Oberliga Niederrhein
Wölfe meistern auch die Derby-Hürde
Der Spitzenreiter steuert weiter dem direkten Wiederaufstieg entgegen. Die Adler Königshof verabschieden sich vorerst aus dem Kampf um Platz zwei.

Zupackend: Alexander Grefer (rechts) und Maximilian Schwarz (Nummer 5) griffen in der starken Abwehr der Wölfe immer wieder entschlossen ein. Noah Adrian (mit Ball) war mit acht Treffern trotzdem bester Homberger Werfer. (Foto: Herbert Mölleken)

HC Wölfe Nordrhein – VfB Homberg 28:22 (12:12). Der als klarer Favorit angetretene Spitzenreiter tat sich im Derby gegen die von großen personellen Sorgen geplagten Homberger eine Halbzeit lang schwer und er geriet vor der Pause sogar in Rückstand – 5:7 (16.), 6:8 (19.). 7:9 (20.), 9:10 (24.). Nach dem 12:12 (30.) am Ende der ersten Halbzeit legte das Team von Trainer Thomas Molsner mit dem guten Start in den zweiten Durchgang die Basis für den Erfolg. Aus dem 12:13 (31.) machten sechs Treffer hintereinander die 18:13-Führung (39.), auf die Homberg keine Antwort mehr fand. Den Rest der Partie kontrollierten die Wölfe, die ihre Position an der Spitze mit jetzt 33:5 Zählern festigten.

Molsner konnte unter dem Strich sehr gut leben mit dem Auftritt des Tabellenführers, der sich für die zweite Hälfte besonders offensiv zu steigern wusste – nachdem er zuerst einige Chancen ausgelassen hatte. Bezahlt machte sich nicht zuletzt die Hereinnahme von Felix Molsner, der für mehr Tempo und flexibler wirkende Aktionen sorgte. Zum Einsatz kam auch „Standby-Spieler“ Benjamin Köß, der aufgrund der Erkrankung von Stammkeeper Björn Otterbach schneller als erwartet gefragt war – und seine Klasse auf dem Posten zwischen den Pfosten bestätigte. „Ben hat den Jungs Sicherheit gegeben“, sagte Molsner, „ich bin hochzufrieden, dass wir gewonnen haben“, fand Molsner, „jetzt bereiten wir uns weiter intensiv vor.“

HC Wölfe Nordrhein: Lenz, Köss – Schwarz, Hombrink, Y. Kamp, Grefer (1), Kryzun (8/5), F. Molsner (3), M. Molsner (1), Rennings (3), J. Kamp (5), Woyt (1), Brakelmann (2), Singh Too (4).

VfB Homberg: Denter, Seemann (1) – Wink (3), Adrian (8/3), Thiel (1), Roschig, Hochkeppel (2), Abo Shokor (1), Reich (2), Brockmann (4), Graw, Brunotte.

TV Lobberich – TV Krefeld-Oppum 27:24 (14:12). Die Lobbericher behielten im Duell mit dem Tabellennachbarn am Ende verdient die Nase vorne und verteidigten somit den sechsten Platz (23:15 Punkte). Die Gäste bleiben durch die Niederlage Siebter (21:17). Die Krefelder waren mit größeren personellen Sorgen angereist und hatten auch mehrere Akteure aus der zweiten Mannschaft (Landesliga) dabei. „Das ist jetzt nicht die Ausrede, dass wir verloren haben, wir haben einfach nicht zu unserem Spiel gefunden“, fand Oppums selbst spielender Sportlicher Leiter Frederick Küsters, der vor allem mit der Leistung vor der Pause nicht einverstanden war: „Die erste Halbzeit war grausam.“

Dabei sah es in der torreichen Anfangsphase noch nicht nach einer so klaren Sache für die Hausherren aus. Aus dem 4:2 (3.) wurde ein 5:7 (12.). Das war dann allerdings auch die letzte Gäste-Führung und fünf Lobbericher Treffer in Folge brachten das 10:7 (16.). Nach der Pause erzielte Fabian Bednarzik mit zwei Siebenmetern innerhalb von 60 Sekunden noch einmal den Ausgleich für die Krefelder – 15:15 (35.). Nach dem 18:18 (41.) legten die Hausherren das 21:18 (50.) vor und verwalteten diesen Vorsprung bis zum Ende. „Da fehlten uns hinten raus die Körner. Somit geht das Ergebnis leider auch in Ordnung“, fand Küsters.

TV Krefeld-Oppum: Dönni, Hoffmann – Krantzen, Schellekens (5), Bednarzik (11/5), Kilic (3), Dierkes, Wittmann, Held (1), Hummel (1), Küsters (3), Ditz.

 

Mettmann-Sport – DJK Adler Königshof 34:31 (16:15). Den zuletzt von durchaus größeren Sorgen geplagten Mettmannern, die vier Mal hintereinander verloren hatten und dann aufgrund personeller Probleme zur Partie beim gefährdeten TV Angermund gar nicht erst angetreten waren, sorgten durch ihren Erfolg für eine nicht kleine Überraschung. Die Gastgeber erwischten mit dem 9:5 (13.) den deutlich besseren Start, ehe die Adler vermehrt an der Partie teilnahmen – 11:11 (20.), 13:13 (23.), 15:15 (29.). Die zweite Halbzeit gehörte bis zum 21:17 (36.) zunächst ebenfalls den Hausherren, die dann ab dem 23:23 (45.) für die Entscheidung sorgten. Übers 27:23 (47.) und 29:25 (49.) ließ sich das Team von Trainer Jürgen Tiedermann den Erfolg nicht mehr nehmen – 31:27 (56.), 33:29 (58.). ME-Sport braucht nun als Achter mit 18:20 Punkten endgültig nicht mehr ernsthaft nach unten zu blicken – und die Krefelder (24:14) müssen auf Rang fünf um ihre Position im vorderen Drittel kämpfen.

SG Langenfeld II – Unitas Haan 26:34 (11:14). Die Unitas steuert einem versöhnlichen Saisonende entgegen. Der Vorjahres-Vizemeister war extrem durchwachsen in die aktuelle Spielzeit gestartet, hat sich nach sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen aber inzwischen sogar auf den vierten Platz vorgearbeitet (24:14 Punkte). Der zweite Rang aus dem Vorjahr ist nun auch wieder in Sichtweite. Im Duell mit dem Nachbarn erwischten allerdings die Langenfelder zunächst den besseren Start und legten vom 4:4 (12.) eine 8:5-Führung (17.) vor. Die Gäste reagierten mit einer Auszeit, die offensichtlich Früchte trug: Mit fünf Toren in Folge drehte Haan die Partie zum 10:8 (23.).

Das 14:11 zur Pause baute die Unitas nach dem Seitenwechsel zum 17:13 (36.) und 20:15 (39.) aus. Und spätestens mit dem Doppelschlag zum 26:20 (46.) und 27:20 (48.) war Haan endgültig auf die Siegerstraße eingebogen. Die SGL hatte in der Schlussphase keine Antwort mehr und kassierte ihrerseits bereits die siebte Niederlage im Jahr 2020.