Regionalliga Nordrhein
Essen gewinnt Krimi am Sonntagabend
TuSEM II liegt lange zurück, dreht die Partie gegen Rheinbach aber zum 27:26-Sieg.

Ich erklär euch das: TuSEM-Trainer Nelson Weisz fand mit seinen Essenern tatsächlich noch einen Weg zum Erfolg.  (Foto: Thomas Ellmann)

TuSEM Essen II – TV Rheinbach 27:26 (9:11). Es wurde am Ende tatsächlich ein echtes Happy End für die Essener, die im Grunde mehr als 50 Minuten auf dem Weg in eine Niederlage zu sein schienen. Rheinbach führte ab dem schnellen 1:0 (1.) von Marcel Kurth lange – 6:4 (14.), 8:6 (21.), 10:7 (26.), 11:9 (30.). Mit dem 11:11 (34.) konnte TuSEM zum ersten Mal ausgleichen, ehe der TV erneut vorlegte – 17:14 (43.), 19:15 (45.), 20:17 (46.). Das 21:21 (51.) durch Nils Homscheid eröffnete eine wilde Schlussphase mit alleine fünf der insgesamt sechs Zeitstrafen (Essen zwei, Rheinbach vier). Regisseur René Lönenbach, zuvor noch doppelt bestraft (52.), sorgte nach dem Essener 24:23 (56.) mit dem 24:24 (58.) wieder für den Rheinbacher Ausgleich, ehe die Hausherren übers 26:24 (59.) durch den bis dahin nicht überzeugenden Mathis Stumpf (60.) per Dreher genau 20 Sekunden vor dem Ende das entscheidende 27:25 setzten. Essen verbesserte sich auf Rang sechs, hat jetzt ein positives Konto (20:18 Punkte) und liegt direkt hinter dem Fünften Rheinbach (20:16).

TuSEM-Coach Nelson Weisz fand in der ersten Halbzeit vor allem die überragende Leistung des Gäste-Keepers Elias Hoven bemerkenswert. Seinem eigenen Team bescheinigte er gleichzeitig eine mangelhafte Chancenverwertung und eine immerhin vernümftige Leistung in der Abwehr. „In der zweiten Halbzeit haben wir noch besser gedeckt und spätestens mit dem siebten Feldspieler hatten wir auch eine bessere Angriffsleistung“, fand Weisz. Rheinbach versuchte kurz vor Schluss durch eine offene Manndeckung noch einmal eine Wende, musste dabei allerdings das 25:26 von Stumpf hinnehmen. Nach dem 26:27 von Markus Schmitz blieben dann nur neun Sekunden übrig – zu wenig für Rheinbach, sodass Essens Erfolg mit einem ganz langen Anlauf wenig später amtlich war.

TV-Trainer Jan Hammann fand zwar das Resultat unter dem Strich enttäuschend, wollte seinem Team allerdings angesichts personeller Probleme mit ganz fehlenden oder angeschlagenen Stammkräften keine ganz großen Vorwürfe machen – zumal Rheinbach sogar gut in die Partie kam und erst später teilweise die Übersicht verlor. „Nach dem 19:15 kam ein Bruch rein und wir haben vorne nicht mehr mit der nötigen Disziplin, Geduld und Cleverness gespielt“, meinte Hammann, „dafür wurden wir bestraft. Insgesamt war das eigentlich eine unnötige Niederlage, da wir das Spiel über 45 Minuten ganz gut im Griff hatten und immer geführt haben.“

TuSEM Essen II: L. Stumpf, Conrad – Homscheid (2), Scholten (5), Ingenpass (2), Daamen (2), Engels (1), Sayin, Lewandowski (2), M. Stumpf (2), J. Weisz (2), Sprick, Telohe (7), Könemann (2/2).

TV Rheinbach: Thürnau, Hoven (1) – T. Schowlow (4), Kurth (2), Lönenbach (6), Prell (1), Schöneseiffen, Dasburg (7/1), Schmitz (2), Kazimierski (2), Künkler (1), Voihs.