Oberliga Niederrhein
Planung fertig: Wölfe sind fit für die Regionalliga
Patrik Ranftler kommt aus Angermund - das wie die anderen ganz unten vor einer hohen Hürde steht.

Das Ziel im Blick: Patrik Ranftler, der hier noch das Trikot des TV Angermund trägt, spielt in der nächsten Saison wahrscheinlich in der Regionalliga – und auf jeden Fall bei den Wölfen Nordrhein. (Foto: Burkhard Kasan)

Draußen ist es im Moment oft sehr ungemütlich – mit viel Regen und reichlich Wind. Das gilt für alle, auch für die Wölfe Nordrhein. Drinnen scheint dafür beim Tabellenführer der Oberliga Niederrhein die Sonne wie im Sommer – was zuerst auf die sportliche Situation zurückzuführen ist, die angenehmer kaum sein könnte: Das Team von Trainer Thomas Molsner steht bei 29:3 Punkten und damit klar vor dem Verfolgertrio aus DJK Adler Königshof (24:8), LTV Wuppertal (23:9) und Borussia Mönchengladbach (22:10). Deshalb spricht ganz viel dafür, dass die Wölfe das Unternehmen Wieder-Aufstieg direkt realisieren und 2020/2021 wieder in der Regionalliga antreten können. Jetzt ist der Tabellenführer zudem rechtzeitig vor der Meisterschaftspause über Karneval mit den personellen Planungen für die nächste Saison sehr weit. Erst seit Kurzem ist klar, dass der bisher beim Liga-Rivalen Borussia Mönchengladbach aktive Rückraumspieler Moritz Krumschmidt (29) zu den Wölfen kommt, die nun als zweiten Neuen Patrik Ranftler (29) vom um den Klassenerhalt kämpfenden TV Angermund für sich gewinnen konnten. Der Rechtsaußen, der bei Bedarf im Rückraum aushelfen kann, weiß ebenfalls ganz gut, wo das Tor steht: Zuletzt steuerte er zum 35:31 gegen die HSG Hiesfeld/Aldenrade sogar elf Treffer bei. Ranftler nimmt bei den Wölfen die Stelle ein, die durch den Weggang von Kapitän Hannes Hombrink (berufliche Gründe) frei wird.

„Wir haben uns bewusst für zwei erfahrenere Spieler entschieden“, sagt Molsner, „das nimmt ein bisschen die Last von den jungen Spielern, die dann nicht immer voll im Wind stehen müssen.“ Dass Krumschmidt und Ranftler genau die Richtigen sind, steht für den Coach des Spitzenreiters fest: „Das würde ich blind so unterschreiben.“ Nach Lage der Dinge ist der Tabellenführer mit seinen Planungen nahezu komplett fertig und er kann sich nun wieder auf den Rest der Saison konzentrieren, der insgesamt noch zehn Spiele und dabei einige durchaus hohe Hürden bereithält. In die Kategorie sehr gefährlich ordnet Molsner unter anderem die bevorstehende Aufgabe am Samstag gegen Unitas Haan ein. „Für uns ist das eine sehr wichtige Partie und wir müssen die Unitas ernst nehmen“, betont der Wölfe-Coach, „Haan kann völlig befreit aufspielen.“ Der Sechste (18:14 Punkte) gewann Ende Januar klar gegen Borussia Mönchengladbach (33:25) und verlor am vergangenen Wochenende ähnlich hoch gegen Wuppertal (23:30).

Irgendwo im Nirgendwo hält sich momentan der Achte Mettmann-Sport auf, der allerdings zuletzt dank einer starken kämpferischen Leistung mit dem 31:27 beim stark gefährdeten Aufsteiger TSV Aufderhöhe sein Konto wieder ausglich (16:16 Zähler). Für die bevorstehende Aufgabe gegen den Zehnten VfB Homberg (12:20) macht sich Trainer Jürgen Tiedermann trotzdem Sorgen: „Im Hinspiel mussten wir eine knappe 25:27-Niederlage einstecken und wir würden uns gerne mit einem Sieg revanchieren. Doch leider sind die Voraussetzungen weiterhin nicht rosig. Wir wissen nicht, mit welcher Besetzung wir auflaufen können. Es müssen sicher Spieler auf ungewohnten Positionen spielen.“ Ein Rezept für zwei Punkte sieht Tiedermann – wie immer – in einer stabilen Abwehr und möglichst hohem Tempo. Besonders entgegenkommend dürften sich die Gäste jedoch nicht verhalten, weil sie im Jahr 2020 ohne Sieg sind (1:9 Zähler) und wenigstens mit einem Auge die gefährlichen Plätze beobachten.

Wie sich die Dinge unten entwickeln, hängt und anderem vom Zweiten Adler Königshof ab, der gegen den Elften Hiesfeld/Aldenrade (10:22 Punkte) der klare Favorit ist. Vor ähnlich komplizierten Aufgaben wie die HSG stehen der Vorletzte TSV Aufderhöhe (6:26), der in Wuppertal antritt, und der Drittletzte TV Angermund (9:23), der in Mönchengladbach als Außenseiter gilt. Beim Schlusslicht HSG Düsseldorf II (3:29) ist weniger die Frage spannend, wie denn der Klassenerhalt gelingen könne. Deutlich spannender: Wie wenige Namen werden diesmal zu Hause gegen den Siebten TV Krefeld-Oppum auf dem offiziellen Spielbericht auftauchen? Am vergangenen Samstag trat die HSG bei der SG Langenfeld II (28:34) nur mit einem Minikader von acht Unentwegten an (Torhüter eingeschlossen). Eine Woche davor waren es in Lobberich (19:35) genau neun und am 25. Januar gegen die Wölfe (20:25) fast luxuriöse elf.