Oberliga Mittelrhein
Gelpe/Strombach übernimmt die Tabellenspitze
Das Team von Trainer Michiel Lochtenbergh gewinnt gegen Weiden II glanzlos und löst vorne Pulheim ab.

Immer bereit: Torhüter Marvin Blech und Tim Hilger (rechts) liegen jetzt mit dem HC Gelpe/Strombach an der Tabellenspitze. Was daraus wird, dürfte sich am kommenden Wochenende zeigen, wenn es zum Titelkonkurrenten Pulheimer SC geht. (Foto: Thomas Schmidt)

HC Gelpe/Strombach – HC Weiden II 34:24 (15:12). Das Team von Trainer Michiel Lochtenbergh hat die Gunst der Stunde genutzt und steht jetzt zum ersten Mal dort, wo es sich auch ganz am Ende der Saison aufhalten will – an der Tabellenspitze. Die Vorlage dazu hatte am Abend zuvor das 24:24-Unentschieden zwischen der HSG Refrath/Hand und dem bisherigen Ersten Pulheimer SC geliefert, weil die Hornets danach bei bei 28:4 Zählern standen und der HC bei 26:4. Nun verfügen beide über 28:4 Punkte, doch Gelpe/Strombach hat das bessere Torverhältnis (plus 97 gegenüber plus 69) und kletterte deshalb auf den ersten Platz. Nach dem Unentschieden (27:27) aus der Hinrunde ist der am Saisonende bei Gleichstand entscheidende direkte Vergleich noch offen, doch eine Klärung steht unmittelbar bevor. Am kommenden Samstag erwarten die Pulheimer den Kontrahenten aus dem Oberbergischen zum Spitzenspiel. Aufsteiger Weiden steht mit seinen 13:19 Zählern als Elfter immer noch auf einem sicheren Nicht-Abstiegsplatz (vier Punkte vor dem BTB Aachen II (9:23).

Der Favorit lag im Duell mit dem Aufsteiger nur einmal hinten, als Niclas Eich in der zweiten Minute das 1:0 für Weiden gelang. Der Klassen-Neuling kam nach dem 7:12 (21.) auf 10:12 (24.) heran und die Gastgeber taten sich bis in die zweite Halbzeit hinein noch relativ schwer – 17:14 (35.), 21:17 (41.), 22:19 (43.). Die letzte Viertelstunde zeigte dann jedoch einen Klassenunterschied, denn die Gastgeber setzten sich über 26:19 (46.) immer weiter ab und legten auf der Zielgeraden sogar ein zweistelliges Polster zwischen sich und den Kontrahenten. Die reine Begeisterung löste das Resultat trotzdem nicht aus bei HC-Coach Lochtenbergh: „Wir haben kein gutes Spiel gemacht und nur das Nötigste getan.“ Vorne vermisste er die Entschlossenheit beim Abschluss – und auch in der zweiten Hälfte sah er keine besonders große Steigerung. Basis für den Sieg war seiner Ansicht nach die etwas kompaktere Abwehr – die alleine in Pulheim aber zu wenig sein dürfte: „Ich glaube nicht, dass das reicht, um dort zu bestehen. Ich hoffe, dass die Mannschaft das versteht. Heute hat sich die individuelle Qualität durchgesetzt.“

HC Gelpe/Strombach: Banaschewitz, Blech – Schürmann (2), Köster, Altjohann, Hilger (1), Borgard (8), Steinhagen (2), Bader (11), Panske (2), Mayer (8/3).

HV Weiden II: Flöck, Hündgen (1) – Schröder (3), Pieper, Moll (2), Gehlich, Lütz (2), Gerke (3), Eich (10/4), Rückle, Reiter, Klinkenberg, Signons, Steins (3/1).

 

TK Nippes – TuS Derschlag 29:32 (16:22). Vom 1:0 (1.) an in Führung, fährt der TuS Derschlag beim Letzten einen Start-Ziel-Sieg ein. Über das 10:11 (13.) bleibt das Schlusslicht im Spiel, aber Derschlag erhöht bis zur Pause auf 22:16 und legt hier den Grundstein für seinen glanzlosen Erfolg. „Nippes war mit teilweise offensiver Deckung und dem siebten Feldspieler eine sehr unangenehme Aufgabe für uns. Sie kämpfen wie verrückt“, stellte TuS-Coach Ralph Weinheimer fest. Seine Mannschaft hält die Kölner anschließend immer auf Distanz und siegt übers 29:22 (46.) ebenso ungefährdet wie unspektakulär. „Wir fahren zufrieden nach Hause. Wichtig ist, dass wir in einen Flow für das Pokalspiel in zwei Wochen kommen“, betonte Weinheimer. Das ist verständlich, weil Derschlag im Kampf um die Meisterschaft aus dem Rennen ist und sich jetzt vor allem auf das Viertelfinale des Deutschen Amateurpokals am 23. Februar beim Regionalligisten SG Langenfeld freut.

TK Nippes: Wansing – Sauerbier (4), Engels (1), Leven (8/1), Bachter (4), Bredehorst, Kirschsieper (3), Ruhmann (7), Michael (3).

TuS Derschlag: Ritter, Sierau – Hoeffken, Wandschneider, Weissner (5), Schneider (4), Romanov (4), Welke (6), Borisch, Krause (10/4), Krefting (2), Bay (1).

 

SSV Nümbrecht – MTV Köln 1850 23:24 (11:11). Das 1:0 (1.) sollte die erste und einzige Führung für den SSV Nümbrecht sein. Der MTV Köln entführte am Ende beide Punkte und verschaffte sich dadurch Luft im  Kampf um den Klassenerhalt. Übers 4:1 (6.), 9:6 (21.) und 9:9 (25.) ging es mit dem 11:11 in die Pause – eine Begegnung auf Augenhöhe. „Wir waren speziell defensiv gut im Spiel und sind vorne vor der Halbzeit einfach zu nachlässig“, fand MTV-Trainer Moritz Adam, dessen Team sich nach der Pause auf 18:12 (41.) absetzte. Nümbrecht schien durch eine offene Deckung noch einen Punkt retten zu können, aber es reichte nur zum 23:24-Anschluss genau 15 Sekunden vor der Schluss-Sirene.

 

TSV Bayer Dormagen II – Longericher SC II 30:29 (14:18). Schlussendlich reichte dem Tabellendritten aus Dormagen eine einzige Führung – denn der TSV II entriss dem Longericher SC II sehr spät mit seinem 30:29 die Belohnung für dessen starken Auftritt. Nach dem 10:10 (20.) gelang den Kölnern eine 18:14-Pausenführung und Trainer Philipp Krüger sah eine „absolut überragende Halbzeit“ der Longericher, die bis zum 24:20 (46.) einen klaren Vorsprung hielten – ehe Dormagen wieder den Anschluss fand. Ausschlaggebend für Krüger: „Wir streuen ungünstige Würfe und technische Fehler ein, weswegen wir Dormagens zweite Welle nicht mehr in den Griff bekommen.“ So fiel zunächst der 29:29-Ausgleich (56.) und fünf Sekunden vor Abpfiff schließlich der Dormagener Siegtreffer. „Leider gewinnt heute nicht die bessere Mannschaft“, stellte Krüger betrübt fest.

 

TuS 82 Opladen II – SC Fortuna Köln 23:29 (13:15). Fünf Siege aus den vergangenen sieben Spielen: Die Bilanz des SC Fortuna Köln kann sich sehen lassen. Über eine kurze Opladener Führung beim 2:1 (4.) gelang dem SC das 12:7 (18.), das Opladen II beim 13:13 egalisierte (28.). „Unser Rückraum hat die richtigen Mittel gegen die Opladener Deckung gefunden, jedoch sind wir zu oft am Torhüter gescheitert“, fand Fortuna-Trainer Stephan Schulze zur Pause. Und er sah sich anschließend bestätigt: Erneut führte seine Mannschaft, entschied das Spiel aber vorerst nicht komplett – was der TuS 82 beim 22:22 (54.) erneut zum Ausgleich nutzte. Ein 7:1-Lauf sicherte Fortuna schließlich den 29:23-Erfolg. „Ich bin zufrieden, wir haben insgesamt eine bessere kämpferische Leistung geboten. Trotz einer verbesserungswürdigen Siebenmeter-Quote und einiger Fehler konnten wir verdient gewinnen“, meinte Schulze.

 

Birkesdorfer TV – BTB Aachen II 30:22 (16:12). Im Derby sicherte sich Birkesdorf einen ungefährdeten Sieg – den ersten Erfolg mit dem neuen Trainer Karsten Bohmann-Hesse (Nachfolger von Boris Lietz). Der TV führte vom Start weg und ging nach neun Minuten beim 7:2 deutlich in Führung. Nach dem 13:5 (17.) durch den siebenfachen Torschützen Leonard Bachler deutete vieles auf einen bitteren Abend für Aachen hin, doch zur Pause war beim 16:12 wieder alles offen. Später schraubte der BTV seine Führung auf sechs Treffer hoch – 19:13 (36.). Die Entscheidung vertagten die Hausherren jedoch in die Schlussphase, denn der BTB schien beim 18:22 (43.) eine weitere Chance zu wittern. Am Ende kamen die Aachener aber nicht mehr in Schlagdistanz und stecken nun weiter im Tabellenkeller fest.