Oberliga Mittelrhein
Gelpe/Strombach fliegt dem Aufstieg entgegen
Der Spitzenreiter gewinnt das Derby in Derschlag deutlich mit 34:22. Unten wehrt sich der TuS 82 Opladen II.

Künstlerisch einwandfrei: Fynn Schürmann erzielte diesmal vier Treffer für den HC Gelpe/Strombach und seine Mannschaft ist längst der Top-Aufstiegsfavorit. (Foto: Thomas Schmidt).

TuS Derschlag – HC Gelpe/Strombach 22:34 (9:16). Die Frage stand ja schon seit einiger Zeit im Raum: Wer soll/kann den Tabellenführer auf dem Weg zur Meisterschaft und dem Aufstieg in die Regionalliga noch gefährden? Die Antwort gab das Team von Trainer Michiel Lochenberg am Sonntagabend im Gummersbacher Derby erneut: Keiner. Der Erfolg war erstens die gelungene Revanche fürs 29:33 aus der Hinrunde – durch das der TuS dem Spitzenreiter im November 2019 die bislang einzige Niederlage in dieser Saison beigebracht hatte. Zweitens gewann der Tabellenführer zum 13. Mal hintereinander und er baute sein Konto auf 34:4 Punkte aus. Halbwegs in Reichweite liegt nur noch der Zweite Pulheimer SC, der bei 28:6 Zählern und zwei Partien weniger steht. Derschlag bleibt Fünfter (24:12) und bestreitet am Dienstag ein Nachholspiel beim Sechsten SSV Nümbrecht (19:15).

Der TuS nahm bis zum 7:7 (17.) durchaus ordentlich am Geschehen teil, ehe sich der Abend für die Mannschaft von Trainer Ralph Weinheimer ab dem 9:11 (25.) immer mehr zu einem Albtraum entwickelte. Der HC zog durch sechs Treffer in Folge schon bis zur Pause schmerzhaft weit auf 16:9 weg und dachte in der zweiten Halbzeit gar nicht daran, den  Fuß vom Gaspedal zu nehmen – 22:12 (39.), 27:14 (48.), 32:18 (57.). Klar: Für TuS-Coach Ralph Weinheimer war es am Ende ein ziemlich gebrauchter Abend. „Natürlich kannst du gegen Strombach verlieren, aber die Art und Weise war nicht gut. Wir sind sehr enttäuscht“, meinte Weinheimer, der zusätzlich mit der Leistung der Unparteiischen nichts anfangen konnte: „Die Schiedsrichter waren schlecht, sehr schlecht, und wir waren katastrophal schlecht. Ich glaube, die haben zehn Mal Kreis und Stürmerfoul abgepfiffen. Gewonnen hätten wir trotzdem nicht, aber das Ergebnis wäre in einem anderen Bereich gewesen.“ Sein Kompliment für den Gegner: „Die werden verdient in die Regionalliga aufsteigen.“

HC-Kollege Lochtenbergh hatte natürlich viel bessere Laune: „Wir haben es geschafft, gleich ins Spiel zu kommen. Und dann haben die Sachen funktioniert, die wir spielen wollten. Wir haben ab der 15. Minute von der Energie her noch einmal nachlegen können – vorne und hinten. Dann konnten wir uns absetzen – und das war heute echt gut.“ Nach der Pause blieben die Gäste sehr aufmerksam und machten bis auf Kleinigkeiten aus der Sicht ihres Trainers sehr viel richtig – bis in die Schlussphase hinein: „Da waren wir ein bisschen nachlässig und in der Abwehr nicht mehr so konsequent. Das ist vielleicht verständlich und bei dem Ergebnis will ich auch nicht zu viel meckern. Wir sind super happy.“ Das Ziel für den Rest der Serie ist klar: Der Spitzenreiter will unbedingt auf dem seit Monaten eingeschlagenen Kurs bleiben.

TuS Derschlag: Ritter, Sierau – Wandschneider (1), Weißner (1), Schneider (4), Romanov (9), Welke, Borisch (4), Carbrales Vergara, Krause (1), Krefting (2), Bay.

HC Gelpe/Strombach: Raupach, M. Blech – Schürmann (4), Köster (1), Aust (6), Altjohann (1), Hilger (3), Borgard (2), Steinhagen (2), Bader (4), Panske (2), Mayer (7), Kolken.

MTV Köln – TuS 82 Opladen II 25:29 (11:15). Pünktlich zum Endspurt der Saison wird es wieder enger im Tabellenkeller, denn abgeschlagen ist nur der Letzte TK Nippes (2:36 Punkte). Der TuS 82 Opladen II (9:29 Punkte) holte dagegen zwei wichtige Zähler und rückte dicht an den Zwölften BTB Aachen II heran (11:25), der im Moment gerade gerettet wäre. Nach der 5:4 (12.)-Führung des MTV drehte der TuS auf und setzte sich auf 9:5 (19.) ab. Speziell Timm Kreutzer stellte den MTV hier vor Rätsel, indem er sieben der ersten neun Opladener Tore erzielte. Nach der Pause wurde es auch nicht mehr spannend, weil Köln nicht in Schlagdistanz kam. Das 13:16 (33.) war der kleinste Rückstand der Hausherren, das 22:15 (41.) die höchste Führung der Opladener, die sich wieder Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen dürfen.