Regionalliga Nordrhein
Regisseur Fabian Gorris erlöst Dinslaken
Der Abstiegskampf wird nach dem Krimi-Sieg des Vorjahresmeisters gegen Aldekerk immer spannender.

Hauptsache, rein: Der siebte Treffer ihres Regisseurs Fabian Gorris war für die Dinslakener echt Gold wert. (Foto: Herbert Mölleken)

MTV Rheinwacht Dinslaken – TV Aldekerk 32:31 (15:14). Die Konkurrenz hatte am Samstagabend ausnahmslos gepunktet – die HSG Siebengebirge in Bonn (27:23), die HG Remscheid gegen BTB Aachen (25:24) und der TV Jahn Köln-Wahn (27:27 beim TV Rheinbach). Also stand fest, dass den Dinslakenern im Kampf um den Klassenerhalt nur ein Sieg helfen würde – den die Mannschaft von Trainer Harald Jakobs nach einer Zitterpartie am späten Sonntag-Vormittag auch ins Ziel brachte. Mindestens so spannend wie die 60 Minuten ist damit die Lage im Keller der Tabelle, wo sich Siebengebirge (13:19 Punkte) auf Rang elf ein bisschen von den drei „Mitbewerbern“ abgesetzt hat. Am ärgsten gefährdet sind die auf Platz zwölf verbesserten Dinslakener, Aufsteiger HG Remscheid und das neue Schlusslicht Köln-Wahn – die bei jeweils 9:23 Zählern nur über das Torverhältnis voneinander getrennt sind. Weil aber am Ende bei Punktgleichheit der direkte Vergleich entscheidet, stehen den Beteiligten noch einige aufregende Duelle bevor. Mindestens zwei Mannschaften müssen runter und darüber hinaus vielleicht eine dritte (abhängig vom finalen Stand in der 3. Liga).

Der MTV erwischte mit dem 5:1 (8.) den perfekten Start und blieb bis zur Pause hartnäckig vorne – 6:5 (13.), 12:8 (21.), 15:10 (24.). Vier Treffer hintereinander brachten die Gäste aber noch vor der Halbzeit auf 14:15 heran (30.), ehe Robin Appelhans direkt nach dem Seitenwechsel sogar zum 15:15 (31.) ausglich und mit dem 16:15 (32.) die erste Aldekerker Führung erzielte. Ab jetzt war das Treffen ein Kampf auf Biegen und Brechen, in dem keiner die Entscheidung zu seinen Gunsten besorgen konnte. Beispiel: Beim 18:17 (35.) lag der MTV wieder vorne und beim 21:22 (45.) erneut zurück. Noch krasser: Dinslaken ging erst mit einem 29:26 (51.) und dann mit einem 30:27 (52.) in den Endspurt – was den TV überhaupt nicht davon abhielt, in der 58. Minute durch Appelhans zum 31:31 auszugleichen. Des Dramas letzter Teil kam aber erst.

Nach der Zeitstrafe gegen Aldekerks Julian Mumme (59.) stand Rheinwacht für die restlichen 110 Sekunden eine Überzahl zur Verfügung – die sich kurz darauf auszahlte. MTV-Regisseur Fabian Gorris, bis dahin bereits sechs Mal erfolgreich, erzielte mit dem 32:31 seinen siebten Treffer. Einen günstigeren Zeitpunkt hätte er sich kaum aussuchen können.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Köller, Steffel, Ahlendorf – Backhaus (1), Tomke (4), Gorris (7/3), R. Jakobs, Enders (2), Höffner (1), Hahn (9/3), Kruse (1), Reede (6), Pagalies (1).

TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Jonas Mumme (1), Kleinelützum (2), Greven (1), Plhak (3/2), Jentjens (5), Rampaypedi (3), Tobae (3), Zwarg (2), Julian Mumme (4), Tebyl, Menke, Appelhans (7).