3. Liga Nord-West
Eine neue Zeit: Panther können dem LTV helfen
Im dritten Jahr ist der damalige Aufsteiger die Nummer eins im Bergischen. Vom Leichlinger Klassenerhalt hätte er auch was.

Drei gegen einen: In den direkten Duellen gibt es definitiv keine Geschenke des Panthers Max Weiß (mit Ball) an die Leichlinger Alexander Kübler (links), Christoph Gelbke (bis bald) und Maik Schneider. (Foto: Thomas Ellmann)

Es ist ja nicht so, dass beide in höchster gegenseitiger Wertschätzung miteinander verbunden sind. Das liegt allerdings in der Natur der Sache, weil der Leichlinger TV als Platzhirsch der vergangenen Jahre und die vor noch gar nicht so langer Zeit erst in die 3. Liga nachgerückten Bergischen Panther um die Position der Nummer eins im Bergischen kämpfen. Dass sich die Gewichte seit Kurzem in Schritten zugunsten der Panther verschoben haben,  schmerzt sie beim LTV natürlich, war aber aufgrund finanzieller Zwänge und damit verbundener Maßnahmen zum Umbau der Mannschaft nicht zu vermeiden. In der Saison 2016/2017 waren die Leichlinger Fünfter – und die Panther noch gar keine Gegner, sondern erst auf dem Weg zur Meisterschaft in der Regionalliga Nordrhein und dem Aufstieg in die 3. Liga. Dort mussten sie sich in der ersten gemeinsamen Saison noch anstellen: Platz drei für Leichlingen mit 45:15 Punkten, Rang sieben für den Klassen-Neuling mit 32:28 Zählern. Im Jahr darauf hatten sich die Kräfteverhältnisse bereits geändert, weil die Panther für 40:20 Punkte mit Platz vier belohnt wurden und sich der LTV letztlich mit 33:27 Zählern und Position neun begnügen musste. Und jetzt? Die HSG Bergische Panther und Trainer Marcel Mutz arbeiten sich nach einem tollen Start (13:5 Punkte) durch eine Serie mit ein paar Hindernissen, sind jedoch insgesamt als Neunter (17:19) sicher ein Kandidat für die obere Tabellenhälfte. Davon kann Leichlingen zurzeit nur träumen, obwohl die Aussichten bis vor Kurzem deutlich schlechter waren. Der aktuelle Platz zwölf (11:25) würde schließlich nach dem aktuellen Stand zum Klassenerhalt reichen und um mehr kann es  für die Mannschaft von Trainer Lars Hepp sowieso nicht gehen. Ein bisschen schmerzhaft für Leichlingen: Sie können die Hilfe der Panther im weiteren Kampf gegen den Abstieg gut gebrauchen. Schon am kommenden Wochenende wieder. Und der Nachbar auf der anderen Seite sähe es sogar gerne, dass der LTV die Klasse hält.

Duelle zwischen den beiden Lokalrivalen sind im Grunde das, was im neueren Deutsch wohl eine „Win-Win-Situation“ sein soll. Die jeweilige Halle ist voller als üblich und die Strapazen über die Anreise halten sich in Grenzen. Die Panther spielen deutlich lieber gegen Leichlingen als gegen die Ahlener SG, die SG Menden Sauerland Wölfe oder den TSV GWD Minden II – bei aller sportlichen Wertschätzung für diese Klubs. Und die Leichlinger drücken den Panthern die Daumen, weil ihnen jeder Erfolg der HSG über einen der direkten Konkurrenten hilft. So war es unter anderem am vergangenen Wochenende, als die Leichlinger beim Vierten TuS Spenge unglücklich mit 29:30 verloren und die Panther aus Ahlen einen hart erarbeiteten 31:28-Erfolg mitnahmen. Ohne dieses Ergebnis hätte Ahlen (7:27) ziemlich dicht zum LTV aufgeschlossen. Ähnlich könnten sich die Dinge am kommenden Wochenende entwickeln: Ein Sieg über Minden II (Elfter/13:25) wäre für die Panther aus eigenem Interesse wichtig – und eine weitere Hilfs-Maßnahme für Leichlingen, das gegen LiT Tribe Germania (Zehnter/18:25) auch selbst etwas für sich tun kann/muss. Und in der Hinrunde war der LTV in Minden vor rund vier Monaten nicht weit weg von einem Sieg und beim Stande von 17:12 nach der ersten Halbzeit richtig gut unterwegs. Nur aus dem möglichen Happy End wurde nichts (25:27).

Läuft: Luca Tomassini (links) und Matthias Peters freuen sich mit dem Longericher SC über eine bisher makellose Jahres-Bilanz – drei Spiele, drei Siege. (Foto: Thomas Schmidt)

In ganz anderen Sphären ist im Augenblick (wieder) der Longericher SC zu Hause, der nach einer Durststrecke gegen Ende 2019 mit viel Schwung ins neue Jahr gestartet ist – 35:22 gegen die SG Menden Sauerland Wölfe, 25:23 bei LiT Tribe Germania, 26:24 gegen den Dritten SG Schalksmühle-Halver. „So kann es natürlich gerne weitergehen“, fand Trainer Andreas Klisch nach dem Krimi gegen Schalksmühle, „gegen Aurich haben wir jetzt wieder ein absolutes Top-Spiel.“ Hinter dem wie auf Schienen nach der Meisterschaft strebenden Spitzenreiter Wilhelmshaven (33:3) gibt es zurzeit fünf andere Klubs, die für einen der drei Plätze im DHB-Pokal 2020/2021 in Frage kommen – mit den besten Karten beim Zweiten VfL Eintracht Hagen (27:9). Dahinter folgen Schalksmühle (24:14/19 Spiele) und Spenge (23:13/18) sowie Longerich (23:13/18) und Aurich (22:12/17). Diese beiden Teams bekommen es dann am 9. April direkt noch einmal miteinander zu tun, weil sie die Hinrunden-Partie nachzuholen haben. Ziemlich einmalig: Die ursprünglich für Ende September 2019 angesetzte Partie musste verschoben werden, weil die gewohnte Halle den Ostfriesen damals nicht zur Verfügung stand. Sie war besetzt – wegen einer Oktoberfest-Veranstaltung. Deshalb werden die Longericher demnächst die Osterpause in der 3. Liga unterbrechen dürfen, in der es nach dem Heimspiel gegen den Leichlinger TV (27. März) sonst erst am 18. April beim Team HandbALL Lippe II weitergegangen wäre. Und ganz nebenbei hat der LSC rund um Ostern ein paar weitere Aufgaben hinter sich, die sein eigenes Wohl und die Lage im Keller beeinflussen. Am 15. Februar trifft Klischs Mannschaft auf den gefährdeten VfL Gummersbach II, am 6. März auf Ahlen und am 27. März auf die Leichlinger. Das letzte Drittel der Saison dürfte spannend werden.