Oberliga Niederrhein
Keine Überraschungen: Alle Spitzenteams siegen souverän
Im Abstiegskampf sichert der TV Angermund sich einen extrem wichtigen Erfolg über die HSG Hiesfeld/Aldenrade.

Hochsprung: Der Noch-Mönchengladbacher Moritz Krumschmidt (beim Wurf) hat auch den Adlern aus Königshof (rechts Kapitän Sebastian Bartmann) schon gezeigt, wie er eine gegnerische Abwehr vor Probleme stellen kann. In der kommenden Saison erzielte er seine Tore für die Wölfe Nordrhein. (Foto: Carsten Feld)

TV Krefeld-Oppum – HC Wölfe Nordrhein 21:29 (14:13). Krefeld machte dem Favoriten das Leben zunächst richtig schwer, obwohl die Gäste mit 7:5 (11.) und 10:8 (21.) führten. Kurz vor der Pause brachte Fabian Bednarzik die Hausherren mit dem 14:13 (30.) zum ersten Mal nach vorne und er war am Anfang der zweiten Halbzeit auch fürs 15:14 (32.) verantwortlich. Bis zum 18:18 (44.) war es ein Duell zweiter gleichwertiger Mannschaften, ehe die Wölfe vermehrte ihre Klasse zu zeigen begannen – 22:19 (49.), 23:20 (52.). Im Anschluss an die folgende Auszeit sorgte ein 4:0-Lauf bis zum 27:20 (58.) für die Entscheidung zugunsten des Spitzenreiters, der seinen ersten Platz erneut festigte und mit 29:3 Punkten weiter klar vor dem ersten Verfolger DJK Adler Königshof liegt (24:8).

Der verletzte Alexander Grefer (Muskelfaserriss) konnte nicht als Spieler helfen, aber als Teil des Trainerduos gemeinsam mit Thomas Molsner zur Pause überlegen, was den Weg zum Erfolg ebnen könne. Eine der Maßnahmen: Sie entschieden sich für eine defensivere Abwehr und ließen Sebastian Schneider auf dem Spielbericht nachtragen. „Das war ein Glücksgriff“, fand Molsner, „er hat das im Innenblock richtig gut gelöst.“ Bemerkenswert: Schneider gab aber nicht nur der Defensive viel Halt, sondern er verwandelte auch fünf Siebenmeter sehr souverän und sorgte als Kreisläufer für viel Wirbel. Unter dem Strich war der Wölfe-Coach sehr einverstanden: „In Oppum mit acht Toren zu gewinnen, wird kaum einer Mannschaft gelingen, glaube ich. Oppum ist eine gefährliche Truppe. Wie wir das in der zweiten Halbzeit gelöst haben, war wirklich groß. Ich glaube, wir haben wieder ein Zeichen gesetzt.“

Auch in den personellen Planungen für die nächste Saison, die wieder in der Regionalliga stattfinden könnte, kommt der Tabellenführer voran. Vom Oberliga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach kommt Rückraumspieler Moritz Krumschmídt zu den Wölfen. Krumschmidt gilt als Wunschsspieler der Wölfe, die eine Menge vom 29-Jährigen halten: „Er ist ein Teamplayer, der in schwierigen Situation vorangeht. Er tut unserer jungen Mannschaft durch seine Erfahrung gut.“

TV Krefeld-Oppum: Dönni, Schellekens – Krantzen, Bednarzik (9/3), Kilic (1), Walsch (3), Hoffmanns, Held (4), Legermann (3), Küsters (1), Ditz, Kristof.

HC Wölfe Nordrhein: Otterbach, Lenz – Schwarz, Hombrink (7/1), Y. Kamp (2), Kryzun (4), F. Molsner, M. Molsner (5), Schneider (5/5), Rennings (2). J. Kamp (2), Woyt, Brakelmann, Singh Toor (2).

 

DJK Adler Königshof – TV Lobberich 33:28 (18:12). Sebastian Bartmann musste sich wiederholen – womit er allerdings kein sehr großes Problem hatte, weil die Adler ihren Trend aus den vergangenen Wochen fortsetzten und Rang zwei hinter den führenden Wölfen festigten. „Das war eine super Teamleistung“, fand der Kapitän der Königshofer, die vor der Pause die Basis für den insgesamt ungefährdeten Erfolg über den Fünften Lobberich legten. Besonders überzeugend an diesem Abend agierte Torhüter-Routinier Florian Lindenau, für den in der Schlussphase Jannik Keber zwischen die Pfosten rückte – und dort ebenfalls eine gute Leistung zeigte.

Der Start der Hausherren war überfallartig und die Gäste kamen am Anfang überhaupt nicht hinterher – 7:1 (9.). Damit war der Weg für den Rest der Partie vorgegeben: Lobberich fand ab der zehnten Minute ebenfalls statt, kam aber weder vor der Pause noch in der zweiten Halbzeit richtig gefährlich heran. Übers 12:18 (30.), verkürzte die Mannschaft um TV-Spielertrainer Christopher Liedtke zwar auf 17:20 (37.), doch die Adler brauchten nur gut zwei Minuten für ihre Antwort zum 23:17 (39.). das eine ausreichende Basis für den ungefährdeten Sieg war. Wieder mal auffällig: Königshof knackte erneut die 30-Tore-Marke und hat jetzt mit 511 erzielten Treffern als bisher einziger Oberligist die 500er-Marke übertroffen. Das bedeutet einen Top-Wert von 31,92 Tore pro Partie.

DJK Adler Königshof: Lindenau, Keber – Steinkuhl, Zavada (7/1), Funke (6), Thelen (2), Auth (3), Niehoff (4), Caspers, Bartmann (9/5), Koch (2).

TV Lobberich: Bastians, Prümen – Greven (1), Harwardt, Dorenbeck (1), Hoffmanns, Hankmann (1), Himmel (3), Mähler (1), B. Liedtke (5/1), Pasch (2), Von Eycken (11/3), L.Weisz, Dambacher (3).

 

Unitas Haan – LTV Wuppertal 23:30 (11:14). Die Wuppertaler bleiben durch den am Ende souveränen Erfolg beim Nachbarn in Haan im Rennen um einen Spitzenplatz dabei. „Das war heute keine Glanzleistung, trotzdem hatten wir die Partie nach ein paar Problemen zu Beginn im Griff. Letztlich zählen die zwei Punkte“, meinte LTV-Spielertrainer David Kreckler, der mit zwölf Treffern zudem der erfolgreichste Werfer seines Teams war. In einer ausgeglichenen Anfangsphase lag zunächst die Unitas mit 7:5 (12.) vorne, bevor Wuppertal aus dem 7:8 (19.) durch drei Treffer in Folge das 10:8 (22.) machte. Der LTV gab diese Führung nicht mehr aus der Hand und baute sie sogar noch vor der Pause aus – 14:9 (29.).

Nach dem Seitenwechsel legten die Gäste das 18:12 (36.) nach und ließen Haan in der Folge nie auf mehr wirklich rankommen. Mit seinen beiden Treffern zum 23:16 und 24:16 (44.) innerhalb von nur gut 30 Sekunden ins leere Unitas-Tor besorgte LTV-Keeper Mathis Stecken bereits die Entscheidung. Haan musste so nach drei Siegen in Folge wieder eine Niederlage einstecken und steht mit 18:14 Punkten als Sechster im echten Mittelfeld. Wuppertal (23:9) hat zumindest noch echte Chancen auf Rang zwei (derzeit Adler Königshof/24:8).

Unitas Haan: Joest (2), Seher – Korbmacher (2), Schlierkamp (1), Austrup (5), Billen (4), Kordes (3), Thome, Golec, Jahn (3/1), Schusdzarra (3).

LTV Wuppertal: Stecken (2), Brunecker – Pack (3), Goerigk (3), Donatien Sagebien (2), Pauksch, Breenkötter (2), D’Avoine (4), Adolphs (1), Franzen (1), Kreckler (12/6).

 

TV Angermund – HSG Hiesfeld/Aldenrade 35:31 (19:18). Der TV sicherte sich gegen einen direkten Abstiegs-Konkurrenten zwei extrem wichtige Punkte und rückte durch den Erfolg auf einen Zähler an die Gäste heran. Angermund, das sich erst in dieser Woche mit einem Trainerwechsel von Eric Busch zu Julian Duval (derzeit verletzter Spieler) neu aufstellte, steht jetzt mit 9:23 Punkten nur noch knapp hinter der HSG (10:22). Auf den Plätzen elf und zwölf ist keines der beiden Teams in Sicherheit, auch weil die genaue Zahl der Absteiger erst am Ende der Saison feststehen könnte (hängt von der Konstellation in der Regionalliga ab). Der Abstand auf den Dreizehnten TSV Aufderhöhe (6:26) ist aber jetzt schon einmal etwas angewachsen.

Lange Zeit war es ein Spiel auf Augenhöhe mit wechselnden Führungen. Mal lagen die Gäste mi 9:7 (11.) vorne, dann war Angermund wieder in Front – 12:10 (19.). Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie wechselhaft: 20:18 (32.), 20:21 (35.). Nach dem 24:24 (43.) folgten allerdings die entscheidenden acht Minuten, in denen Angermund einen 7:1-Lauf zum 31:25 (51.) hinlegte. Hiesfeld fand hierauf in der Schlussphase keine Antwort mehr und die Hausherren konnten sich über den wichtigen Erfolg freuen.

TV Angermund: Sieberin (1), Jakubiak – Axning, Kohl (8), Schiffmann (2), N. Thanscheidt, Gensch (6), Paukert (4), Bauer, Behmer (1), B. Thanscheidt (2), Winter, Neukirchen, Ranftler (11/2).

HSG Hiesfeld/Aldenrade: Hillig, Schnier – Berner (2/1), Homscheid, Blum (4), Pobric (4), Möller, Terhorst, Marijanovic (1), Kirchner (7), Jurzik (8/5), Juengling (1), Schwarz (1), Ebbing (3).

 

TSV Aufderhöhe – Mettmann-Sport 27:31 (13:11). Die Mettmanner von Trainer Jürgen Tiedermann konnten sich nach zuletzt zwei Pleiten in Folge – darunter das schmerzhafte 21:41 im Derby gegen Unitas Haan – beim gefährdeten Vorletzten wieder ein Erfolgserlebnis verschaffen. Dabei konnte Tiedermann erneut nur auf einen Mini-Kader zurückgreifen und Moritz Hebel schied im Laufe der Partie zusätzlich verletzt aus. Somit musste Roberto Corchia aus der zweiten Mannschaft sogar noch aushelfen. Angesichts der Umstände war Tiedermann mit der Vorstellung seines Teams und dem Ergebnis zufrieden: „Das war eine starke, geschlossene Leistung. Der Sieg ist klasse, aber für nächste Woche sieht es personell sehr dunkel aus.“

In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hatte der Aufsteiger aus Solingen die Vorteile eher auf seiner Seite. So kam der TSV mit dem 3:0 (3.) direkt gut ins Spiel, bevor Mettmann zum 3:3 (8.) ausglich. In der Folge ging es erst hin und her – 5:3 (11.), 5:6 (16.), 8:7 (19.). Bis zur Pause konnten die Hausherren sich dann aber einen kleinen Vorsprung erspielen und lagen kurz nach dem Wechsel sogar mit 14:11 (31.) vorn. Mettmann drehte das Spiel erst über das 16:16 (37.) zu seiner ersten Führung seit langem – 19:18 (42.). Es folgten dann die entscheidenden Minuten, in denen Tiedermanns Mannschaft aus dem 19:19 (42.) das 24:19 (47.) machte. Aufderhöhe nahm seine Auszeit, fand aber keine Mittel mehr und konnte selbst eine kurzzeitige doppelte Überzahl nicht nutzen. So brachte Mettmann den Sieg am Ende sicher nach Hause.

TSV Aufderhöhe: Bachmann, Kuhlwilm – Meissel (1), Pilz, Biesenroth (2), Ickler, Felder (2), Hammacher (3), Hoelzel (3), Dungs, Doerner (4), Lembcke, Tobolski (6), Pepke (6).

Mettmann-Sport: Hubicki, Hüttel – Corchia, Maesch (5), Mandlik (7), Wittenberg (2), Hebel (3), D’Avoine (10/4), Horn (1), Klein (3).

 

VfB Homberg – Borussia Mönchengladbach 27:32 (16:16). Die Borussia hat ihrer kleinen Negativ-Serie mit nur einem Punkt aus drei Spielen ein Ende gesetzt und kam beim Regionalliga-Absteiger Homberg zu einem am Ende klaren Erfolg. Die Hausherren hielten die Begegnung aber lange offen und im ersten Abschnitt konnte sich nie ein Team einen deutlichen Vorsprung erspielen. Homberg lag beim 2:0 (2.) und später noch einmal beim 9:8 (15.) vorne. Mönchengladbach legte dann das 11:9 (19.) vor. Beim 12:12 (22.) war aber alles wieder ausgeglichen.

Nach der Pause fanden die Gäste dann die richtigen Hebeln, denn vom 16:16-Pausenstand setzte die Borussia sich Stück für Stück ab – 18:16 (33.), 20:17 (37.), 25:21 (43.). Homberg reagierte mit einer Auszeit, die aber auch keine entscheidende Wende mehr brachte. Mönchengladbach erhöhte zunächst auf 27:22 (46.). Und als drei Treffer in Folge aus dem 29:25 (54.) das 32:25 (58.) machten, war die Partie endgültig entschieden.

 

SG Langenfeld II – HSG Neuss/Düsseldorf II 34:28 (16:13). Für die HSG wird die Situation immer schwieriger und nach dem Rückzug des Drittliga-Teams schlagen sich die personellen Probleme in den letzten Wochen auch auf die Oberliga-Reserve durch. In Langenfeld trat der Tabellenletzte jetzt wieder nur mit gerade einmal acht Spielern an – und zog sich dafür noch einigermaßen anständig aus der Affäre. Bis zum 11:11 (24.) hielten die Gäste die Partie sogar offen. Bis zur Pause erarbeitete sich Langenfeld lediglich den 16:13-Vorsprung und konnte sich auch bis zum 23:20 (42.) noch nicht entscheidend absetzen. Über das 25:20 (42.), 28:22 (49.) und 30:23 (52.) bog die SGL dann aber auf die Siegerstraße ein und hatte am Ende keine Probleme mehr, den Erfolg ins Ziel zu bringen. Die HSG bleibt mit 3:29 Punkten das Schlusslicht der Klasse und derzeit scheint eine Rettung nicht wirklich in Aussicht.