3. Liga Nord-West
Leichlingern gelingt ein Befreiungsschlag
Der LTV gewinnt gegen LiT Tribe überzeugend, während die Keller-Konkurrenz verliert. Der Longericher SC träumt nach dem 29:24 über Aurich weiter vom DHB-Pokal.

Wie haben wir das gemacht? Torhüter Linus Mathes und die Leichlinger konnten sich nach dem Sieg über LiT Tribe von den Fans feiern lassen. (Foto: Thomas Schmidt)

Leichlinger TV – LiT Tribe Germania 34:24 (19:12). Von finaler Sicherheit kann immer noch keine Rede sein, aber die Leichlinger sind nach ihrem Erfolg über den in der Tabelle deutlich besser postierten Aufsteiger ein nicht kleines Stück näher am Klassenerhalt. Bei 13:25 Zählern hat das Team von Trainer Lars Hepp erstens den TSV GWD Minden II erreicht (ebenfalls 13:25/spielt am Sonntag noch bei den Bergischen Panthern) und zweitens zum ersten Mal ein brauchbares Polster auf die Abstiegsränge – weil die Konkurrenz gleichzeitig verlor. Neben dem feststehenden Zwangs-Absteiger Rhein Vikings (Insolvenz) müssten derzeit auch die SG Menden Sauerland Wölfe (8:32/19:35 beim Zweiten TuS Spenge) und die Ahlener SG runter (7:29/24:29 gegen den Tabellenführer Wilhelmshavener HV).

Der Erfolg des LTV war insgesamt erstaunlich ungefährdet und er deutete sich nach dem 5:5 (10.) schnell an, als aus dem 6:6 (12.) durch fünf Tore hintereinander die 11:6-Führung wurde (19.). Übers 17:9 (25.) hielten die Gastgeber bis zur Pause mit dem 19:12 ein Sieben-Tore-Polster, ehe der Aufsteiger aus Minden auf 15:20 (34.) verkürzen konnte. Was anders war als so oft in der Vergangenheit: Es gab bei den Hausherren nicht mal im Ansatz einen Einbruch, der das ganze Gebilde womöglich wieder zum Einsturz gebracht hätte. Der LTV antwortete sogar mit dem 24:15 (39.) und behielt fortan auch in eher durchwachsenen Phasen jederzeit die Kontrolle – 26:18 (46.), 29:22 (54.), 31:23 (56.), 34:24 (60.).

Leichlinger TV: Ferne, Mathes – Schneider (2), Zulauf, Senden (2), Rosendahl, Hilbert (4), Kuhfuss, Novickis (9/6), Kübler (1), Gelbke (3), Becher (2), Richartz (2), Blum (1), Jagieniak (6), Natzke (2).

 

Longericher SC – OHV Aurich 29:24 (15:13). Die Longericher dürfen nach dem Sieg über die Gäste von der Nordsee weiter vom dritten Tabellenplatz (berechtigt zur Teilnahme am DHB-Pokal) träumen. Dabei bewerben sich insgesamt vier Teams um den begehrten Rang, den jetzt der TuS Spenge (25:13 Punkte) einnimmt. Der LSC steht punktgleich dahinter, die SG Schalksmühle-Halver ist durch die 21:26-Niederlage gegen Eintracht Hagen auf Platz fünf zurückgefallen (24:16). Aurich (jetzt 22:14) darf sich im engen Rennen als Siebter ebenfalls noch Hoffnungen machen. Der Tabellensechste Team HandBALL Lippe II (23:17) ist als Reserve eines Bundesligisten im DHB-Pokal nicht startberechtigt.

Im ersten Abschnitt blieb die Partie zunächst komplett auf Augenhöhe, bevor die Kölner nach dem 8:8 (17.) erstmals zwei Tore ins Hintertreffen gerieten – 8:10 (18.). Diesem Rückstand lief die Mannschaft von Trainer Andreas Klisch bis zum 11:13 (27.) hinterher. Doch innerhalb von weniger als drei Minuten drehten die Hausherren die Begegnung noch vor der Pause zum 15:13 (30.) und legten nach dem Seitenwechsel direkt das 16:13 (32.) und 19:15 (36.) hinterher. Stark in dieser Phase zeigte sich vor allem Maximilian Zerwas, der hier fünf der acht LSC-Treffer beisteuerte. Im Anschluss leistete Klischs Team sich aber eine Schwächeperiode und die Gäste glichen zum 19:19 (41.) aus. Klisch reagierte mit einer Auszeit und im Anschluss fand Longerich wieder in die Spur. Nach dem 21:21 (47.) brachte ein 6:1-Lauf über das 24:21 (51.) zum 27:22 (54.) die Vorentscheidung. „Wir haben uns für unsere super Arbeit im Januar belohnt und sind da sehr stolz drauf“, fand Klisch.

Longericher SC: Ruch, Inzenhofer – Koenen (6), Peters (2), Thöne, Pyszora, Hartmann, Schlösser (5), Mestrum (2), Wolf, Tomassini, Schulz (6/1), Johnen (1), Zerwas (7), Dahlke.

 

Team HandBALL Lippe II – VfL Gummersbach II 24:21 (11:12). Die Gummersbacher Reserve bleibt nach der erneuten Niederlage weiterhin akut gefährdet und steht mit 11:27 Punkten nach wie vor nur knapp über dem Strich. Stand jetzt würde es soeben noch zum Klassenerhalt vor den Sauerland Wölfen (8:32) und der Ahlener SG (7:29) reichen. Im Duell der Zweitvertretungen war die Mannschaft von Trainer Maik Thiele allerdings lange an einem Erfolgserlebnis dran. Nach dem 0:2 (3.) drehten die Gäste die Partie erst zum 4:2 (10.) und führten die Begegnung dann über das 6:3 (12.) bis zum 12:9 (28.) an. Im Anschluss folgte aber eine hektische Phase mit Zeitstrafen gegen Joe Schuster (28.), Malte Meinhardt (28.) und Lasse Hasenforther (30.). Die Gastgeber nutzten die Gelegenheit, um das Spiel wieder zu drehen – 12:14 (33.).

Die Gummersbacher blieben aber in der Folge weiter dran und kamen durch Meinhardt sogar wieder zum 18:18-Ausgleich (43.). Danach leistete der VfL sich allerdings – wie schon öfter in dieser Saison – eine längere Schwächephase und Thieles Team blieb 13 Minuten ohne eigenen Treffer. In diesem Zeitraum nutzten die Oberbergischen weder zwei Überzahl-Situationen noch die Chance vom Siebenmeterstrich durch Tobias Weiler (50.) aus, sodass die Angelegenheit beim 18:23 (54.) schon fast entschieden war. Die Tore von Eldar Starcevic (56.) und Meinhardt (59./60.) zum 21:23 kamen zu spät und auf der anderen Seite machten die Gastgeber mit dem 24:21 alles klar.

VfL Gummersbach II: Krouß, Hasenforther – Da Rocha Viana, Bisten, Starcevic (1), Weiler (4/1), Keil, Häseler, Schuster (4), Soldanski, Schmidt (1), Perey, Meinhardt (8), Busch (3).