Oberliga Niederrhein
Krimizeit in Wuppertal: Krefeld verschenkt den Sieg
Beim 32:32 führen die Gäste kurz vor Schuss eigentlich sicher mit fünf Toren. Lobberich fertigt die HSG Düsseldorf II ab.

Ihn bringt so schnell nichts aus der Ruhe: Dieser Sonntagabend mit dem Heimspiel gegen Krefeld-Oppum war aber auch für Wuppertals erfahrenen Spielertrainer David Kreckler eine interessante Erfahrung. (Foto: Herbert Mölleken)

LTV Wuppertal – TV Krefeld-Oppum 32:32 (12:17). Am Ende musste Wuppertal mit dem einen Punkt sehr froh und glücklich sein. Erstens: Das Team um Spielertrainer David Kreckler lag über weite Strecken zum Teil deutlich hinten, gut vier Minuten vor der Schluss-Sirene etwa mit 27:32. Dann glich der LTV in einer wahnwitzigen Endphase tatsächlich 30 Sekunden vor dem Ende zum 32:32 aus, ehe es einen Siebenmeter für die Gäste gab und die Rote Karte für Wuppertals Sven Pack – dafür, dass er den schnellen Krefelder Anwurf unterband.  Zum fälligen Strafwurf trat TV-Routinier Fabian Bednarzik an – und konnte die große Chance zum entscheidenden Treffer nicht nutzen. Im Kampf  um die Spitzenpositionen brachte das Unentschieden die Gastgeber trotzdem kaum weiter, denn hinter dem Ersten HC Wölfe Nordrhein (27:3 Punkte) und dem neuen Zweiten DJK Adler Königshof (22:8) sind sie jetzt nur noch Dritter. Krefeld-Oppum (17:13) hält sich als Siebter weiter stabil im gesicherten Mittelfeld auf.

In der ersten Halbzeit musste sich der LTV schnell vorkommen wie in einem falschen Film – 3:7 (10.), 6:11 (17.), 10:16 (25.), 11:17 (30.). Mit dem 22:17 (38.) lag Krefeld weiter sicher vorne, ehe das Duell immer intensiver wurde. Das 23:23 (46.) der Hausherren beantwortete der TV mit dem 28:24 (49.) und er erhöhte wenig später auf 32:27 (56.). „Das war von uns wie im Hinspiel eine chaotische Schlussphase“, fand Krefelds Spieler Frederick Küsters (gleichzeitig Geschäftsführer der Handballer). Dass der Vorsprung nicht zum Sieg reichte, lag seiner Ansicht nach wesentlich an zwei Faktoren: Wuppertal deckte immer offensiver und die Gäste, die gerade auch in den beiden letzten Minuten gute Chancen ausließen, erlaubten sich insgesamt viel zu viele Fehler. Küsters: „Das ist aus unserer Sicht sehr ärgerlich, weil wir die ganze Zeit geführt haben. Das müssen wir jetzt erst mal verdauen.“

LTV Wuppertal: Stecken, Brunecker – Pack (4), Görigk (4), Donatien Sagebien (1), Pauksch (2), Breenkötter (8), D’Avoine (2), Adolphs (2), Franzen, Kreckler (8/3), Pauls (1), Oppolzer.

TV Krefeld-Oppum: Dönni, Hoffmann- Krantzen (8), Bednarzik (8/3), Kilic, Walch, Schellekens (7), Held (2), Legermann (7), Küsters, Ditz, Kristof.

 

TV Lobberich – HSG Düsseldorf II 35:19 (19:13). Der Tabellenletzte aus Düsseldorf kämpfte von Beginn an auf verlorenem Posten – weil ihm inklusive Torhüter nur neun Spieler zur Verfügung standen. Beim 5:4 (6.) führten die Gäste sogar, ehe Lobberich in der abwechslungsreichen Anfangsphase durch vier Treffer hintereinander die Wende einleitete – 9:5 (10.). Bis zum 16:12 (26.) blieb das Polster unverändert, doch spätestens mit dem 22:13 (35.) kurz nach der Pause gab es keinerlei Zweifel mehr an einem deutlichen Ausgang der Partie und die HSG hatte nichts mehr entgegenzusetzen.

Wie es mit der Zweiten des Ex-Drittligisten Rhein Vikings (vor gut zwei Wochen nach Insolvenz vom Spielbertrieb zurückgezogen) überhaupt weitergeht, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Sicher ist jedoch, dass eine realistische Chance auf den Klassenerhalt bei 3:27 Zählern und einer anhaltenden Negativ-Serie (erst ein Sieg/elf Mal hintereinander nicht gewonnen) kaum vorhanden ist. Viel freundlicher sieht die Welt des TV Lobberich aus, der nach einem zähen Start ins neue Jahr zum zweiten Mal in Folge beide Zähler einfuhr und mit 19:11 Punkten auf Rang fünf liegt.

TV Lobberich: Bastians, Hoffmanns (2) – Harwardt (5), Dorenbeck (3), Hankmann, C. Liedtke, Himmel (2), Mähler (2), B. Liedtke (2), Pasch (4), Von Eycken (8/2), L. Weisz (5), Dambacher (2).