3. Liga Nord-West
Ein besonderes Derby: Longerich gegen Panther
Der LSC kämpft als Dritter um eine Fahrkarte für den DHB-Pokal, die Panther liegen voll im Soll.

Vollversammlung: Die Panther mit Max Weiß (von rechts/schwarze Trikots), Sven Jesussek und Bastien Arnaud wollen es diesmal besser machen. Im November 2019 hatten die Longericher mit Marian Dahlke (von rechts/rote Trikots), Daniel Koenen und Bennett Johnen alles unter Kontrolle. (Foto: Thomas Schmidt)

Irgendwie ist es ein prestigeträchtiges Derby, weil nur rund 30 Kilometer zwischen den beiden Spielstätten liegen. Daraus folgt: In Duellen zwischen dem Longericher SC und den Bergischen Panthern gibt es trotz gegenseitiger Wertschätzung gewöhnlich keinerlei Geschenke. Dennoch geht es nicht immer nur um den Erfolg – wie in der Hinrunde, als der 1. November 2019 für die Gastgeber ein wirklich schwarzer Freitag wurde. Die hohe Niederlage war ohnehin nicht mehr zu vermeiden, als sich in der 42. Minute Panther-Rückraumspieler Simon Wolter zum Entsetzen aller eine schwere Fußverletzung zuzog. Die Longericher konnten sich damals über ihren 35:27-Erfolg nicht freuen. „Da rückt der Sport in den Hintergrund“, stellte LSC-Coach Andreas Klisch fest. Viereinhalb Monate danach steckt Wolter in der Reha und beide Seiten mitten in den Vorbereitungen für den Saison-Endspurt – in dem für die Hausherren möglicherweise ein bisschen mehr auf dem Spiel steht. Longerich (28:16 Punkte) hat sich in den vergangenen Wochen auf dem dritten Platz festgebissen, der nach dieser Saison eine Eintrittskarte für den DHB-Pokal ist. Ein paar Teams sitzen dem LSC im Nacken – unter anderem SG Schalksmühle-Halver Dragons (28:18), TuS Spenge (25:19), Team HandBALL Lippe II (25:21) und OHV Aurich (24:18). Fünfter im Bunde sind – die Panther. Das Team von Trainer Marcel Mutz (25:21) gehört als Siebter ebenfalls noch zur oberen Hälfte.

Longerichs Trainer Andreas Klisch ist zunächst vorsichtig. „Personell sind wir ein bisschen angeschlagen. Aber am Samstag will natürlich jeder spielen. Motivation brauchen wir nicht“, betont der Coach, „wir haben Wiedergutmachung zu leisten.“ Tatsächlich liegt den Kölnern noch das vergangene Wochenende mit dem enttäuschenden 26:26 gegen die stark gefährdete Ahlener SG im Magen: „Das war nix. Entsprechend erhoffe ich mir eine vernünftige Reaktion. Die Jungs haben aber genug Charakter und werden das umsetzen. Ich erwarte einen heißen Kampf auf Augenhöhe und in Longerich sind wir leichter Favorit.“

Sein Panther-Kollege Marcel Mutz ist mit dem bisher Erreichten sehr einverstanden, zumal die HSG gerade aufgrund von Hallen- und Personalproblemen mal wieder oft improvisieren muss. „Wir haben unsere Hausaufgaben fast immer gemacht“, betont Mutz, dessen Mannschaft in diesem Jahr nur zwei von sieben Spielen verlor und dabei 10:4 Punkte sammelte – ein Grund dafür, dass die Panther wieder nach oben blicken können. Höhere Ansprüche leitet daraus jedoch keiner ab, zumal der vor der Saison ausgegebene Zielkorridor von Platz sechs bis neun reicht: Und viel besser kann der aktuelle Siebte die Aufgabe kaum erfüllen. Auf die kurze Fahrt und die Aufgabe Longerich freut sich Mutz sehr, weil er viel vom Kontrahenten hält: „Das ist eine Top-Mannschaft mit einem Top-Charakter.“ So oder ähnlich würde er vermutlich auch sein eigenes Team beschreiben.

Ist und bleibt eine sportliche Lebensversicherung für Leichlingen: Maik Schneider (beim Wurf), der zuletzt beim 32:29 gegen Volmetal zwölf Treffer erzielte. (Foto: Thomas Ellmann)

In der unteren Tabellenhälfte könnte der Zwölfte Leichlinger TV (15:29) einen weiteren Schritt zum Klassenerhalt machen – falls er die schwierige Aufgabe beim Team HandBALL Lippe II löst. Nach dem jüngsten 32:29 über den TuS Volmetal hat das Team von Trainer Lars Hepp im Kampf um Rettung eine sehr vernünftige Basis. Sechs Runden vor Schluss liegt der LTV jeweils sechs Zähler vor der Ahlener SG (9:35) und der SG Menden Sauerland Wölfe (9:37), die nach dem Jetzt-Stand zusammen mit dem Zwangs-Absteiger Rhein Vikings (zurückgezogen) runter müssten.

VfL Gummersbach II – SG Schalksmühle-Halver 17:22 (13:12). Im Nachholspiel gegen den Vierten, das vor einigen Wochen wegen des Sturmtiefs Sabine ausgefallen war, schien die sehr junge Zweite des VfL zunächst für eine Überraschung sorgen zu können und kurz nach der Pause führte sie sogar mit 14:12 (32.). Gegen die umgestellte Abwehr der Gäste fanden die Hausherren anschließend aber nicht mehr statt, denn ihnen gelangen bis zur Schluss-Sirene an einem insgesamt ungewöhnlichen torarmen Abend lediglich drei weitere Treffer – nicht nur in der 3. Liga viel zu wenig für einen Sieg. Gummersbach bleibt mit 13:31 Zählern direkt hinter Leichlingen, das kürzlich im Oberbergischen verloren hatte (31:34).

VfL Gummersbach II: Stöcker, Krouß – Da Rocha Viana, Rückriem, Bisten (1), Keil (2), Fanger (5), Soldanski, Thiem (1), Schmidt (1), Perey (1), Meinhardt, Malek, Athanassoglou (1), Kiesler (1), Busch (4/2).