Oberliga Niederrhein
Wölfe quälen sich, Adler verlieren Verfolgerduell
Spitzenreiter gewinnt in Aufderhöhe erst spät. Mönchengladbach ist eine Nummer zu groß für Königshof.

TSV Aufderhöhe – HC Wölfe Nordrhein 20:23 (9:12). Der Tabellenführer lieferte zwar keine Spitzenleistung ab, nahm die beiden Punkte aber sehr gerne mit. „Das war ein Arbeitssieg“, fand Trainer Thomas Molsner, dessen Mannschaft acht Runden vor dem Saisonende bei 31:5 Punkten steht und offensichtlich zielstrebig der Rückkehr in die Regionalliga entgegenstrebt. Für den Erfolg im engen Aufderhöher „Bunker“ ließen sich die Wölfe bis in die Schluss-Viertelstunde Zeit, als sie die entscheidenden Treffer zum 23:20 machten (52.). In den letzten Minuten fielen dann gar keine Tore mehr.

Dass es bis zum Schluss relativ knapp blieb, hatte vor allem mit Mängeln der Gäste in der Offensive zu tun: Gleich vier von sechs Siebenmetern sowie viele andere gute Gelegenheiten blieben ungenutzt. „Mit der Chancenauswertung vorne bin ich nicht zufrieden“, sagte Molsner, „in der Abwehr haben wir es heute gut gelöst. Nur 20 Gegentore sprechen für sich.“ Weil es die Wölfe verpassten, rechtzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen, kam der TSV selbst nach dem 12:8 (27.) wieder zurück und drei Mal zum Ausgleich – 17:17 (43.), 18:18 (44.), 19:19 (46.). Wenig später gingen die Wölfe dann direkt zur Tagesordnung über: „Ab Montag bereiten wir uns auf Homberg vor.“ Auch im Duisburger Derby am kommenden Wochenende gegen den VfB Homberg dürfte es tatsächlich keine Geschenke geben.

TSV Aufderhöhe: Kuhlwilm, Heinrichsdorff – Meissel (2), Biesenroth, Ickler, Felder (3), Hammacher, Hölzel (2/1), Dungs, Dörner (3), Lembcke, Tobolski (5), Pepke (5).

HC Wölfe Nordrhein: Otterbach, Lenz – Schwarz, Hombrink (5), Y. Kamp (2), Kryzun (4/2), F. Molsner (1), M. Molsner, Schneider, Rennings (5), J. Kamp (3), Woyt (2), Brakelmann, Singh Toor (1).

 

Was ist denn hier los? Adler-Trainer Marius Timofte und sein Kapitän Sebastian Bartmann suchten vergebens nach einer Lösung, die mehr Erfolg gebracht hätte. (Foto: Herbert Mölleken)

DJK Adler Königshof – Borussia Mönchengladbach 30:35 (14:18). Die Partie war ein Verfolgerduell und ein Spitzenspiel, musste aber ohne Spitzentechnik auskommen. Das für den elektronischen Spielbericht vorhandene Notebook verweigerte ab der zweiten Hälfte den Dienst, sodass keine kompletten Daten vorhanden waren. Unter dem Strich blieb festzuhalten, dass die Borussia diesmal eine Nummer zu groß war für die Adler – die in der Hinrunde mit 34:29 in Mönchengladbach gewonnen hatten. „Wir waren leider in den entscheidenden Phasen nicht konzentriert genug und haben zu viele hundertprozentige Chancen verworfen. Abwehr und Torhüter haben heute nicht gut zusammengepasst“, fand Adler-Kapitän Sebastian Bartmann. Die Krefelder stehen als Vierter bei 24:12 Punkten, während die Borussia (26:10) zumindest vorübergehend auf Rang zwei kletterte.

 

SG Langenfeld II – TV Krefeld-Oppum 22:24 (11:14). Der große Glanz fehlte, aber die Krefelder machten sich nach dem Sieg bei nicht in bester Besetzung angetretenen Langenfeldern einigermaßen zufrieden auf die Heimreise. Hauptgarant für den Erfolg war aus Sicht von Teamsprecher Frederick Küsters die Defensive: „Unser Torhüter Patrick Dönni hat echt ein gutes Spiel gemacht und die Abwehr war in Ordnung. Teilweise haben wir da aber auch ein bisschen fahrlässig agiert. Im Angriff war das von uns sehr schlecht, wir haben viele technische Fehler gemacht und zu viel verschossen. Insgesamt ist das aus meiner Sicht ein verdienter Sieg.“ Die beiden Punkte machten sich zudem in der Tabelle positiv bemerkbar, denn der TV hat sich mit 21:15 Zählern (9:5 im neuen Jahr, 7:3 in der Rückrunde) in der oberen Hälfte festgesetzt.

Die Gäste lagen nur bis zum 1:3 (8.) hinten, ehe sie die Wende einleiteten – 8:5 (17.), 10:7 (20.), 12:9 (26.), 14:11 (30.). In der zweiten Halbzeit wurde es nach dem 21:18 (48.) und 22:19 (49.) noch einmal spannend, weil die SGL auf 21:22 (56.) und 22:23 (58.) verkürzte. „Da haben wir Glück gehabt, als Langenfeld 30 Sekunden vor dem Ende frei vor der Hütte nur den Pfosten trifft“, räumte Küsters ein. Gegen die offene Manndeckung der Hausherren machte Fabian Bednarzik mit dem 24:22 (60.) alles klar für Krefeld.

SG Langenfeld II: Köhler-Prediger, Kluba – Kierdorf, Guggenmos (1/1), Schösser (3), Justen (2), Herff (7/1), Schlossmacher (1), Becker (3), Kolletzko, Von Ferber, Fischer (2), Ißling (3).

TV Krefeld-Oppum: Dönni, Schellekens (2) – Krantzen (2), Bednarzik (6), Kilic (2), Walch (2), Hoffmann, Held (3), Legermann (6/3), Küsters, Ditz (1).

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – TV Lobberich 34:23 (16:9). Nach einem ordentlichen Start ins Spiel und dem 4:1 (8.) war es plötzlich so, als hätte jemand den Gästen den Stecker gezogen und bei den Lobberichern lief nicht mehr richtig viel zusammen. In den nächsten sieben Minuten blieb der TV komplett ohne Tor und fing sich stattdessen fünf Gegentreffer zum 4:6 (15.). Bis zum 7:7 (20.) blieb die Mannschaft um Spielertrainer Christopher Liedtke irgendwie dran, bevor es richtig bitter wurde: Ein 2:9-Lauf bis zur Pause brachte den 9:16-Halbzeitstand und dabei verloren die Lobbericher sogar eine Überzahl ab der 25. Minute mit 1:2. Die HSG baute den Vorsprung direkt nach dem Seitenwechsel zum 19:10 (33.) aus und konnte es sich in der Folge leisten, wieder in einen kleineren Gang zu schalten. Die Gäste verkürzten noch einmal auf 19:24 (45.). Die Dinslakener antworteten aber mit dem 27:19 (50.) und spätestens beim 31:21 (55.) war die Partie entschieden. Die HSG (Aufsteiger) scheint bei jetzt 14:22 Punkten auf einem sehr guten Weg, sich den elften Tabellenplatz zu sichern, der selbst bei erhöhtem Abstieg aller Voraussicht nach zum Klassenerhalt reichen sollte. Der Abstand zum TV Angermund auf Platz zwölf (11:25) beträgt weiterhin drei Zähler. Ein Trost für Lobberich: Als Sechster (21:15) hat das Team mit diesen Sorgen in dieser Saison absolut nichts zu tun.

 

Unitas Haan – HSG Neuss/Düsseldorf II 31:19 (15:11). Dass sich die Gäste als Tabellenletzter (3:33 Punkte) nicht mehr sportlich retten werden, dürfte bereits seit geraumer Zeit klar sein. Ein Fortschritt war jetzt schon, dass die Reserve der Neuss/Düsseldorfer mit einem fast schon komfortabel großen Kader von elf Spielern zur Halle an der Adlerstraße anreiste. Die HSG hielt so auch immerhin in der ersten Viertelstunde ordentlich mit. Das 6:5 (15.) war allerdings dann auch die letzte Gäste-Führung und Haan drehte jetzt auf: sechs Tore in Folge brachten das 11:6 (22.) und später legte die Unitas vom 12:10 (26.) das 15:10 (28.) nach. Nach dem Seitenwechsel bauten die Hausherren ihren Vorsprung weiter aus – 18:12 (35.), 20:13 (37.), 24:14 (44.). Die Partie war längst entschieden und die Haaner konnten in der Schlussphase den Fuß wieder etwas vom Gas nehmen, ohne dass der klare Sieg in Gefahr geriet. Der Vorjahres-Vizemeister hat somit aus den letzten sechs Spielen eine starke Bilanz von 10:2 Punkten und hat als Fünfter mit insgesamt 22:14 Zählern nun sogar wieder Anschluss an die Spitzengruppe.