Oberliga Niederrhein
Wuppertal und Gladbach bleibt nur die Hoffnung
Der Spitzenreiter Wölfe Nordrhein geht mit fünf Punkten Vorsprung in seine letzten sieben Spiele.

Der mit dem klaren Blick: Wuppertals Spielertrainer David Kreckler ist erfahren genug, um die Lage richtig einzuschätzen. Der LTV braucht eine Schwächephase des Spitzenreiters, um selbst noch nach vorne zu kommen. (Foto: Herbert Mölleken)

Sieben Schritte ist der Tabellenführer noch von der Rückkehr in die Regionalliga entfernt – falls er es denn überhaupt spannend macht und bis kurz vor Schluss mit der Entscheidung warten will. Grundsätzlich haben die Wölfe Nordrhein aber nicht vor, ihre zurzeit komfortable Position an der Spitze aufs Spiel zu setzen – weder in Duellen mit Kontrahenten, denen es sportlich weniger gut geht, noch gegen die Teams, die als Verfolger übrig sind. Das Feld derjenigen, die dem bei 33:5 Punkten stehenden Spitzenreiter im letzten Drittel der Saison gefährlich werden könnten, ist inzwischen ohnehin auf zwei geschrumpft: Lediglich der LTV Wuppertal (27:9) und der Dritte Borussia Mönchengladbach (26:10) sind halbwegs in Reichweite – nicht aber Unitas Haan und die DJK Adler Königshof (beide 24:14) auf den Plätzen vier und fünf. Dass die Wölfe Spitzenspiele können, bewiesen sie Anfang des Jahres mit ihrem 32:28 in Wuppertal. Dass sie vor Ausrutschern nicht hundertprozentig geschützt sind, zeigte dann Mitte Februar die 23:27-Heimpleite gegen Haan. Und dass es die eher um den Klassenerhalt kämpfenden Mannschaften ernst nimmt, zeigte das Team von Wölfe-Trainer Thomas Molsner zuletzt beim TSV Aufderhöhe (23:20) sowie im Duisburger Derby (28:22) gegen den VfB Homberg. Der große Glanz fehlte zwar, aber am Ende reichte es zu den erhofften Siegen. Weitere zwei Punkte erhoffen sich die Wölfe am Samstag beim TV Angermund (11:27), der als Drittletzter noch lange nicht in Sicherheit ist (hängt ab von der Entwicklung in der Regionalliga). Ob die anderen da auf einen Ausrutscher des Favoriten hoffen dürfen? Sicher ist nur, dass der TVA alles geben wird – aus eigenem Interesse.

Die Verfolger des HC stehen vor mindestens ebenso schwierigen Aufgaben. Wuppertal muss nach Königshof, das zuletzt durch drei Niederlagen hintereinander viel Boden verloren hat – 31:38 bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade, 30:35 gegen Borussia Mönchengladbach und 31:34 bei Mettmann-Sport. Was in Wuppertal trotzdem bekannt ist und Warnung genug sein dürfte: Die Adler mit Trainer Marius Timofte und Kapitän Sebastian Bartmann stellen mit 603 Toren in 19 Begegnungen (Durchschnitt 31,73) den erfolgreichsten Angriff der Klasse. Der Zweite Mönchengladbach, der seine Durststrecke von drei Spielen in Folge ohne Sieg mit drei Erfolgen hintereinander beantwortete, erwartet den Sechsten TV Lobberich (21:15), der einen Vorteil hat: Die Mannschaft um Spielertrainer Christopher Liedkte liegt grundsätzlich voll im Soll.

Was aus der HSG Neuss/Düsseldorf II werden soll, ist demgegenüber ein bisschen komplizierter. Der Tabellenletzte (3:33) hat offensichtlich gar nicht den Kader, der die Klasse halten könnte – woran der Verein zudem offensichtlich kein gesteigertes Interesse hat. Die künftige Erste soll ja nach einer offiziellen Erklärung des Neusser HV in der Nordrheinliga den Platz der aus der 3. Liga zurückgezogenen Rhein Vikings (insolvent) übernehmen und neue Zweite wird die bisherige Dritte, die nach dem frühen Rückzug aus der Landesliga in der Bezirksliga 2020/2021 spielen wird. Für den Elften VfB Homberg (14:22) ist demnach ein Sieg über die HSG-Zweite eine Pflicht-Aufgabe. Der Vorletzte TSV Aufderhöhe (6:30) gilt gegen den Neunten SG Langenfeld II (16:22) als klarer Außenseiter, obwohl die Gäste im Jahr 2020 mit 2:14 Punkten selbst nur die Bilanz eines Abstiegskandidaten vorweisen können.