Oberliga Niederrhein
Borussia Mönchengladbach ist der Gewinner des Tages
Wölfe Nordrhein patzen gegen Unitas Haan, Adler Königahof verlieren in Hiesfeld/Aldenrade.

Geht da noch was? Trainer Tobias Elis und seine Mönchengladbacher haben nach den Niederlagen der beiden Spitzenteams  zumindest den zweiten Platz wieder im Blick. (Foto: Burkhard Kasan)

HC Wölfe Nordrhein – Unitas Haan 23:27 (11:12). Nach sechs Siegen im Jahr 2020 hat es nun auch den Spitzenreiter wieder einmal erwischt. „Wir haben heute zu viele Baustellen gehabt. Wir konnten den Ausfall von Alex Grefer nicht kompensieren. Hinzu kommt, dass Yannick Kamp und Oli Brakelmann aus privaten Gründen heute nicht mit im Kader sein konnten“, sagte Wölfe-Trainer Thomas Molsner. Der Coach sah aufgrund der personellen Schwierigkeiten vor allem in der Abwehr und im Umschaltspiel Probleme. Trotzdem schienen die Hausherren bis zum 11:9 (23.) auf dem richtigen Weg zu sein. In den letzten sieben Minuten bis zur Pause gab es dann aber zum Beispiel gar keinen Treffer mehr.

Nach dem Seitenwechsel blieb die Begegnung bis zum 18:18 (44.) offen, bevor sich die Unitas über das 20:18 (46.) auf 25:20 (54.) absetzte. Molsner zog seine letzte Auszeit, die aber keine Wirkung mehr brachte. „Man muss dann am Ende des Tages konstatieren, dass wir heute gegen einen motivierten Gegner keine Lösungen gefunden haben“, fand der Wölfe-Coach, der nun die Karnevals-Pause nutzen will, um den Endspurt im Meisterschaftsrennen vorzubereiten. Mit 29:5 Punkten ist der HC immer noch klarer Tabellenführer und der Favorit für den Aufstieg.

HC Wölfe Nordrhein: Otterbach, Lenz – Schwarz, Boddenberg (1), Hombrink (7), Kryzun (2), F. Molsner (3), M. Molsner (3), Schneider (2/2), Rennings (1), J. Kamp (2), Woyt, Singh Toor (2).

Unitas Haan: Joest, Seher – Korbmacher (6), Schlierkamp (4), Knoblich, Austrup (8), Kinscheck, Billen (3/2), Kordes, Thome (1), Golec (2), Knürenhaus, Jahn (3).

 

Mettmann-Sport – VfB Homberg 29:31 (15:19). Mettmanns Trainer Jürgen Tiedermann hatte vor der Partie gegen die Duisburger bereits mit großen personellen Sorgen zu kämpfen. Am Ende standen dem Coach neun Feldspieler zur Verfügung, wobei Tiedermann auch wieder auf Ersatz aus der Landesliga-Reserve zurückgriff. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Begegnung und nur in der ersten Viertelstunde blieben beide Teams auf Augenhöhe. Mettmann führte mit 4:3 (5.), lag dann mit 4:6 (8.) zurück und drehte die Partie wieder auf 7:6 (11.). Nach dem 11:9 (15.) brachte ein Zehn-Minuten-Blackout einen 1:6-Lauf und den 12:15-Rückstand (25.).

Nach dem Seitenwechsel konnte Homberg seine Führung zunächst noch weiter ausbauen und schien beim 23:17 (38.) auf der Siegerstraße zu sein. Die Hausherren stemmten sich allerdings gegen die drohende Pleite und kamen noch einmal heran. Mehrmals verkürzte Mettmann auf einen Treffer – 24:25 (47.), 27:28 (51.), 28:29 (56.). Nur zum Ausgleich reichte es nicht und Hombergs Doppelpack zum 31:28 (58.) war die Entscheidung. Für den VfB war der Erfolg enorm wichtig, denn nach fünf Spielen ohne Sieg drohte so langsam sogar der Abstiegskampf. Bei 14:20 Punkten stehen die Duisburger als Zehnter jetzt wieder etwas solider da.

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – DJK Adler Königshof 38:31 (21:13). Die Krefelder erwischten in Dinslaken einen gebrauchten Tag. Bereits personell waren die Gäste nur sehr dünn besetzt und mussten dabei sogar ohne gelernten Mittelmann auskommen. Für Adler-Kapitän Sebastian Bartmann war das aber alleine keine Erklärung für die deutliche Niederlage beim Abstiegskandidaten: „So, wie man ein Spiel zusammen gewinnt, so verliert man es auch zusammen. Das war bei uns heute ein Kollektivversagen, da kann man keinen rausnehmen.“ Die Gäste streuten insgesamt viel zu viele Fehler ein und ermöglichten der HSG dadurch zu viele einfache Tore.

So lief Krefeld nach dem 4:4 (7.) schnell einem Rückstand hinterher – 6:13 (17.). Der Abstand wuchs bis zur Pause auf acht Treffer an (12:20/29.) und auch nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste keine echten Mittel. Beim 20:24 (40.) konnten die Adler noch einmal auf vier Tore verkürzen. Mehr war aber nicht drin und beim 24:33 (51.) die Entscheidung schon gefallen. Die Krefelder bleiben mit jetzt 24:10 Zählern Tabellenzweiter – punktgleich mit dem Dritten Borussia Mönchengladbach. Der Vierte LTV Wuppertal (23:9) könnte am Sonntagabend allerdings noch mit einem Sieg über den TSV Aufderhöhe an beiden Teams vorbeiziehen.

 

Borussia Mönchengladbach – TV Angermund 31:25 (18:15). Die Borussia darf sich nach den Niederlagen der Wölfe und der Adler ein wenig als Gewinner des Tages fühlen. Dabei brauchten die Hausherren gegen die abstiegsgefährdeten Gäste ein wenig Anlauf. Angermund führte zunächst mit 3:1 (5.), Mönchengladbach konterte mit dem 4:3 (8.). Nach dem 7:7 (12.) legte der TVA aber plötzlich drei Treffer zum 10:7 (14.) vor. Beim Stande von 10:11 aus Sicht der Borussia nahmen sich die Gastgeber dann eine Auszeit – und fanden hier offensichtlich die richtigen Mittel. In den nächsten gut zehn Minuten gab es 8:3 Tore und somit den 18:14-Vorsprung (30.), der die Basis für den Erfolg legte.

Direkt nach dem Seitenwechsel legte Mönchengladbach das 20:15 (32.) hinterher und kontrollierte die Partie in der Folge sicher. Die Gäste konnten den Abstand nie auf weniger als vier Treffer verkürzen. Mit den beiden Toren vom 26:22 (52.) zum 28:22 (55.) war die Entscheidung dann endgültig gefallen. Angermund steckt durch die Niederlage weiterhin im Abstiegskampf auf Platz zwölf (9:25 Punkte) fest. Im Moment sind sowohl der Elfte HSG Hiesfeld/Aldenrade (12:22) als auch der Dreizehnte TSV Aufderhöhe (6:26) jeweils etwas auf Abstand. Ob der zwölfte Tabellenplatz am Ende aber zur Rettung reicht, ist nicht klar und hängt von der Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga ab.

 

HSG Neuss/Düsseldorf II – TV Krefeld-Oppum 21:42 (12:20). Für die Zweitvertretung der HSG wird die Situation immer unangenehmer. Das sportliche Ziel dürfte für den Tabellenletzten inzwischen nicht mehr der Klassenerhalt sein, sondern einfach nur, die Saison tatsächlich zu Ende zu bringen. Gegen Krefeld standen für die Neuss/Düsseldorfer gerade einmal genau die sieben notwendigen Akteure auf der Platte. Oppums selbst aktiver Sportlicher Leiter Frederick Küsters hatte hierzu eine klare Meinung: „Den Jungs, die sich da hingestellt und das über die Bühne gebracht haben, gebührt vollster Respekt. Die Sportliche Führung sollte sich da aber mal hinterfragen.“

Linus Schwabe erzielte mit dem 1:0 nach 21 Sekunden die erste und einzige Führung für die Gastgeber, doch direkt im Anschluss übernahm Oppum klar das Kommando – 4:1 (4.), 12:6 (17.), 18:9 (26.). Bereits zur Pause stand längst fest, dass für Neuss/Düsseldorf nichts zu holen sein würde und schon beim 12:22 (33.) war der Rückstand zweistellig. Nach dem 18:29 (48.) brachten die letzten Minuten noch einmal einen 13:3-Lauf für Krefeld zum letztlich extrem deutlichen Endstand.