bringen. Das Team von Trainer Fabrice Voigt muss – gemessen an den bisherigen Auftritten und Leistungen – im Heimspiel gegen den Aufsteiger HG Remscheid als klarer Favorit gelten. Die zumindest theoretisch deutlich schwierige Aufgabe wartet auf die Korschenbroicher, die beim Drittliga-Absteiger SG Langenfeld anzutreten haben. Das Team von SGL-Trainer Markus Becker wusste zwar mit bisher 11:13 Zählern und Rang neun noch keine Traumsaison abzuliefern, aber hin und wieder sein Potenzial anzudeuten – oder in Ausnahmefällen sogar voll auszuschöpfen. Das bekamen am 9. November 2019 am siebten Spieltag besonders die damals ungeschlagenen Opladener zu spüren, die in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium über weite Strecken hinterherliefen und eine 26:32-Niederlage hinnehmen mussten. TVK-Trainer Dirk Wolf und seine Spieler wissen, dass sie in Langenfeld für ein gutes Ergebnis eine ähnlich überzeugende Leistung abrufen müssen wie jüngst beim 34:26 über die SG Ratingen. Viel weniger darf es wohl nicht sein.
Am anderen Ende der Tabelle geht gerade das Hauen und Stechen im Kampf um den Klassenerhalt richtig los – was unter anderem daran liegt, dass die lange extrem darbenden HSG Siebengebirge und MTV Rheinwacht Dinslaken den anderen immer mehr den Fehdehandschuh hingeworfen haben. Siebengebirge gewann kurz vor Weihnachten mit 31:29 bei der SG Langenfeld und begann das neue Jahr mit einem 26:25-Krimi gegen den HC Weiden. Folge: Das Team des neuen Trainergespanns Lars Degenhardt/Fabian Zächerl konnte inzwischen das Tabellenende abgeben. Dort liegt der Vorjahresmeister MTV Rheinwacht Dinslaken, der allerdings am vergangenen Wochenende mit dem 32:26 in Remscheid nach einer fast ewig lang scheinenden Durststrecke ebenfalls neuen Mut schöpfte. Wessen Stimmungsbarometer weiter nach oben klettert, dürfte am Sonntag zur Mittagszeit feststehen: Dinslaken und Siebengebirge treffen sich zu einer Partie, die in die Kategorie der Vier-Punkte-Spiele fällt.
Der Aufsteiger HC Weiden lag bis Mitte November mit 9:7 Punkten ungefährdet auf Kurs. Da hatte das Team von Trainer Andreas Heckhausen unter anderem die Siege über die SG Ratingen (26:25) und die SG Ratingen (28:27) auf der Habenseite, ehe es mit dem 28:27 in Opladen ein weiteres kräftiges Ausrufezeichen setzte. Es folgten vier knappe Begegnungen ohne weiteren Erfolg – 26:26 gegen TV Rheinbach, 23:24 beim TSV Bonn rrh., 24:24 gegen Remscheid, 25:26 in Siebengebirge. Folge: Der Vorsprung der Weidener (11:13) nach unten ist deutlich geschrumpft. „Wir wissen, dass wir wieder ganz anders auftreten müssen als in Siebengebirge“, betont Heckhausen vor der wegweisenden Aufgabe gegen den TV Jahn Köln-Wahn (8:16). Seine Einschätzung: „Jahn Wahn steht mittlerweile auch mit dem Rücken zur Wand. Es ist ein Spiel unmittelbar gegen den Abstieg. Und so werden beide Mannschaften auftreten.“ Dass bei den Kölnern inzwischen in Davidson Idahosa ein wichtiger Rückraumspieler nicht mehr zum Kader gehört (disziplinarische Gründe), ändert nichts an Heckhausens Respekt vor dem Kontrahenten. Dessen erfahrener TV-Coach Olaf Mast wird zusammen mit seiner Mannschaft ganz sicher alles probieren, um die Serie von zuletzt sechs Spielen in Folge ohne Sieg irgendwann zu durchbrechen.
Weiden bildet eigentlich in einer oft erstaunlich ausgeglichenen Liga das Ende eines breiten (Mittel-) Feldes, in dem der Abstand zu Rang drei lediglich drei Zähler beträgt. Bis zum Sechsten SG Ratingen (13:11), der das als Saisonziel ausgerufene Ziel Aufstieg in die 3. Liga trotz prominenten Personals eher mal wieder verpassen als schaffen wird, fehlen dem Klassen-Neuling HC sogar nur zwei Punkte. Und sollte Heckhausens von großer Vorsicht geprägte Beurteilung der Lage mit dem Blick nach unten für andere vergleichbar viel Sinn ergeben, müsste selbst der Neunte Langenfeld aufpassen. Unmöglich scheint in diesem Jahr in dieser Klasse wirklich fast nichts zu sein – was auch die Opladener ins Duell gegen Remscheid und die Korschenbroicher ins Duell gegen Langenfeld mitnehmen sollten.