Oberliga Niederrhein
Wölfe marschieren weiter, Adler sind vorerst Zweiter
Borussia Mönchengladbach kommt gegen den TSV Aufderhöhe nicht über ein 25:25 hinaus, während die HSG Hiesfeld/Aldenrade im Abstiegskampf wichtige Punkte holt.

Die Wand von Königshof: Sebastian Bartmann (Mitte) war mit zehn Toren erneut erfolgreichster Adler-Werfer beim Sieg über Angermund. (Foto: Herbert Mölleken)

HC Wölfe Nordrhein – SG Langenfeld II 34:13 (17:5). Der Tabellenführer ließ nach dem ausgeglichenen Start zum 3:3 (5.) keine Zweifel mehr am Ausgang der Partie aufkommen und machte schnell einen Klassen-Unterschied deutlich. Bis zum 11:5 (21.) ließen die Wölfe nur noch zwei Gegentreffer zu, ehe sie vor der Pause noch einen 6:0-Lauf hinlegten. Ihre schwächste Phase an diesem Abend hatten die Gastgeber, als sie die Sache vorübergehend nicht mehr mit hundert Prozent Konzentration erledigten und in der 38. Minute „nur“ mit 20:6 führten – das gerade erst David Kryzun (Siebenmeter) und Felix Molsner erzielt hatten. Es folgte eine Auszeit mit Wirkung, denn der Rest der Partie wurde wieder sehr schmerzhaft für die nicht in bester Besetzung angetretene SGL-Zweite, die am Ende nicht mal die Gelegenheit zu ein bisschen Ergebniskosmetik bekam.

Wölfe-Trainer Thomas Molsner war mit der Leistung seines Teams sehr einverstanden: „Das war eine Duftmarke. So hatte ich mir das vorgestellt. Die Jungs haben das von der ersten bis zur 60.Minute hervorragend umgesetzt.“ Der Tabellenführer konnte alle zur Verfügung stehenden Spieler einsetzen – ohne dass ein Qualitätsverlust entstanden wäre. Die Mannschaft bot seiner Ansicht nach als Kollektiv eine starke Partie und lieferte vor allem defensiv Herausragendes ab. Klar: Der Spitzenreiter geht nun bei 27:3 Punkten und fünf Zählern Vorsprung auf Rang zwei erst recht selbstbewusst in die nächsten Wochen, in denen er seinen Weg zum Aufstieg fortsetzen will – ohne abzuheben. Molsner: „Wir müssen weiter fleißig arbeiten und mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Bis Montag können wir das jetzt genießen und dann bereiten wir uns wieder ganz konzentriert vor.“

HC Wölfe Nordrhein: Otterbach, Lenz – Schwarz, Hombrink (4), Y. Kamp (2), Grefer (1), Kryzun (8/7), F. Molsner (2), M. Molsner (6), Rennings (1), J. Kamp (1), Woyt (2), Brakelmann (4), Singh Toor (3).

SG Langenfeld II: Köhler-Prediger, Kluba – Voss (1), Guggenmos (4/2), Schößer, Krstev, Hölscher, Schlossmacher, Becker, Nelte (3), Fischer, Ißling (1).

 

DJK Adler Königshof – TV Angermund 38:29 (19:9). Schnell wurde deutlich, wer zu den Spitzenteams gehört und wer sich Sorgen im Kampf um den Klassenerhalt machen muss. Die Adler legten einen Blitzstart zur 9:1-Führung vor (14.), während die gefährdeten Angermunder zuerst überhaupt nicht stattfanden. Als Angermund besser zurechtkam, war es im Grunde schon zu spät – 4:14 (20.), 7:18 (28.), 9:19 (30.). Beim 16:23 (37.) war der Außenseiter sogar einmal bis auf sieben Treffer dran, ehe die Adler wieder zulegten, immer Herr der Lage blieben und ihr Polster wieder in den zweistelligen Bereich schraubten – 34:22 (49.). TV-Trainer Eric Busch war vor allem mit der Leistung vor der Pause unzufrieden: „Die erste Halbzeit haben wir völlig verschlafen und alles vermissen lassen, was es im Abstiegskampf braucht.“ Mit Rang zwölf und  7:23 Punkten besteht für Angermund daher weiter größte Gefahr.

Auf der Sonnenseite befinden sich dagegen die Adler, die nach vier Siegen in Folge mit 22:8 Punkten einer der ersten Verfolger des Tabellenführers Wölfe Nordrhein sind. „Das war heute mal wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung“, sagte Königshofs Kapitän Sebastian Bartmann, „wir schaffen es immer mehr, unser Angriffsspiel zu verbessern und wir machen mittlerweile relativ wenig Fehler. Auch unsere Abwehr stabilisiert sich.“ Dass zurzeit in der Adler-Halle seit dem Beginn der Vorbereitung im Sommer (noch) Harzverbot herrscht, sah er im Übrigen fair als echten Nachteil für die Gäste: „Angermund kam mit dem Spielball nicht klar.“

DJK Adler Königshof: Lindenau, Keber – Steinkuhl (3), Zavada (7), Funke (5), Thelen (1), Auth (4), Niehoff (4), Bartmann (10/3), Koch (4).

TV Angermund: Sieberin, Jakubiak – Axning (2), Schiffmann (2), N. Thanscheidt (1), Kohl, Gensch (7), Paukert (8), Bauer (1), Behmer (1/1), B. Thanscheidt, Winter, Neukirchen, Ranftler (7).

 

Mettmann-Sport – Unitas Haan 21:41 (12:18). Das war kein Duell auf Augenhöhe. Die Gastgeber hatten zu keinem Zeitpunkt eine Chance gegen die Unitas, die sich derzeit in einer starken Form befindet. Eine Woche nach dem deutlichen 33:25-Sieg über den Titelkandidaten Borussia Mönchengladbach gabs nun die Revanche für die Derby-Niederlage im Hinspiel (21:27). Mettmanns Coach Jürgen Tiedermann hatte dabei wieder einmal mit personellen Sorgen zu kämpfen und insgesamt nur elf Akteure zur Verfügung. Das 4:3 (7.) sollte somit bereits die letzte Führung der Hausherren sein und schon über das 4:6 (10.), 5:11 (15.) und 6:14 (19.) gerieten die Mettmanner deutlich in Rückstand.

Nach der Pause machte Haan aus dem 20:14 (34.) erst das 25:14 (39.). Tiedermann nahm seine nächste Auszeit, die allerdings keinen Erfolg brachte. Im Gegenteil: Aus dem 28:17 (46.) für die Unitas wurde durch acht Treffer in sechs Minuten das 36:17 (52.). Die Partie war natürlich längst entschieden und am Ende stand für die Haaner ein klarer Derby-Erfolg mit 20 Treffern Vorsprung zu Buche. „Wir waren nicht konkurrenzfähig“, stellte Mettmanns Coach sachlich fest – und er nahm seine personell geschwächte Mannschaft gleichzeitig in Schutz: Weil aus dem ohnehin ausgedünnten Kader auch noch Christopher Königs und Stephan Verholen fehlten, mussten sogar angeschlagene Kräfte auf dem Feld aushelfen.

Mettmann-Sport: Hubicki, Hüttel – Kölling, Maesch (2), Mandlik (3), Wittenberg (2), Hebel (2), Kruse(1), D´Avoine (4), Horn (7/2), Klein.

Unitas Haan: Joest, Seher – Korbmacher (5), Schlierkamp (2), Knoblich (2), Austrup (2), Kinscheck (4), Billen (7/3), Kordes (2), Mohrmann (2), Knürenhaus, Thome (1), Jahn (5/1), Schusdzarra (9),

 

Borussia Mönchengladbach – TSV Aufderhöhe 25:25 (15:12). Bei der Borussia finden die positiven Nachrichten derzeit weniger auf als neben dem Feld statt. Seitdem die Mönchengladbacher vor Kurzem die Verpflichtung von Trainer Ronny Rogawska zur neuen Saison bekannt gaben und klar ist, dass ihm dabei auch qualitativ hochwertiges Spielerpersonal zur Verfügung stehen wird, läuft es sportlich nicht mehr rund. Nach dem 24:29 beim TV Krefeld-Oppum und dem 25:33 in Haan muss das Remis gegen den akut gefährdeten Aufsteiger aus Solingen jetzt erneut als Enttäuschung gelten. Die Folge: Mit 20:10 Punkten liegt die Borussia jetzt als Vierter schon sieben Zähler hinter dem Spitzenreiter Wölfe Nordrhein.

Dabei sah es lange Zeit noch so aus, als könnten die Hausherren beide Punkte in der eigenen Halle behalten. Das 7:4 (10.) und 10:6 (18.) waren erste Vorteile vor der Pause, nach dem Seitenwechsel schien Mönchengladbach beim 19:13 (37.) auf dem richtigen Weg. In den kommenden zehn Minuten gelang den Gastgebern aber nur ein einziger Treffer und plötzlich war Aufderhöhe wieder im Spiel – 20:20 (47.). In einer spannenden Schlussphase lag der TSV sogar einmal mit 23:22 (53.) vorne, die Borussia später mit 24:23 (55.) und 25:24 (57.). Nach dem 25:25 blieben beide Teams in den letzten dreieinhalb Minuten ohne Treffer – und teilten sich somit die Punkte.

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – VfB Homberg 30:28 (18:12). Die gegen den Abstieg kämpfenden Gastgeber aus Dinslaken retteten gegen den Nachbarn aus Duisburg am Ende zwei wertvolle Punkte im Rennen um den Klassenerhalt ins Ziel. Dabei erwischte die HSG bereits den besseren Start (4:0/6.) und baute die Führung in der ersten Halbzeit über das 9:6 (14.) und 12:7 (20.) zum 18:12-Pausenstand aus. Nach dem Seitenwechsel hielt der Vorsprung bis zum 23:17 (45.), bevor die Gäste sich plötzlich noch einmal herankämpften. Homberg verkürzte auf 21:24 (53.) und 25:27 (58.). Die Hausherren machten dann aber 48 Sekunden vor dem Ende mit dem Treffer zum 29:26 alles klar. Die HSG steht mit 10:20 Punkten nun schon ein kleines Stück vor den drei Abstiegs-Konkurrenten Angermund (7:23), Aufderhöhe (6:24), und der HSG Neuss/Düsseldorf (3:25). Der VfB ist dagegen im Jahr 2020 noch ohne Sieg und mit jetzt 12:18 Zählern nur noch knapp vor Hiesfeld/Aldenrade.