Unterbrechung der Saison
Coronavirus: Mittelrhein setzt Spielbetrieb aus
Oberliga soll vier Wochen pausieren und im April weitermachen. Regionalliga ist davon nicht betroffen.

Ich weiß es doch auch nicht! Pulheims Trainer Kelvin Tacke (rechts) hat mit seiner Mannschaft jetzt schon fast vier Wochen nicht mehr gespielt. Und die Hornets müssen mindestens noch vier Wochen Meisterschaftspause dranhängen. (Foto: Thomas Schmidt)

Im Raum Aachen waren nicht wenige davon ausgegangen, die Meisterschaft am kommenden Wochenende fortsetzen zu können. Aber das Gegenteil ist der Fall: Das Präsidium des Handball-Verbandes Mittelrhein mit Lutz Rohmer an der Spitze beschloss jetzt als Reaktion auf die Entwicklung im Zusammenhang mit dem Coronavirus, den Spielbetrieb auszusetzen beziehungsweise komplett zu stoppen. Mit sofortiger Wirkung vorbei ist die Saison in allen HVM-Jugendklassen, während Männer und Frauen zunächst für vier Wochenenden pausieren – am 14./15. März, am 21./22. März, am 28./29. März und am 4./5. April. Die Erklärung des Verbandes in Auszügen: „Aufgrund der aktuellen Entwicklung, den Risikobewertungen der Gesundheitsverantwortlichen und den bereits getroffenen Einschränkungen der Kommunen durch Schul- und Hallenschließungen hat das Präsidium des HVM nach eingehender Beratung beschlossen: Der Jugendspielbetrieb in der Saison 2019/2020 wird mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Spieltage im Seniorenbereich der Frauen und Männer an den Wochenenden 14./15.03., 21./22.03., 28./29.03., 04./05.04.2020 finden nicht statt und werden an den letzten Spieltag, frühestens am Wochenende 25./26.04.2020, angehängt. Es ist uns bewusst, dass dies sportliche Verzerrungen bei der Anwendung der Freispielregelungen des § 55 SpO nach sich ziehen könnte. Der HVM wird dies eingehend prüfen und zeitnah eine Entscheidung treffen, wie damit umzugehen ist.“

Das Vorgehen des Mittelrheins warf direkt bei Bekanntwerden folgende Frage auf: Wie ist es mit der Regionalliga Nordrhein? Dort sind ja auch einige Vereine aus dem HVM angesiedelt – etwa Spitzenreiter TuS 82 Opladen, der BTB Aachen oder die TSV Bonn rrh.. Um das genauer herauszufinden, glühten ein paar Leitungen. Die Antwort kam etwas später von Regionalliga-Staffelleiter Peter Monschau: „Die Spiele der Regionalliga Nordrhein finden weiterhin statt, sofern die betreffenden Vereine die Möglichkeit haben und keine Absage in Erwägung ziehen.“ Die Nachricht bildet allerdings „nur“ den aktuellen Stand der Dinge ab, die sich in den nächsten Tagen und Wochen ändern können. Denkbare Möglichkeiten sind auch am Niederrhein ein Aussetzen von Spieltagen oder ein Abbruch der Saison selbst bei den Senioren. Wie ein Abbruch mag die Lage im Übrigen jetzt schon dem Zweiten Pulheimer SC vorkommen, der am 15. Februar im Spitzenspiel gegen den HC Gelpe/Strombach ein 19:31-Debakel erlebte. Es folgte die Karnevalspause, ehe die Spiele beim TV Birkesdorf (29. Februar) und gegen den HC Weiden II (7. März) coronabedingt ausfielen.

Rein sportlich steht damit in der Regionalliga am Samstag um 19.15 Uhr das Derby zwischen dem Spitzenreiter TuS 82 Opladen und dem Zweiten SG Langenfeld im Mittelpunkt – allerdings wohl mit Umfeld-Einschränkungen. Die Opladener gehen davon aus, dass in den Leverkusener Hallen an diesem Wochenende „alle Spiele stattfinden können“. Es werde allerdings Auflagen geben, die sich „vermutlich auf die Besucherzahl und die Registrierung einzelner Personen beziehen werden“. Das heißt in der Übersetzung für den TuS 82 und die SGL: Das mit einiger Spannung erwartete Spiel findet statt, aber mit weniger Zuschauern als in der Bielerthalle möglich.